Montag, November 24, 2025
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Wie funktioniert moderne Augenvorsorge, wenn Termine schwer zu bekommen sind?

Mirantus Health entwickelt digitale Lösungen für eine schnelle, wohnortnahe und niedrigschwellige augenärztliche Versorgung

Wie ist Mirantus Health entstanden und welche Personen stehen hinter der Entwicklung der Eye Health Plattform mira?

Mirantus Health wurde 2022 aus einem Forschungsprojekt heraus gegründet. Ziel war es, Augenoptik und Augenheilkunde digital zu verbinden, um den Zugang zur Versorgung zu verbessern. Hinter der Plattform stehen Dr. med. Claus Gruber, der zuvor am Moorfields Eye Hospital in London forschte, sowie Dominik Pederzani, ein WHU-Absolvent und erfahrener Gründer, und Philipp Deutschen, ehemaliger McKinsey-Berater.

Welche Vision verfolgt Mirantus Health im Bereich der frühzeitigen und niedrigschwelligen augenärztlichen Versorgung?

Mirantus möchte durch hochwertige digitale Lösungen einen einfachen, schnellen und wohnortnahen Zugang zur Augenversorgung schaffen. Auffälligkeiten sollen früh erkannt werden, um das Gesundheitssystem langfristig zu entlasten.

Wie trägt mira dazu bei, die Versorgungslücke in Europa zu schließen und gleichzeitig das Gesundheitssystem zu entlasten?

Mira schafft zusätzliche Anlaufstellen beim Optiker und reduziert Wartezeiten, weil Ergebnisberichte mit konkreten nächsten Schritten innerhalb von 24 bis 48 Stunden vorliegen. Bei Auffälligkeiten unterstützt ein bundesweites Netzwerk von bereits über 400 Partner-Augenärzten, das kontinuierlich ausgebaut wird. So werden Betroffene schnell weiterbehandelt und gleichzeitig Praxen und Gesundheitssystem entlastet.

Für welche Zielgruppen ist die Softwarelösung mira besonders relevant und welche Bedürfnisse adressieren Sie damit?

Mira richtet sich an Optiker, die ihr Angebot erweitern möchten, an Menschen mit Versorgungsbedarf, an Kommunen in unterversorgten Regionen und an Augenärzte, die digital arbeiten oder regionale Weiterbehandlung übernehmen möchten. Alle profitieren von schneller Versorgung und klaren Abläufen.

Wie funktioniert der Prozess vom Augen Check beim Optiker bis zum digitalen Ergebnisbericht innerhalb von 24 bis 48 Stunden?

Der Optiker erhebt standardisierte Messungen wie Netzhautbilder, Visus oder Augeninnendruck. Die Daten werden digital an einen Augenarzt übermittelt. Dieser erstellt innerhalb von 24 bis 48 Stunden einen Ergebnisbericht. Der Ergebnisbericht stellt dabei keine Diagnose dar, sondern zeigt den Untersuchten auf, ob es Auffälligkeiten gibt, die abklärungsbedürftig sind. Bei Abklärungsbedarf können sich Betroffene für die Terminfindung auch an Mirantus wenden, wenn sie keinen eigenen Augenarzt haben. Mirantus unterstützt dann gemeinsam mit einem Partner-Netzwerk von bereits über 400 Augenärzten.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen beim Ausbau eines Versorgungssystems, das Optiker und Augenärzte digital vernetzt?

Wichtig sind konstant hohe Qualität, die Integration verschiedener Messgeräte, der Aufbau einer skalierbaren technischen Architektur und Vertrauen bei allen Beteiligten.

Was unterscheidet mira von bisherigen Ansätzen im Bereich Telemedizin und augenärztlicher Früherkennung?

Mirantus legt großen Wert auf wissenschaftliche Evidenz und engagiert sich aktiv in der Versorgungsforschung, um langfristige Akzeptanz für neue Versorgungsmodelle bei allen Beteiligten zu erreichen. „Mira“ ist eine Expertenlösung für den Fachhandel. Jeder Ergebnisbericht wird von einem in Deutschland approbierten Augenarzt erstellt, nicht automatisiert durch KI. Die Plattform ist modular und kann zusätzliche Geräte einbinden. Das Netzwerk umfasst bereits über 400 Partner-Augenärzte in Deutschland, und dieses Netzwerk wird laufend erweitert.

Wie nutzen Betroffene die schnelle Weitervermittlung über das Netzwerk von mehr als 400 Augenärzten und welche Vorteile bringt das?

Bei Auffälligkeiten erhalten Betroffene auf Wunsch schnelle Unterstützung bei der Terminfindung per Telefon oder online. Das reduziert Wartezeiten, gibt Sicherheit und ermöglicht eine Versorgung vor Ort. Das Netzwerk von aktuell über 400 Partner-Augenärzten wächst weiter, um die regionale Abdeckung zu verbessern.

Wie gehen Sie mit dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Augenheilkunde um und welchen Beitrag kann Mira langfristig leisten?

Standardisierte Voruntersuchungen entlasten Praxen und schaffen zusätzliche Versorgungspunkte, damit sich Augenärzte in Praxen und Kliniken sich auf abklärungsbedürftige Fälle konzentrieren können. So kann trotz Fachkräftemangel eine stabile Basis-Versorgung gewährleistet werden. Dieses Konzept orientiert sich an dem etablierten englischen Versorgungsmodell.

Welche nächsten Schritte planen Sie für die Skalierung auf über 1.000 Standorte in der DACH Region bis 2027?

Bis 2027 sollen über 1.000 Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht werden. Der Ausbau des Optiker-Netzwerks, neue technische Module, neue Partnerschaften mit Gesundheits- und Industriepartnern und die aktuelle Finanzierung unterstützen diese Expansion. Auch das Netzwerk der über 400 Partner-Augenärzte wird weiter wachsen, um die Versorgung in der gesamten DACH-Region zu stärken.

Wie kann die Zusammenarbeit mit Optikerinnen, Augenärzten und kommunalen Einrichtungen weiter ausgebaut werden?

Durch klare Kooperationsmodelle, digitale Schulungen, regionale Netzwerke und den verstärkten Einsatz von Augenmobilen in ländlichen Gebieten.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern geben, die im HealthTech Bereich eine innovative Versorgungslösung entwickeln möchten?

Gerade im Gesundheitsbereich ist es entscheidend, so früh wie möglich echte wissenschaftliche Evidenz aufzubauen – sie schafft Vertrauen und gibt Deiner Idee Stabilität.
Gründerinnen und Gründer sollten zudem darauf achten, Menschen aus Medizin, Technik und vor allem zukünftige Nutzer:innen von Anfang an zusammenzubringen. Nur wenn alle Perspektiven gehört werden, entsteht eine Lösung, die ein echtes Problem löst.
Zuletzt sollte man darauf achten die Bedeutung starker Partner im Gesundheitssystem nicht zu unterschätzen. Mit starken Partnern kann aus Innovation nicht nur ein Konzept, sondern eine nachhaltige Verbesserung entstehen.

Bild Dominik Pederzani und Dr. med. Claus Gruber und Moritz Ackermann Fotocredit Max Hübl

Wir bedanken uns bei bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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