hey circle am 16. Oktober 2023 präsentieren Doris Diebold und Morris Kurz in Die Höhle der Löwen ihre bahnbrechende Idee für einen nachhaltigen Onlinehandel
Stellen Sie sich und das Startup hey circle doch kurz vor!
Ich bin Doris Diebold, Gründerin und CEO von hey circle. Mit hey circle wollen wir den Paketversand nachhaltig revolutionieren. Unsere wiederverwendbaren Versandtaschen und -boxen bieten eine Alternative zum Einwegkarton, sind robust und leicht und haben eine patentierte Faltung. Sie werden ergänzt um ein starkes Pfandsystem und eine smarte IT-Lösung.
Wie ist die Idee zu hey circle entstanden?
Ich hatte schon länger überlegt, wie ich einen nachhaltigen Impact schaffen kann, besonders Abfallvermeidung ist mir wichtig. Ich bin Mutter und bestelle selbst viel online – beim Gang zur Papiertonne und der Entsorgung der Einwegkartons hatte ich aber oft ein schlechtes Gewissen. Eine nachhaltige Alternative für den E-Commerce gab es eigentlich nicht. Deshalb habe ich es selbst angepackt und mich 2021 in München ins Abenteuer Gründung und Mehrweg-Verpackung gestürzt, als Pionier in diesem Bereich.
Welche Vision steckt hinter hey circle?
Wir wollen den abfallfreien Versand. Das klingt für manchen ambitioniert – und ist es auch. Wenn wir aber zusammen mit vielen Partnern in Crime den Mehrweg-Versand zum Standard im E-Commerce mit machen, dann können wir Abfall und CO2 in großem Stil vermeiden.
Wer ist die Zielgruppe von hey circle?
Wir richten uns mit unserem Angebot an Unternehmen und vermieten die Verpackungen an sie. Branchenübergreifend gibt es aber kaum etwas, das sich nicht in einer Mehrweg-Verpackung verschicken lässt. Viele Unternehmen starten in der Intralogistik oder mit geschlossenen Kreisläufen beim Geschäftskundenversand, weil hier ja ohnehin die Verpackungen zurückkommen müssen. Im B2C-Geschäft sind Fashion und Food ganz vorne dabei, weil es beim einen viele Auswahlbestellungen und Retouren und beim anderen viele Sendungen mit teurer, z. B. isolierender Verpackung gibt. Ganz groß im Kommen ist außerdem alles, was Rental & Repair betrifft.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen” zu bewerben?
Tatsächlich hatten wir das Glück, dass wir von der Produktionsfirma direkt angesprochen und gefragt wurden, ob wir eine Bewerbung einreichen möchten. Das hat uns erstmal total überrascht und irgendwie können wir auch heute noch kaum glauben, dass wir diese Gelegenheit bekommen haben.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Tag und Nacht an unserem Pitch gefeilt! Zum Schluss wären wir auch im Tiefschlaf fähig gewesen, zu präsentieren und jede Frage zu beantworten.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen” geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Die Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ ist ein absoluter Meilenstein für hey circle. Wir wissen, dass sich viele großartige, leidenschaftliche Gründer*innen bewerben, um ihre Idee vor den Investor*innen zu pitchen, und fühlen uns privilegiert, es in die Ausstrahlung geschafft zu haben. Die Einladung in „Die Höhle der Löwen“ ist ein deutliches Signal, wie stark nachhaltiger Versand und Verpackung in den Fokus gerückt ist, für effiziente Logistik, als Marketing-Instrument – auf jeden Fall raus aus der Nische!
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen” viele Interessenten und auch Medien auf hey circle aufmerksam werden?
Aus vielen Gesprächen mit Unternehmen wissen wir, dass der Wille da ist, nachhaltige Projekte in der Logistik durchzuführen, aber die Mühlen mahlen langsam. Wenn das Thema nun so viel Aufmerksamkeit erhält, bringt das mit Sicherheit den Anstoß, Ernst zu machen. Schließlich wollen Unternehmen, die Vorreiter in der Branche sind, nicht sehen, wie ihr Wettbewerb mit coolen Piloten an ihnen vorbeizieht. Ein bisschen FOMO ist durchaus nützlich, um die nachhaltige Transformation zu beschleunigen.
Außerdem ist es wichtig, dass Konsument*innen wissen, welche nachhaltigen, zirkulären Alternativen es gibt. Sie werden von Online-Shops stärker als bislang fordern, dass Verpackungen nachhaltig sind. Da wir auch über eine unabhängige Ökobilanz verfügen und die Miete der Verpackungen den Kosten von Einwegkartons entsprechen, gibt es viele Argumente für die Mehrweg-Verpackungen von hey circle.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Janna Ensthaler war unser klare Favoritin, da sie als Investorin für Lösungen steht, die echt nachhaltig sind. Aber auch die anderen Löw*innen bringen neben dem Investment für uns spannende Expertise in verschiedenen Bereichen mit.
Doris Diebold, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Bis 2027 wollen wir 50 Millionen Einwegsendungen durch Mehrweg-Versandverpackungen ersetzen. Dafür werden wir hey circle auch in anderen europäischen Märkten einführen und unser Portfolio, das heute schon acht verschiedene Größen hat, stetig erweitern. Über CO2-Tracking und stetige Erhöhung des Recyclinganteils werden wir den Einsatz der wiederverwendbaren Verpackungen immer nachhaltiger und transparenter machen. Für ein erfolgreiches Mehrweg-System werden wir die Retoure von Mehrweg-Verpackungen so komfortabel machen wie die Rückgabe von Pfandflaschen. Daran arbeiten wir schon heute gemeinsam im Mehrweg-Verband.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens: Wartet nicht, bis eure Idee zu 100% ausgereift und umgesetzt ist, um sie bei Partner*innen, Kund*innen und Investor*innen zu pitchen. Gründen ist ein „work in progress“ und entlang dieser Reise wird es immer wieder unvorhergesehenen Input und Änderungen geben. Das Tempo ist entscheidend, gerade wenn man als Pionier einen Markt bearbeitet. Zweitens: Umgebt euch mit Menschen, die an euch glauben, euch bestärken und euch gewinnen sehen wollen. Und drittens: Glaubt vor allem selbst an euch und das, was ihr tut! Auch wenn Gründen schlaflose Nächte bereiten kann: Ich selbst habe es nie bereut.
Bild: Doris Diebold und Morris Kurz präsentieren mit „hey circle“ ein Mehrweg-Versandsystem für den Onlinehandel. Sie erhoffen sich ein Investment von 550.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Frank W. Hempel
Sehen Sie hey circle am 16. Oktober 2023 in #DHDL
Wir bedanken uns bei Doris Diebold und Morris Kurz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.