ARTMO ist The Art Network, das Netzwerk für die Kunstwelt
Stellen Sie sich und das Startup ARTMO doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Klaus Rasche, ich bin Kunstliebhaber und erfahrener Senior Manager mit Stationen in Australien und China. Mit einem Offline-Online Geschäftsmodell wurde ich zweimal mit dem Australischen Small Business Champions Award ausgezeichnet. Nach dem erfolgreichen Exit im Jahr 2013 zog es mich nach Shanghai. Dort arbeitete ich unter anderem als Management Consultant und Operations Director für LINKO HR und betreute deutsch-chinesische Joint Ventures. Heute bin ich CEO von ARTMO.
ARTMO ist „The Art Network“, das erste themenbasierte Netzwerk für die Kunstwelt. Stellen Sie sich ein Netzwerk wie LinkedIn für die Kunstwelt vor, mit allen sozialen Komponenten die Instagram und Facebook bieten, mit unterhaltsamen Inhalten, mit einem provisionsfreien Onlineshop und offen für jedermann. ARTMO bietet eine Plattform, die unterhaltsame und informative Inhalte mit einem Marktplatz verbindet und eine direkte Kommunikationsmöglichkeit zwischen Künstlern, Kunstinteressierten, Sammlern und Käufern schafft.
Ein absolutes Novum für die Kunstwelt, waren doch bisher Künstler und Käufer durch den Zwischenhändler Galerie strikt getrennt – mit weitreichenden Folgen für den Kunstmarkt. So sind die Preise durch Galerieprovisionen zwischen 30 und 50 Prozent aufgeheizt, einen Zweitmarkt für Privatverkäufe von Kunst gibt es im Grunde nicht. All dies ändert ARTMO. Zugleich bietet es Galerien den Zugang zu neuen Märkten, um mit kuratierter Auswahl mehr Kunden zu erreichen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Meine Liebe zur Kunst, das fachliche Know-how und die internationalen Kontakte haben es mir ermöglicht, zusammen mit Co-Founder Konrad Krawczyk sowie unseren Partnern Emon Yao und Nick Laursen ARTMO zu gründen. Die guten Erfahrungen mit weltweit vernetzten Joint Ventures haben mich bestätigt, dass vielfältige kulturelle Hintergründe für ein neues Business sehr fruchtbar sind. Und so haben wir die globale Online-Plattform geschaffen, die Künstler, Sammler und Interessierte über das gemeinsame Interesse an der Kunst miteinander vernetzt.
Welche Vision steckt hinter ARTMO?
Die Vision ist ebenso groß wie bestechend einfach: „Connecting The Art World“.
Und diese Vision ist bereits Realität, da ARTMO als weltweit einziges soziales Kunst-Netzwerk online ist und wenige Monate nach Launch schon mehr als 10.000 aktive Nutzer in über 120 Ländern als Community miteinander vernetzt.
Kunst ist ein aufregendes Feld, um es online umzusetzen, mit großem bisher unerfülltem Potenzial für eine echte digitale Revolution in der Kunst-Welt. Wir erwarten, dass demnächst das „Self-Growing-Momentum“ einsetzt und sich unsere Community innerhalb kürzester Zeit vervielfacht.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Da wir mit der Kombination aus einer sozialen Kunst-Plattform und einem provisionsfreien Kunst-Onlineshop unerforschtes Territorium betreten hatten, konnten wir nicht auf Erfahrungen und Mitbewerber-Modelle schauen. ARTMO musste sich quasi von Beginn an selbst erfinden. Infolgedessen hatten wir eine aufregende Trial-and-Error Phase mit vielen Veränderungen auf der Plattform. Mittlerweile ist ARTMO nicht nur getestet, sondern hat ein Momentum entwickelt, welches bereits Skalierbarkeit bewiesen hat.
Bisher war ich persönlich der Business Angel für ARTMO, jedoch ist für das notwendige schnellere Wachstum weiteres Kapital nötig. Unsere erste Finanzierungsrunde hat am 17. Dezember auf Companisto, dem größten Investoren-Network der DACH-Region, begonnen. Die Runde läuft bis maximal zum 20. Januar, doch bereits jetzt sind wir zuversichtlich, dass wir das Finanzierungsziel schneller erreichen werden: In einer exklusiven Vorab-Runde konnten wir innerhalb der ersten sieben Tage die Investoren des Companisto Angel Club für ARTMO begeistern und haben rund ein Drittel der Kapitalsumme einsammeln können.
Wer ist die Zielgruppe von ARTMO?
Laut Studien interessiert sich mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in den USA aktiv für bildende Kunst. Sie besuchen mindestens einmal in zwölf Monaten ein Museum, eine Ausstellung, eine Galerie und dergleichen. Vorsichtig mit dem Faktro 25 Prozent hochgerechnet auf andere Industrienationen bedeutet das allein in den USA und Europa eine Zielgruppe von 174 Millionen Menschen, die wir erreichen können. ARTMO bietet vier verschiedene User-Profile: Member, also jeder, der sich für Kunst interessiert, Künstler, Galerien und Universitäten.
Wie funktioniert ARTMO? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
ARTMO ist eine Plattform mit allen sozialen Funktionen, die man von anderen Netzwerken kennt. Der Trend hin zu themenbasierten Netzwerken war bereits in den vergangenen anderthalb Jahren zu erkennen.
Der integrierte Shop, der über Abonnements anstelle von Provisionen läuft, ist im Bereich von Kunst-Onlineshops eine Revolution, da alle anderen ausschließlich über Provisionsmodelle funktionieren. Wir haben den weltweit ersten Kunst-Zweit- und Direktmarkt ins Leben gerufen.
Wie ist das Feedback?
Insbesondere Künstler reflektieren durchweg positiv, da sie auf ARTMO erstmalig die Möglichkeit haben, ihre Werke provisionsfrei direkt zu verkaufen.
ARTMO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben bereits mehr als 10.000 aktive Nutzer mit Profilen aus über 120 Ländern. Kurzfristig erwarten wir mit dem einsetzenden „Self-Growing-Momentum“ eine Vervielfachung der Nutzerzahlen.
Wir werden die Plattform kontinuierlich weiterentwickeln und neue Online-Technologien implementieren, die insbesondere die digitale Kunstwelt aufregend machen werden. Augmented und Mixed Reality, Virtual Reality und Live-Übertragungen. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Business Model: Wenn der Gründer mit seinem Projekt eine Marktlücke oder Nische bedient und das Produkt oder der Service einzigartig ist, dann nicht den Glauben verlieren, wenn es mal holprig wird. Wenn aber in einen Markt vorgestoßen wird, der bereits besetzt ist, dann muss das Business Model ein „Disrupter“ sein, gerade wenn mit kleinem Budget gestartet wird. In einen bereits unter mehreren Mitbewerbern verteilten Markt mit schmalem Investment einzusteigen, wird nur schwerlich funktionieren. Dafür benötigt es zum Start mindestens ein zweistelliges Millionen-Investment, um schnell und wirkungsvoll zu sein.
Skalierbarkeit: Nicht die Großen, sondern die Schnellen werden die Gewinner sein.
Team: Eine One-Man-Show wird nicht funktionieren. Die Kernpositionen müssen mit verlässlichen Partnern besetzt sein, weil jedes Start-up reichlich Herzblut, Schweiß und Tränen kosten wird. Die vier Must-Have-Positionen, die aus meiner Erfahrung heraus besetzt sein müssen, sind für ein digitales Start-up das Web Development, Marketing, Produktentwicklung und Finanzen.
Wir bedanken uns bei Klaus Rasche für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder