Stellen Sie sich und das Startup Journi Print doch kurz vor!
Journi Print erstellt Fotobücher so einfach wie Fotos selbst. 1.000 Fotos verarbeitet die Journi Print App in unter 50 Sekunden zu einem Fotobuch. Ein wichtiger Anwendungsfall sind Reisefotos. Hier kann der Algorithmus zusätzlich Kartenmaterial, Datum, Länderstempel oder Flüge erkennen und hinzufügen. Journi Print wird von über 1Mio Anwendern benützt. Diese erstellen neben Fotobüchern auch Fotokalender und Polaroidabzüge. Wir produzieren und liefern in ganz Europa und Nordamerika.
Wie ist die Idee zu Journi Print entstanden?
Wie kommen, wie der Name verratet, eigentlich aus dem Reisemarkt und haben hier eine halbautomatische Blogginglösung geschaffen. Mehr und mehr Anwender haben uns dann aber nach einer Schnittstelle zu Fotobuchanbietern gefragt. Schließlich haben wir uns den Markt näher angesehen und fanden, dass dieser was Lösungen und Prozesse anbelangt in der Vergangenheit feststeckt und eine grüne Wiese für neue Lösungen bietet. Wir haben daraufhin den ersten Layout-Algorithmus auf Basis von künstlicher Intelligenz entwickelt, der wie dein persönlicher Designer, dein Fotobuch in wenigen Sekunden automatisch erstellt.
Welche Vision steckt hinter Journi Print?
Fotoprodukte wie Fotobücher, so einfach zu machen wie das Erstellen eines Fotos selbst.
Wer ist die Zielgruppe von Journi Print ?
Jeder der gerne Fotos macht und aus diesen Erinnerung ein Fotobuch, Fotokalender oder Polaroids machen möchte, aber keine Zeit dafür hat.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?
Das Team von 2Min 2Mio kannte uns bereits von früheren Interviews und aus der Wiener Startup Szene und ist dann auf uns zugekommen und hat uns davon überzeugt uns zu bewerben. Natürlich mussten am Ende wir die Entscheidung treffen und auch durch den ganz normalen Casting Prozess, aber wir hatten das Gefühl, dass wir sehr willkommen sind. Wir haben trotzdem lange überlegt ob wir wirklich teilnehmen sollen, da wir eigentlich kein Investment suchen. Am Ende haben wir uns doch dazu entschlossen, da es eine gute Möglichkeit ist, unser Produkt dem Publikum von 2Min 2Mio vorzustellen. Viele Startup Gründer lehnen eine Teilnahme ab, aus Angst vor den Reaktionen von den Investoren aber wenn man authentisch bleibt und sein Produkt gut präsentiert, dann hat man immerhin einigen hunderttausend Personen auf einmal sein Produkt präsentiert. Wie die Investoren dann reagieren, die gerade mal 2min haben um sich ein Urteil zu bilden, ist sekundär.
Auf welche Weise haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wie bei jedem Auftritt, bereiten wir uns umfassend vor. D.h. wir passen unseren Pitch der jeweiligen Länge an und proben das auch vor Publikum. Zusätzlich machen wir eine Analyse der Zuhörer, in diesem Fall die Investoren und überlegen uns was deren Interesse ist und welche Fragen sie haben könnten und überlegen uns entsprechende Antworten.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Es ist natürlich eine super Sache, wenn man sich beim Casting durchsetzt, und das 2Min 2Mio Team einem unbedingt bei der Show haben möchte. Da freut man sich darüber. Aber es ist auch viel Verantwortung und Aufwand sich entsprechend zu präsentieren. Der nötige Druck dafür, kommt meist ganz von alleine. Aber wir waren auf Grund der Erfolge 2018, seit Sommer letzten Jahres schreiben wir schwarze zahlen und sind rasant gewachsen, sehr selbstbewusst.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Journi Print aufmerksam werden?
Wie schon erwähnt war es eine super Gelegenheit sich einer breiten Masse an TV-Zuseher zu präsentieren. So eine Chance sollte man sich nicht entgehen lassen, schließlich ist sie kostenlos. Natürlich hat man selbst Aufwand: Man muss den Pitch vorbereiten, sich auf Fragen vorbereiten, ein Bühnenbild überlegen und vorbereiten, üben, etc. aber das rechnet sich auf alle Fälle.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Wir wussten im Vorhinein, dass wir kein Investment brauchen, trotzdem ist es spannend Feedback von den Investoren (die ja selbst alle Unternehmen sind) zu bekommen. Und für den Fall, dass jemand Interesse zeigt, haben wir auch etwas angeboten. Der Fokus lag dabei aber jedenfalls bei Florian Gschwandtner, den wir schon lange persönlich kennen und der der einzige Investor ist der App Erfahrung hat. Wir waren etwas enttäuscht, dass die Investoren am Ende keine einzige Frage zur Firma oder zum Produkt hatten.
Am Ende war auch der Erfolg den wir erzielt haben kein Thema, lediglich, dass die Unternehmensbewertung für die Investoren zu hoch ist. Diese war aber abgesprochen mit unserem Board und keineswegs zu hoch für das was wir bereits erreicht hatten. Da finde ich den Vergleich zu ausländischen Shows wie Shark Tank sehr spannend, wo es den Investoren rein um Zahlen geht: Welche Umsätze hat man im Monat, welche Kosten, wie viel bleibt.
Die lassen sich auch nicht von einer höheren Unternehmensbewertung abschrecken, sondern wissen genau was machbar ist. Wenn es bei 2Min 2Mio aber bereits im Vorhinein eine gewissen Erwartungshaltung der Investoren bzgl. Unternehmensbewertung gibt, dann sollte man sich in Zukunft überlegen ob man later-stage Startups wie Journi in die Show lassen möchte.
Wie ging es nach der Sendung weiter?
Gleich am nächsten Morgen war wieder der Alltag eingekehrt und wir haben weiter an unseren Zielen gearbeitet, die wir 2018, weit übererfüllt haben. Insofern sind wir sehr froh darüber, dass es zu keinem Investment gekommen ist. Denn die Unternehmensbewertung ist heute eine noch wesentlich höhere als jene die wir in der Sendung angeboten haben und dann hätten wir uns im Nachhinein wohl geärgert, dass wir jemanden ein so günstiges Ticket gegeben hätten.
Journi Print , wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben weiterhin den Anspruch, dass wir Menschen auf der ganzen Welt einen einfachen Zugang zu Fotobüchern geben möchten. D.h. der Fokus liegt ganz klar auf Growth, Internationalisierung und der Verbesserung der Algorithmen. Ziel ist es der Rising Star im Personal Print Bereich zu werden und deshalb stehen die Kunden und ihre Bedürfnisse im Fokus.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Keine Chance verpassen dein Produkt vorzustellen! – Ignoriert die Nein-Sager, aber arbeitet daran besser zu werden in dem ihr euch auch selbstreflektiert! – No Pain, no gain: Ein Startup bedeutet harte Arbeit und ist ein Marathon mit Sprints zwischendurch. Wie im Spitzensport muss man ständig an sich arbeiten und investieren. Wer das nicht macht, bleibt auf der Strecke.
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Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder