Men of Mayhem Klamottenmarke mit Schwerpunkt Motorcycle und Lifestyle
Stellen Sie sich und das Startup Men of Mayhem kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Kevin Herbst, ich bin passionierter Designer, leidenschaftlicher Motorradfahrer, war 10 Jahre lang Türsteher auf dem Hamburger Kiez und bin Inhaber der Marke Men of Mayhem. Warum es relevant ist, dass ich Türsteher auf der Reeperbahn war? Weil genau dort die Marke ihre ersten Atemzüge vollbracht hat.
Men of Mayhem ist eine Klamottenmarke mit Schwerpunkt Motorcycle und Lifestyle, die das Hauptaugenmerk auf hohe Qualität, Design und Authentizität legt.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Es war am Ende die logische Konsequenz der hohen Nachfrage. In erster Linie habe ich einfach Klamotten designt, die meinem Look, Image und Qualitätsansprüchen gerecht werden und nicht mit dem Gedanken „Wie verdiene ich damit möglichst viel Geld damit“. Wie Alan Watts sagt „Tue was du liebst und es wird immer Jemanden geben der diese Passion teilt“ und genau das passierte. Schnell wurde klar, dass ich einen Nerv getroffen habe und es jede Menge Menschen gibt, die genauso ticken und detailversessen sind wie ich. Die Nachfrage stieg kontinuierlich und konnte schnell nicht mehr mit 1-2 Shirts gesättigt werden.
So wurde aus einem einzigen Shirt über 100 verschiedene Produkte und aus einer Passion ein Unternehmen.
Welche Vision steckt hinter Men of Mayhem?
Eine Klamottenlabel das genauso authentisch ist wie die Menschen, die es tragen.
Men of Mayhem spiegelt das Lebensgefühl von Freiheit und Rebellion wider.
Das zu tun was und wie man es will, egal ob es jedem in den Kram passt! Hauptsache man bleibt sich selbst treu!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
So doof es klingt, Geschäftspartner zu finden, die wirklich mitdenken. Gerade in der Textilbranche fasst man sich immer wieder an den Kopf und denkt „Wie zur Hölle könnt ihr diesen Fehler nicht sehen?“. Egal welche Prozesse, die man als Unternehmer täglich durchläuft, es gibt immer ein Glied in der Kette welches seinen Job nicht ordentlich macht. Das muss man dann am Ende selbst ausbaden. Man muss einfach jeden Prozess im Kopf haben und sich jedes nur mögliche Szenario und kleinste Detail ausmalen, wo etwas schief gehen könnte und das vorweg schon besprechen und eliminieren.
Murphys Gesetz…
Außerdem ist es eine enorme Herausforderung die passende Produktionsstätten zu finden, denn das ist der Punkt mit dem alles steht und fällt. Man wird einiges an Lehrgeld zahlen müssen bevor man den richtigen Betrieb gefunden hat. Jemanden zu finden der deine Vision teilt und vielleicht sogar von selbst neue Stoffe und Druckverfahren einbringt ist extrem selten. Die meisten folgen stumpf dem Auftrag und gehen davon aus, dass du jedes Textil und Verfahren der Welt kennst. Gemeinsames Wachstum ist für viele ein Fremdwort. Finanziert wurde es von Beginn an aus eigener Kraft. Es waren ca. 400€ , die ich in die erste Produktion steckte. Den daraus generierten Umsatz investierte ich komplett in eine neue Produktion und genau so machte ich es mit den darauf folgenden Produktionen. So brauchte es nie einen Kredit oder Investor um zu wachsen und folglich musste man sich nie bei Geldgebern über Entscheidungen rechtfertigen.
Wer ist die Zielgruppe von Men of Mayhem?
Men of Mayhem ist für Biker, und Sportler und Jeden, der die Freiheit in vollen Zügen genießt und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Jeden der eine Affinität für Qualität, Lifestyle und Liebe zum Detail hat und Klamotten nicht nur trägt um das nackte Antlitz zu verhüllen .
Was findet der Kunde auf Men of Mayhem? Und was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Es ist das Gesamtpaket aus Qualität, Design, Lifestyle und der M.o.M. Community.
Oft erzählen uns Kunden, dass sie unterwegs waren und andere Leute in den Klamotten getroffen haben und sich grüßen oder gleich ins Gespräch kamen. Sie mit dem Motorrad liegen geblieben sind und andere Kunden anhielten und bei der Panne halfen. Wie oft passiert das wenn du andere Marken trägst? Die Kunden fühlen sich einfach mit dem Lifestyle verbunden. Außerdem schätzen sie die hohe Qualität und das Preis/Leistungsverhältnis. Wir produzieren nicht mit Stockware, sondern legen großen Wert darauf, dass unsere Stoffe speziell für Men of Mayhem gewebt werden, damit unsere Kunden sehr lange Freude an den Produkten haben.
Ob Hoodies, Hemden, Leggins oder Accessoires wie Mützen, Anhänger und Gürtel.
Dabei kreieren wir, anders als andere Labels, das Design und die Schnitte für die Produkte komplett selbst und folgen dabei keinen Trends. Es wird das umgesetzt was uns in den Kopf kommt, egal ob es ein Kinderausmalbild mit Bikerparty-Motiv ist, ein Duftbaum , der nach Jack Daniels Cola riecht oder wir die Kartons mit Aufklebern verschließen auf denen „KEEP YOUR HANDS OFF MOTHERFUCKER!“ steht. Ob im Onlinehandel oder im Ladengeschäft, die Leute wollen etwas Authentisches und man spürt einfach, ob eine Marke mit Herzblut betrieben wird oder man sich verstellt und nur der Kohle hinterher rennt. Wir legen hohen Wert auf die Nähe zu unseren Kunden und dem Kundenservice.
Wir telefonieren lieber mit Ihnen als eine Mail zu schreiben, probieren für alles eine Lösung zu finden und haben immer einen lockeren Spruch auf den Lippen.
Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist enorm, dank eines unglaublich treuen Kundenstamms. Wir bekommen wöchentlich Fotos von neuen „13“ Tattoos geschickt. Die 13 ist ein wichtiger Bestandteil unseres Logos und steht für die Gemeinschaft, die Freiheit und die Loyalität, also für das, was die Men of Mayhem Community so stark auftreten und wachsen lässt.. Motorräder, die im kompletten Men of Mayhem Look gebaut werden oder Kunden, die sich aus den Motiven unseres Versandkartons Schablonen schneiden und ihre Möbel verzieren. Kunden, die zu jeder Messe kommen um einfach nur mit uns zu quatschen oder selbst Kevin Kuske, der weltbeste Bobsportler, der sich so sehr damit identifiziert, dass er schon vier Men of Mayhem Tattoos hat und egal in welcher Sendung mit den Klamotten aufläuft.
Ein besseres Feedback kann man sich eigentlich nicht wünschen.
Men of Mayhem, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen das Händlernetzwerk ausbauen und auch selbst reine Men of Mayhem Stores in weiteren Städten eröffnen. Außerdem bauen wir den internationalen Versand aus, wir beliefern zwar jetzt schon die umliegenden Länder, aber es kommen viele Anfragen aus den USA, Kanada und Australien.
Ich selbst bin gerade stolzer Vater geworden und werde in Zukunft möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen und mich noch stärker auf Design und Entwicklung neuer Produkte fokussieren und weniger auf das operative Geschäft.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Die eigene Überzeugung
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Selbstständigkeit extrem anstrengend sein kann und viel Arbeit bedeutet. Es werden einem immer wieder Hindernisse in den Weg gelegt und es passieren ungeplante Niederschläge, die man nicht vorhersehen konnte. Wer nur aus einer Laune heraus und nicht aus Überzeugung gründet oder wenn es einfach nur ums Geld geht, dem geht oft schnell die Motivation flöten und der Spaß an der Sache verloren. Eine starke Überzeugung der eigenen Marke ist extrem wichtig. Du musst bereit sein, einige Jahre Dreck zu schaufeln, Erfahrung zu sammeln und als Unternehmer zu wachsen, damit du später bei kleinen Hürden nicht ins Straucheln kommst, sondern einfach drüber springst.
2. Side Hustle
Man sollte zu Beginn nicht alles auf eine Karte setzen. Ich empfehle, das vorhandene Risiko vorerst gering zu halten und vielleicht erstmal nebenberuflich zu starten. Dies hat den Vorteil, dass man bei Misserfolgen nicht sofort erwerbslos ist und der Druck nicht ganz so hoch ist. Ich saß fünf Tage in einer Agentur als Grafiker, habe noch zusätzlich zwei Tage als Türsteher gearbeitet und Nachts die Marke aufgebaut. Die Ausrede „Wann soll ich das noch machen?“ gibt es nicht.
3. Arbeite hart und bleib bescheiden
Harte Arbeit ist der Weg zum Erfolg und es braucht einfach seine Zeit bis es fruchtet. Du kannst noch so talentiert sein, aber ohne Blut, Schweiß und Tränen wirst du keine Erfolge erzielen. Es fällt einem nichts einfach in den Schoß und du wirst sehen, umso härter du arbeitest desto öfter hast du „Glück“ in den Augen Anderer! Du hattest Glück, die richtige Idee, einen guten Zeitpunkt erwischt oder Kontakte oder was auch immer gehabt. Nein! Harte Arbeit ist es gewesen, die einen dort hingebracht hat und man sollte den Erfolg bescheiden genießen. Ganz nach der hanseatischen Tugend „Es gibt über dir keinen Herrn und unter dir keinen Knecht“, denn auch dein Umfeld trägt zu deinem Erfolg bei und der Support endet schnell, wenn du dich für etwas Besseres hältst.
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Wir bedanken uns bei Kevin Herbst für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder