Cantura ist Deutschlands führender Anbieter für CBD- und Cannabis-Produkte und setzt sich dafür ein, verantwortungsvolle Lösungen für das Wohlbefinden der Menschen zu bieten.
Wie hat sich Cantura seit der Gründung entwickelt, und wer sind die wichtigsten Personen hinter dem Unternehmen?
Cantura entstand als Eigenmarke unseres Multibrand-Webshops thankyoujane.de und hat sich seit der Erschaffung von cantura.de Mitte 2020 zum Marktführer für CBD-Produkte in Deutschland entwickelt. Unsere CBD-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht berauschend sind und freiverkäuflich angeboten werden dürfen.
Unsere Zukunft sehen wir aber in der vollen Bandbreite der so genannten Cannabinoide, also der pflanzlichen Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze. Das umfasst auch ganz klar THC – das ist der berauschende Wirkstoff. Deshalb starten wir gerade den Bereich Medizinal-Cannabis und haben den Cantura Cannabis Club bereits erfolgreich gegründet – eine Plattform für Cannabisvereine und Konsumenten, die bereits über 5.000 Anmeldungen zählt.
Hinter unserer Firma stehen engagierte Persönlichkeiten, die die Leidenschaft für Cannabis und die Vision teilen, Cannabis verantwortungsvoll zu nutzen, um das Wohlbefinden der Menschen zu unterstützen. In Person sind das besonders Sven Kalies, der Urgründer, Ingo Sontowski als CMO und ich Fabian Baumann als CEO unseres Start-ups.
Was ist die langfristige Vision von Cantura, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?
Unsere Vision bei Cantura ist es, die Cannabis-Pflanze von ihrem Stigma zu befreien und auf verantwortungsvolle Weise für das körperliche und geistige Wohlbefinden zu nutzen. Egal ob in Form von CBD-Produkten, Medizinal-Cannabis oder über den Cantura Cannabis Club – unser Ziel ist es, Menschen und Patienten einen sicheren und legalen Zugang zu sicheren und wirksamen Cannabis-Produkten zu ermöglichen. Um diese Vision zu verwirklichen, investieren wir unglaublich viel in Kommunikation und Austausch. Deshalb arbeiten wir sehr eng mit einer Vielzahl an Juristen, medizinischen Experten und auch Konsumenten zusammen, um alle drei Bereiche zu vereinen: Konsumentenwünsche, Medizinische Anwendung und das alles unter Berücksichtigung des legal Möglichen.
Wer gehört zur Kernzielgruppe von Cantura, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte oder Dienstleistungen genau deren Bedürfnisse erfüllen?
Entgegen der vielen Vorurteile, die mit dem Thema Cannabis verknüpft sind, sind sowohl unsere CBD-Nutzer als auch unsere Cannabis-Club-Mitglieder aus der ganzen Breite der Gesellschaft. Beide Gruppen eint, dass sie sowohl CBD- als auch THC-haltiges Cannabis primär aus gesundheitlichen Motiven nutzen.
Unsere Club-Mitglieder schreiben mir viel von chronischen Schmerzen, Schlafproblemen, Unruhe und Erschöpfung. Cannabis haben diese Menschen für sich auf dem Schwarzmarkt entdeckt und sind unglaublich dankbar, dass sie mit der erfolgten Legalisierung nun keine Kriminellen mehr sind. Wir tauschen uns wirklich sehr häufig und intensiv mit unseren Mitgliedern aus und hören deren Wünsche. Daraus entwickeln wir unsere Konzepte immer weiter und stellen sicher, dass wir alle im Prozess mitnehmen.
Vor welchen großen Herausforderungen steht Cantura aktuell, und welche Strategien haben Sie entwickelt, um diese zu bewältigen?
Die größte Herausforderung ist aktuell sicherlich die Umsetzung des Konsumcannabis-Gesetzes. Das Gesetz umfasst knapp 200 Seiten und man merkt in jedem Absatz die vielen Interessen, die im Gesetzgebungsprozess eingeflossen sind. Das ist einerseits gut, weil es versucht möglichst viele Positionen abzubilden, andererseits erlebe ich in der Praxis eine hohe Unklarheit in der Umsetzung und teilweise realitätsferne Anforderungen. Ich denke hier werden Gerichtsurteile in den nächsten Jahren noch für Klarheit und Interpretation des Gesetzes sorgen müssen.
Was zeichnet Cantura im Vergleich zu anderen Startups in Ihrer Branche aus?
Ich denke wir waren und sind immer sehr sorgsam mit unseren Ressourcen umgegangen. Wir hatten super lange ein nur 70 Quadratmeter großes Office und saßen dort teilweise zu siebt inklusive Lager. Wenn wir neue Aktivitäten starten machen wir das immer super „lean“.
Alle unsere neuen Produktentwicklungen geben wir erst in einen Vorverkauf mit verlängerter Lieferzeit, um die Nachfrage unserer Kunden zu verstehen. Erst nachdem wir wissen, wie groß diese ist produzieren wir. Das hat sich wirklich bewährt.
In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für Cantura in den kommenden Jahren?
Durch die Legalisierung ist der Cannabis Markt am Boomen und ich bin mir sicher, dass wir als Cantura diese Entwicklung maßgeblich mitgestalten. In ganz Deutschland gibt es wohl kaum eine Marke, die eine derart große Kundenbindung erzeugt und zeitgleich so gute Aufklärungsarbeit u.a. mit dem Cannabis Club tätigt. Dementsprechend wird das größte Wachstumspotential durch THC-reiche Produkte über unseren Cannabis Club und Medizinal Cannabis realisiert werden. Hierzu gibt es schon hunderte Apotheken, die Cantura Produkte an ihre Patienten abgeben und empfehlen.
Welche neuen Entwicklungen oder Produkte können wir in naher Zukunft von Cantura erwarten?
Der Cannabis-Markt ist noch sehr unausgereift und mein Team muss immer wieder die grundsätzlichsten Eigenschaften unserer Produkte erklären. Von daher müssen wir momentan nicht die allerneuesten und speziellsten Cannabis-Strains anbieten. Das kommt später. Heute geht es darum, den Club Mitgliedern eine sichere Bezugsquelle außerhalb des Schwarzmarkts zu ermöglichen. Unser Angebot bezieht sich auch nicht nur auf Cannabis, sondern auch um das Thema Aufklärung, Verständnis und Vernetzung. Wir möchten mit unserem Club auch einen Raum für Konsumenten und Patienten schaffen, in dem sie sich ehrlich und sicher austauschen können.
Wie hat sich Ihr persönlicher Werdegang auf die Gründung und den Erfolg von Cantura ausgewirkt?
Als CEO von Cantura konnte ich mir in kurzer Zeit wirklich unglaublich viele neue Eigenschaften aneignen. Heute kenne ich mich bspw. unglaublich gut mit Gesellschaftsrecht, aber auch mit dem Cannabis-Recht in Deutschland aus. Die Cannabisbranche ist ein hartes Pflaster, geprägt durch eine unglaubliche Schnelllebigkeit und einen harten Wettbewerb. Diese Höhen und Tiefen haben mich zeitweise sehr belastet, aber auch gestärkt und deshalb blicke ich sehr positiv in die Zukunft.
Hilfreich war hier sicherlich auch mein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich war dort über 15 Jahre aktiv und übernahm schon mit 20 Jahre die Verantwortung als Vorstand für eine 50-Mann-starke Truppe. Im Studium an der Universität Göttingen habe ich mir dann primär Herangehensweisen und einen Werkzeugkasten an Methoden für das Führen eines Unternehmens angeeignet. Mein Mindset ist aber immer noch das gleiche wie in der Feuerwehr damals.
Welche Rolle spielt Innovation in Ihrem Unternehmen, und wie bleiben Sie in einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig?
Unsere Branche ist, wenn wir ehrlich sind, wenig innovativ. Cannabis ist Cannabis – hier variiert ein wenig der Geschmack und die Cannabinoidprofile sind etwas unterschiedlich. Beides kann man von außen nicht sehen, vielleicht noch riechen und vielleicht auch ein wenig spüren. Jedenfalls würde ein normaler Kunde eine Innovation im Produkt bemerken.
Die größten Innovationen finden statt, wenn sich gesetzliche Regulatoriken ändern. Hierzu muss man immer einen guten Plan im Hintergrund haben und sehr schnell, und auch teilweise unkonventionell reagieren. Das ist unsere große Stärke.
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die sich in einer ähnlichen Phase wie Cantura befinden?
Never give up: Der Weg eines Gründers ist voller Herausforderungen und Rückschläge. Es wird immer wieder schwierige Phasen geben, vielleicht über Jahre, aber Ausdauer ist der Schlüssel. Jeder Rückschlag bietet die Möglichkeit, daraus zu lernen und stärker zurückzukommen. Gib niemals auf – der Erfolg könnte schon ganz nah sein.
Give your best every day: Erfolg kommt nicht von heute auf morgen. Es erfordert, jeden Tag sein Bestes zu geben, auch wenn die Fortschritte klein erscheinen. Disziplin, Fokus und konstante Anstrengung sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Kleine tägliche Schritte summieren sich zu großen Erfolgen.
Think Big: Setze dir keine Grenzen. Große Ziele und eine visionäre Denkweise inspirieren dich dein Team und vor allem Investoren. Wer groß denkt, öffnet sich für neue Möglichkeiten und hat die Chance, die eigene Vision auf das nächste Level zu bringen.
Diese Prinzipien helfen mir, jeden Tag motiviert und resilient zu sein.
Was war der bisherige Wendepunkt für Cantura, der den Erfolg des Unternehmens maßgeblich beeinflusst hat?
Zum aktuellen Zeitpunkt ganz klar die Legalisierungspläne der Politik. Seitdem konnten wir mit einem absoluten Fokus unser Unternehmen auf diese Pläne ausrichten. Der Gesetzgebungsprozess war voller Höhen und Tiefen, aber letztlich haben wir nun das Konsumcannabisgesetz und könne damit arbeiten. Der illegale Cannabismarkt wird heute auf etwa 4-5 Milliarden Euro geschätzt und man geht davon aus, dass etwa 9-10 der erwachsenen Deutschen regelmäßig Cannabis konsumieren.
Diesen großen Markt zu bearbeiten und diesen Millionen von Menschen sichere und hochwertige Cannabisprodukte von Cantura anbieten zu können, motiviert uns und wird uns auch zukünftig helfen unsere unternehmerischen Ziele zu erreichen.
Wie hat sich die Beziehung zu Ihren Kunden seit der Gründung verändert, und wie hat diese Beziehung Ihr Geschäftsmodell geprägt?
Unsere Beziehung zu unseren Kunden ist immer gleichgeblieben. Wir sind auf Augenhöhe und interessieren uns für die Menschen dahinter. Deshalb duzen wir uns auch immer mit unseren Kunden. Einzig die Einnahmeform hat sich verändert. Früher hatten wir nur CBD-Kunden, die Fragen zum CBD-Produkt hatten. Also um welches Öl es sich handelt, wie viel CBD etc. Heute rufen auch oft THC-Nutzer und Cannabispatienten bei uns an und wir tauschen uns dann über die besten Strains und die neuesten Vaporizer aus.
Ich stelle aber immer fest, wie unglaublich herzlich unsere Kunden sind. Ich glaube auch daran, dass unsere Marke Cantura eben genau solche herzlichen Menschen anzieht und das ist für mich der größte Beweis, dass unsere Marke ehrlich ist und funktioniert. Das macht mich ehrlich stolz.
Bild: Cantura Founder Investor Team Bildcredits: Cantura /THANKYOUJANE GmbH
Wir bedanken uns bei Fabian Baumann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.