Donnerstag, August 14, 2025
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Wird diese Plattform den Unterricht für immer verändern?

paddy.app ist eine AI-Plattform, die Lehrkräfte im gesamten Unterrichtsworkflow unterstützt

Können Sie uns paddy.app kurz vorstellen und erzählen, wie die Idee dazu entstanden ist?

paddy ist eine AI-native Plattform, die den Unterrichtsworkflow vereinfacht. Sie unterstützt Lehrkräfte in allen Phasen des Unterrichts, von der Planung über die Materialerstellung bis zur Lernstandsanalyse. Eigene Materialien lassen sich weiterentwickeln, neue Inhalte entstehen in Sekunden. Lehrkräfte sparen Zeit, erhalten Klarheit über den Lernfortschritt ihrer Schüler:innen und können individueller fördern. Zusätzlich schlägt paddy passende digitale Tools vor und unterstützt kollaboratives Arbeiten im Unterricht.
Die Idee entstand aus unserer persönlichen Erfahrung. Wir Gründer kommen zum Teil aus Lehrerfamilien und haben während der Pandemie als Schüler Fortbildungen für Lehrkräfte organisiert. Über 25.000 Lehrkäfte haben daran teilgenommen. Daraus entstand paddy, eine Plattform, die wie ein digitaler Buddy funktioniert. Sie denkt mit, nimmt Arbeit ab und passt sich flexibel dem Alltag im Klassenzimmer an.

Unser Ziel ist klar: Alle Schüler:innen sollen auf die digitale Zukunft bestens vorbereitet werden – dank entlasteter Lehrkräfte, die sich auf das Wesentliche konzentrieren können, und individueller Förderung für jeden einzelnen Schüler.

Wer sind die Köpfe hinter paddy.app und welche persönlichen Erfahrungen haben Sie in die Gründung eingebracht?

Hinter paddy stehen Matty Frommann, Lukas Portmann, Tobias Schröder und Lukas Kaufmann. Zwei von uns sind Lehrerkinder und haben früh miterlebt, wie stark Lehrkräfte im Schulalltag belastet sind. Gleichzeitig haben wir als Schüler erfahren, was es bedeutet, wenn individuelle Förderung nicht möglich ist, nicht aus Desinteresse, sondern weil Zeit, Ressourcen und Strukturen fehlen.
Aus diesem Frust heraus haben wir während der Pandemie begonnen, Lehrerfortbildungen zu organisieren. Daraus ist über die Jahre ein wachsendes Netzwerk entstanden. Bis heute konnten wir über 25.000 Lehrkräfte erreichen, mit ihnen im Austausch stehen und wertvolle Einblicke in ihren Alltag gewinnen. Diese Erfahrungen fließen direkt in die Entwicklung von paddy ein.

Welche Vision verfolgen Sie mit paddy.app und wie möchten Sie den Schulalltag langfristig verändern?

Unsere Vision ist, dass kein Schulabsolvent die Schule verlässt, ohne sich sicher und kompetent auf eine digitale Zukunft vorbereitet zu fühlen. Dafür braucht es ein Bildungssystem, das individuelle Förderung ermöglicht und Lehrkräfte wirksam entlastet.
Mit paddy wollen wir genau das möglich machen. Wir bauen eine Plattform, die den Unterrichtsworkflow so vereinfacht, dass Lehrkräfte ihre Zeit wieder dort einsetzen können, wo sie den größten Unterschied macht, bei ihren Schüler:innen. Statt zwischen Tools, Mappen und Aufgaben zu springen, sollen sie in wenigen Minuten differenzierte Materialien erstellen, den Lernstand analysieren und passende nächste Schritte ableiten können.

Langfristig soll paddy der zentrale digitale Begleiter für den gesamten Unterrichtsalltag werden. Nicht als weiteres Tool, sondern als intelligentes System, das sich in den echten Schulalltag einfügt, mitdenkt und mitwächst. Damit Schule wieder mehr um Lernen geht und weniger um Überforderung.

Wie stellen Sie sicher, dass die Bedürfnisse von Lehrkräften und Schulen optimal in Ihre Produktentwicklung einfließen?

Wir stehen im engen Austausch mit über 25.000 fortgebildeten Lehrkräften und haben bereits mehr als 12.500 aktive Nutzer:innen auf der Plattform. Ihr Feedback fließt kontinuierlich in die Produktentwicklung ein. Außerdem testen wir neue Funktionen regelmäßig direkt an Schulen, um sicherzustellen, dass paddy praxisnah, alltagstauglich und wirklich entlastend ist.

Was unterscheidet paddy.app von anderen digitalen Bildungslösungen auf dem Markt?

paddy ist komplett über einen zentralen „Magic Chat“ steuerbar und passt sich intuitiv an den Alltag von Lehrkräften an. Im Gegensatz zu vielen punktuellen Tools deckt paddy den gesamten Unterrichtsworkflow ab – Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung. Dabei legt paddy höchsten Wert auf eine einfache, klare Nutzerführung. Lehrkräfte benötigen keine Einarbeitung, sondern können direkt starten. So spart paddy Zeit, reduziert Komplexität und schafft Raum für das, was wirklich zählt: individuelle Förderung und gute Lehre.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell bei der Integration von KI-gestützten Tools in Schulen und wie gehen Sie damit um?

Eine der größten Herausforderungen ist die Unsicherheit vieler Schulen im Umgang mit KI – sei es in Bezug auf Datenschutz, technische Infrastruktur oder fehlende Orientierung im Kollegium. Viele Lehrkräfte sind offen, aber überfordert von der Vielzahl an Tools und Regelungen. Wir setzen deshalb stark auf Aufklärung, einfache Nutzbarkeit und konkrete Mehrwerte im Alltag. paddy funktioniert ohne Schulung, ist DSGVO-konform und lässt sich sofort einsetzen. Gleichzeitig begleiten wir Schulen durch Fortbildungen, um Vorbehalte abzubauen und Vertrauen zu schaffen.

Wie wichtig ist Ihnen der Aspekt der DSGVO-Konformität und Datensicherheit bei der Weiterentwicklung Ihrer Plattform?

Datensicherheit und DSGVO-Konformität stehen bei uns an erster Stelle. paddy wurde von Beginn an datensparsam und sicher entwickelt und erfüllt alle Anforderungen für den schulischen Einsatz in Deutschland.

Welche neuen Funktionen oder Erweiterungen können Nutzerinnen und Nutzer von paddy.app in den kommenden Monaten erwarten?

In den kommenden Monaten entwickeln wir paddy konsequent weiter. Ein zentrales Element ist die paddy Cloud. Lehrkräfte können dort Materialien und Unterrichtsideen speichern, strukturieren und wiederverwenden. Auch der Klassenbereich wird erweitert. Lehrkräfte verwalten dort Schülerzugänge, Aufgaben und Rückmeldungen an einem Ort. Der Magic Chat wird dabei immer intelligenter. Er versteht zunehmend die individuelle Arbeitsweise der Lehrkraft, greift auf alle Informationen der Plattform zu und unterstützt gezielt bei der Planung und Umsetzung von Unterricht. So entsteht ein echtes Assistenzsystem für den Schulalltag.

Was war bisher Ihr größter Meilenstein und wie hat er das Unternehmen vorangebracht?

Unser größter Meilenstein war die abgeschlossene Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von einer Million Euro. Sie bestätigt nicht nur das Vertrauen in unser Team und unser Produkt, sondern gibt uns die Möglichkeit, paddy gezielt weiterzuentwickeln. Damit können wir das Wachstum beschleunigen, neue Funktionen umsetzen und noch mehr Lehrkräften im Alltag helfen.

Welchen Einfluss hat das Feedback von Lehrkräften auf die Weiterentwicklung Ihrer Plattform?

Das Feedback von Lehrkräften ist die Grundlage unserer Produktentwicklung. Alle Ideen entstehen aus dem Schulalltag oder werden direkt dort validiert. Wir entwickeln paddy gemeinsam mit Lehrkräften und testen neue Funktionen im echten Unterricht. So entsteht eine Lösung von Lehrkräften für Lehrkräfte, die wirklich entlastet und im Alltag funktioniert.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern im Bildungsbereich mit auf den Weg geben?

Entwickelt euer Produkt immer gemeinsam mit Lehrkräften. Wer den Alltag in der Schule nicht versteht, wird am Bedarf vorbeientwickeln. Haltet die Einstiegshürde so niedrig wie möglich. Im Bildungsbereich zählt jeder gesparte Klick und jede Minute weniger Einarbeitung. Bleibt geduldig. Entscheidungen in Schulen brauchen Zeit, aber wer echten Mehrwert liefert, setzt sich durch.

Wo sehen Sie paddy.app in fünf Jahren und welche Rolle möchten Sie dann im Bildungssektor spielen?

In fünf Jahren soll paddy die zentrale Plattform für Unterrichtsplanung, Materialerstellung und Lernstandsanalyse im deutschsprachigen Raum sein. Wir wollen ganz vielen Lehrkräften im Alltag helfen und noch mehr Schüler:innen erreichen, die von besserer Förderung profitieren. Unsere Aufgabe im Bildungssektor ist es, echte Entlastung zu schaffen und digitales Arbeiten einfach umzusetzen mit einer Technologie, die versteht, wie Schule funktioniert.

Bild: von links nach rechts: Matty Frommann, Tobias Schröder, Lukas Portmann. Bildrechte: © paddy

Wir bedanken uns bei Matty Frommann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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