Dienstag, Oktober 8, 2024
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Kosten einer privaten Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung kann einige Vorteile bieten. Zum Beispiel erhalten Privatversicherte Einzelzimmer im Krankenhaus und müssen nicht lange auf einen Termin beim Facharzt warten. Lebenslang ist so ein Zugang zu einer hochwertigen medizinischen Versorgung gewährleistet. 

Doch was versteht man unter der PKV? Wie teuer fällt die private Krankenversicherung aus und was sollten Versicherte unbedingt berücksichtigen? Dieser Ratgeber liefert Antworten! 

Was ist eine private Krankenversicherung?

Die private Krankenversicherung (PKV) ist das Pendant zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Sie basiert auf dem Äquivalenzprinzip. Das bedeutet, dass die Prämienhöhe der PKV im Vergleich zur GKV von den versicherten Leistungen und dem individuellen Risiko abhängt. Privat Versicherte müssen Kosten für Arzneimittel und Co. außerdem zunächst selbst bezahlen und können sich diese dann rückwirkend erstatten lassen. 

Wer von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln möchte, sollte sich umfassend informieren. Denn der Wechsel ist nur bestimmten Personengruppen vorbehalten. So können sich beispielsweise Selbstständige, Beamte und Arbeitnehmer über der Versicherungspflichtgrenze privat versichern lassen. 

Deswegen sind auch lediglich 10 Prozent der Deutschen privat versichert, während der Großteil der Menschen in Deutschland die Leistungen der GKV nutzt. Da die Vertragsfreiheit greift, dürfen sich Versicherte frei für einen Versicherer entscheiden. 

Allerdings können Versicherungsunternehmen Anträge auch ablehnen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Antragsteller Vorerkrankungen aufweist, die hohe Kosten auslösen. Auch ein fortgeschrittenes Alter kann dazu führen, dass Versicherungsunternehmen den Antragsteller nicht aufnehmen – oder einen satten Risikozuschlag verlangen. 

Übrigens gilt: Wer die PKV nutzt, muss die private Pflege-Pflichtversicherung abschließen. Hier greift nämlich eine Versicherungspflicht. Gesetzlich Versicherte dagegen profitieren von der sozialen Pflegeversicherung. 

Die private Krankenversicherung Kosten fallen individuell aus. Denn zur Berechnung des monatlichen Beitrags werden das Alter, der Gesundheitszustand und das gesundheitliche Risiko des einzelnen Antragstellers herangezogen. 

Wie viel kostet eine private Krankenversicherung?

Im Durchschnitt zahlen Privatversicherte in Deutschland einen monatlichen Beitrag in Höhe von 579 Euro an ihre Krankenversicherung. Beamte zahlen durchschnittlich 256 Euro pro Monat. Dies ergab eine Untersuchung des Verbandes der privaten Krankenversicherungen. 

Jedoch sind die Kosten stets im Einzelfall zu berechnen. Sie orientieren sich beispielsweise an dem Gesundheitszustand des Antragstellers bei Vertragsabschluss. Dafür müssen Antragsteller Gesundheitsfragen beantworten und bestehende Beschwerden und Erkrankungen wie Allergien angeben. Je mehr Vorerkrankungen vorliegen und desto kostspieliger die Behandlung ausfällt, desto teurer kann der monatliche Beitrag der PKV sein. 

Selbstständige zahlen die höchsten Beiträge. Denn sie tragen diese allein. Im Vergleich: Beamte profitieren als Angestellte von den niedrigsten Beitragshöhen, weil diese einen Arbeitgeberzuschuss in Höhe von mindestens 50 Prozent erhalten. 

Wer die private Krankenversicherung nutzen möchte, sollte sein individuelles Budget berechnen. Denn die Beiträge müssen über viele Jahre hinweg beglichen werden. Deswegen ist es von Bedeutung, auszurechnen, ob der Einzelne die Kosten auf Dauer tragen kann. 

Dass ein Tarif günstig ist, bedeutet auch nicht, dass dieser günstig bleibt. Insbesondere Billigtarife erweisen sich auf lange Sicht als teuer – und bieten mitunter sogar weniger als die Standardleistungen für Kassenpatienten. In diesem Fall stellt die PKV eine schlechtere Option dar als die GKV. 

Ist die PKV im Alter noch bezahlbar?

Viele Menschen fürchten sich davor, ihre monatlichen Krankenkassenbeitrage als Privatversicherte im Alter nicht mehr begleichen zu können. Sie sorgen sich, die Hilfe Dritter in Anspruch nehmen zu müssen. Einige entscheiden sich deshalb gegen die PKV und verbleiben bei der GKV. 

Die gute Nachricht: Auch im Alter bleibt die PKV bezahlbar, wenn ein vorteilhafter Tarif ausgewählt wurde. Hier ist es notwenig, Tarife stetig zu vergleichen und bei Bedarf zu wechseln. So können die Kosten angepasst werden. 

Grundsätzlich führt ein höheres Alter immer zu höheren Beiträgen. Denn die Lebenserwartung steigt. Wer bereits vor dem Renteneintritt Krankheiten entwickelt, zahlt ferner höhere Beiträge als gesunde Versicherte. 

Wer im Alter erkrankt, muss ebenfalls mit höheren Beiträgen rechnen – wenngleich lediglich eine Pension erzielt wird. Mit dem Eintritt der Rente fällt auch der Arbeitgeberzuschuss weg. Andererseits muss das Krankentagegeld nicht mehr gezahlt werden. Beitragsentlastungstarife können die Kosten ebenfalls senken. 

Zudem kann es sich lohnen, rechtzeitig eine Altersrückstellung zu nutzen. So können die Kosten im Alter minimiert werden. Wer noch jung ist und in die PKV eintritt, kann dazuzahlen. So können sich Versicherte gegen hohe Beiträge und Erhöhungen durch das Versicherungsunternehmen absichern. 

Das bedeutet: Junge Versicherte zahlen etwas mehr als den monatlichen Beitrag. Der Überschuss reduziert die Beitragskosten im Alter. Der Betrag wird auf Basis der durchschnittlich zu erwartenden Kosten im Alter berechnet. 

Doch aufgepasst! Wer die Versicherung wechselt, sollte sicherstellen, dass die Altersrückstellungen in die neue Versicherung übernommen werden. Dies ist zwar nicht bei allen Rückstellungen möglich, sollte aber unbedingt genutzt werden, wenn der Übernahme nichts im Wege steht. 

Wer trägt die Kosten für die private Krankenversicherung bei Altersrente?

Privatversicherte tragen die Kosten ihrer Krankenversicherung auch im Alter selbst. Deswegen ist es zu empfehlen, während der Erwerbstätigkeit Rücklagen zu bilden, auf die Versicherte ab dem Renteneintritt zurückgreifen können. Eine finanzielle Entlastung bietet auch der Wechsel zu einem günstigen Tarif innerhalb der privaten Krankenversicherung. 

Wer nach dem Renteneintritt feststellt, dass er die Krankenversicherungsbeiträge nicht mehr bezahlen kann, sollte sich zunächst mit seiner Versicherung in Verbindung setzen. Je eher dies geschieht, desto schneller können die Angestellten reagieren und günstigere Tarife anbieten. 

Wann verliert man die private Krankenversicherung?

Es ist wie verzwickt: Als Solo-Selbstständige verzeichnen Versicherte ein unregelmäßiges Einkommen. Finanzielle Engpässe bereiten regelmäßig Sorgen. Liegen keine Rücklagen vor, droht ein Ausschluss aus der Krankenversicherung. 

Damit dies nicht passiert, ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Krankenkassenbeiträge beglichen werden können – und zwar unabhängig von der wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens. Denn wer die Beiträge wiederholt nicht bezahlt, kann die private Krankenversicherung verlieren. Der Versicherungsschutz greift erst wieder, wenn die entstandenen Schulden beglichen wurden.

In einigen Fällen kann in diesem Fall ein Wechsel zur GKV realisiert werden. Dies ist jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. 

Kann ich zurück in die GKV?

Manchmal kann es verlockend erscheinen, in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren. Dies ist sogar in fortgeschrittenem Alter möglich. Hier sind jedoch einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen, damit der Wechsel problemlos erfolgen kann. 

So ist ein Wechsel nur dann realisierbar, wenn Versicherte mindestens 90 Prozent der zweiten Hälfte des Erwerbslebens in der gesetzlichen Versicherung versichert waren. Andernfalls ist ein Wechsel ab dem 55 Lebensjahr nicht möglich. 

Ein Tipp: Häufig kann sich hier der Wechsel des Tarifs innerhalb der privaten Krankenversicherung lohnen. 

Lohnt sich ein Versicherungsmakler?

Es kann sich als ratsam erweisen, einen Versicherungsmakler einzubeziehen. Dieser kann Interessierte professionell beraten und dazu beitragen, dass diese den für sie passenden Tarif ausfindig machen. Er berücksichtigt außerdem die individuelle Krankengeschichte und kann die Kosten für diverse Tarife berechnen. 

Ein seriöser Makler verfügt über Berufserfahrung und das notwendige Fachwissen. Er zeichnet sich durch Menschenkenntnis aus und handelt stets im Sinne des Kunden. 

Das Fazit – So hoch fallen die Beiträge bei der GKV aus 

Im Durchschnitt zahlen Versicherte in einer privaten Krankenversicherung einen monatlichen Beitrag in Höhe von 579 Euro. Wer von der GKV in die PKV wechseln möchte, sollte einen Versicherungsmakler heranziehen. Dieser kann berechnen, wie hoch der Beitrag im Hinblick auf den Gesundheitszustand und das Alter ausfallen kann und passende Tarife vorschlagen. 

Beamte profitieren von einem Arbeitgeberzuschuss in Höhe von mindestens 50 Prozent. Selbstständige dagegen tragen die gesamten Kosten selbst. Ist ein Beitrag aufgrund eines finanziellen Engpasses nicht leistbar, sollten sich Betroffene umgehend mit ihrer Versicherung in Kontakt setzen. Gegebenenfalls kann ein Wechsel zu einem günstigeren Tarif vollzogen werden, bevor Versicherte zu stark mit ihren Zahlungen in Verzug geraten. 

Bild: Hush Naidoo Jade Photography auf unsplash.com: Schwarzes und graues Stethoskop Foto – Kostenloses Bild zum Thema Medizinisch auf Unsplash

Autor:  Vanessa Assi

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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