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Technologie verändert die Welt – doch immer mehr Gründer:innen wollen mehr, als nur das nächste digitale Produkt erschaffen. Sie wollen echten gesellschaftlichen Fortschritt. DeepTech Startups, die sich auf Tech for Impact und nachhaltige Technologie konzentrieren, stehen für eine neue Gründer:innen-Generation, die Wissenschaft und Unternehmertum miteinander verbindet, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.
DeepTech Startups – wenn Forschung zu Wirtschaft wird
Unter dem Begriff „DeepTech“ versteht man Startups, deren Innovationen auf wissenschaftlicher Forschung oder technologischen Durchbrüchen beruhen – etwa in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Robotik, Biotechnologie, Quantentechnologie oder Materialwissenschaft.
DeepTech Startups sind keine klassischen Softwareunternehmen. Sie denken langfristig, investieren viel in Entwicklung und bewegen sich oft an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die unsere Lebensweise nachhaltig verändern – nicht nur optimieren.
Beispiele gibt es viele: Das Münchner Startup Marvel Fusion arbeitet an sauberer Kernfusion, um nahezu unbegrenzte, emissionsfreie Energie zu erzeugen. Ein anderes, das Berliner Startup PlanBlue, entwickelt Unterwasser-Scanner, die mithilfe von KI den Zustand der Meeresböden überwachen – ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Ozeane.
DeepTech zeigt, wie Wissenschaft zur Triebfeder für sinnstiftendes Unternehmertum werden kann.
Tech for Impact – wenn Technologie Haltung zeigt
Tech for Impact beschreibt den bewussten Einsatz von Technologie, um soziale oder ökologische Wirkung zu erzielen. Startups dieser Art konzentrieren sich nicht auf Wachstum um jeden Preis, sondern auf messbare Wirkung.
Während klassische Tech-Unternehmen oft disruptiv agieren, verstehen sich Tech for Impact-Gründer:innen als konstruktiv: Sie nutzen Technologie, um bestehende Systeme zu verbessern, Ressourcen effizienter zu nutzen und globale Ungleichheiten zu reduzieren.
Ein Beispiel dafür ist Too Good To Go, das mit einer einfachen App Millionen Mahlzeiten vor der Tonne rettet. Oder das Zürcher Startup Climeworks, das CO₂ direkt aus der Luft filtert – eine Innovation, die Klimaschutz greifbar macht.
Tech for Impact steht für Haltung: Technologie als Werkzeug, nicht als Selbstzweck.
Nachhaltige Technologie – Fortschritt mit Verantwortung
Nachhaltigkeit und Technologie schließen sich längst nicht mehr aus. Nachhaltige Technologie bildet das Rückgrat vieler neuer Geschäftsmodelle. Sie verbindet ökonomischen Erfolg mit ökologischer Wirkung – und schafft so langfristigen Mehrwert.
Startups, die nachhaltige Lösungen entwickeln, arbeiten etwa an Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, grüner Mobilität oder Biotechnologie. Dabei geht es nicht nur darum, bestehende Systeme sauberer zu machen, sondern sie grundsätzlich neu zu denken.
Ein Beispiel: Das Wiener Startup Refurbed bietet aufbereitete Elektronikgeräte an und hat damit eine Branche neu definiert – nachhaltiger Konsum durch smarte Technologie.
Diese Unternehmen beweisen, dass Fortschritt und Verantwortung keine Gegensätze sind. Im Gegenteil: Nachhaltige Technologie ist längst ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.
DeepTech und Nachhaltigkeit – eine neue Allianz
Die Verbindung von DeepTech Startups und nachhaltiger Technologie ist besonders spannend, weil sie die Brücke zwischen Hightech und gesellschaftlicher Wirkung schlägt.
Während viele Consumer-Startups auf schnelle Skalierung setzen, entwickeln DeepTech-Gründer:innen Lösungen mit tiefem, oft jahrzehntelangem Einfluss. Sie schaffen Grundlagen für die Energieversorgung, Ernährung, Gesundheit und Infrastruktur der Zukunft.
Diese Startups benötigen oft mehr Kapital und Geduld – doch ihr Potenzial ist enorm. Eine Studie von BCG zeigt, dass DeepTech-Unternehmen überdurchschnittlich häufig nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgen und gleichzeitig langfristig stabilere Renditen erzielen.
Tech for Impact als globaler Megatrend
Weltweit entstehen neue Fonds, Programme und Hubs, die sich gezielt auf Tech for Impact spezialisieren. Europa positioniert sich dabei als führender Standort: Zwischen Berlin, Zürich, Wien und Stockholm wächst ein Ökosystem, das Wissenschaft, Unternehmertum und Nachhaltigkeit verbindet.
Besonders wichtig: Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Startups. Hier entsteht ein Nährboden für Ideen, die aus Laboren in die Praxis kommen.
Auch Investor:innen denken um. Immer mehr Venture-Capital-Fonds legen Impact-Kriterien an und fördern Startups, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich überzeugen.
Herausforderungen für DeepTech Startups
So viel Potenzial, so viele Hürden: DeepTech Startups brauchen oft Jahre, um marktreif zu werden. Lange Entwicklungszeiten, regulatorische Vorgaben und hohe Finanzierungskosten erschweren das Wachstum.
Dennoch lohnt sich der Weg. DeepTech ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und wer ihn läuft, verändert die Welt. Erfolgreiche Gründer:innen kombinieren wissenschaftliche Exzellenz mit wirtschaftlichem Denken und schaffen dadurch Innovationen mit Substanz.
Der Schlüssel liegt in Partnerschaften. Kooperationen zwischen Industrie, Wissenschaft und Kapitalgebern sind essenziell, um aus Forschungsergebnissen tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Fazit
DeepTech Startups sind die Architekten einer neuen Wirtschaft, die Technologie mit Verantwortung verbindet. Tech for Impact und nachhaltige Technologie zeigen, dass Fortschritt nicht in Geschwindigkeit, sondern in Tiefe gemessen wird.
Diese Startups beweisen, dass Zukunftsfähigkeit entsteht, wenn Innovation nicht nur intelligent, sondern auch sinnvoll ist. Die Energie, die Ernährung, die Gesundheit und die Umwelt von morgen werden von Gründer:innen gestaltet, die Technologie als Werkzeug für echten Wandel verstehen.
Bild Image by Gerd Altmann from Pixabay


























