VerticalArts Studio für Pole Dance , Arial Fitness , Yoga und Akrobatik
Stellen Sie sich und das Startup VerticalArts doch kurz unseren Lesern vor!
Ich habe 2013 das Studio VerticalArts für Pole und Aerial Fitness in Stuttgart-West gegründet. Zusammen mit meinem Team aus zehn Mitarbeiterinnen bieten wir wöchentlich mehr als 30 Gruppenkurse in den Bereichen Pole Dance und Fitness, Luftakrobatik, Aerial Yoga, Kraftaufbau und Mobility an.
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Weil ich das, was ich gesucht habe, am Markt nicht finden konnte: Ich habe mit Pole Dance während meines Studiums im Ausland begonnen. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland fand ich kein Studio, dessen Konzept mir zugesagt hat. Pole Dance war damals in Deutschland noch eher ein Nischensport und so habe ich meine Chance gesehen, diese Sportdisziplin alltagstauglich zu machen und nach Stuttgart zu bringen.
Was war bei der Gründung von VerticalArts die größte Herausforderung?
Schwierig war, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Viele verbinden mit Pole Sport ganz klischeehaft das Rotlicht Milieu und distanzieren sich davon. Zum Glück hat sich in diesem Bereich in den letzten Jahren viel getan und der Sport wird immer mehr als solcher anerkannt und befindet sich stetig im Aufschwung.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Ja, definitiv. Bei mir war am Anfang bei weitem nicht alles perfekt und ist es auch heute noch nicht. Man lernt stetig dazu. Ich finde es sogar wichtig, lieber frühzeitig zu starten als alles bis in kleinste auszuplanen. Wichtig ist es, am Anfang Aufmerksamkeit und Kunden zu gewinnen. Der Feinschliff kommt mit der Zeit und der gesammelten praktischen Erfahrung.
Welche Vision steckt hinter VerticalArts?
VerticalArts ist weit mehr als nur ein Tanz- oder Fitnessstudio, wir sind ein Ort voller Offenheit, Toleranz, Gemeinschaft und Leidenschaft. Bei uns kann man Selbstbewusstsein und -vertrauen gewinnen und neue Freundschaften knüpfen. Wir setzen auf eine familiäre Atmosphäre, in der man aus dem Miteinander im Training körperliche und geistige Stärke gewinnt.
Wer ist die Zielgruppe von VerticalArts?
Die Zielgruppe sind primär Frauen, Männer sind auch herzlich willkommen, verirren sich aber leider bisher eher selten zu uns. Die meisten Schüler sind zwischen 20 und 35 Jahre alt, es trainieren aber auch über 60-Jährige bei uns.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir legen Wert auf einen positiven, liebevollen Umgang unter den Schülern und im Umgang mit den Trainern. Außerdem möchten wir Pole Dance so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen und haben daher für die Branche ein vergleichsweise günstiges Gruppenkurskonzept aufgestellt, das für niedrige Preise trotzdem eine möglichst effiziente und individuelle Förderung des Einzelnen ermöglicht.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Durch Corona wurde der normale Präsenz-Betrieb vollständig eingestellt. Am 13. März mussten wir die Türen schließen und wissen bislang nicht, wann wir sie wieder für den Publikumsverkehr öffnen können.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Wir hatten nicht viel Zeit für die Übergangsphase. Innerhalb von wenigen Tagen war klar, dass uns eine Schließung bevorsteht. Über die sozialen Medien habe ich dann kurzfristig Umfragen durchgeführt, um herauszufinden, was die Schüler sich wünschen. Dabei kristallisierte sich der Wunsch nach ondemand-Onlinekursen heraus und das haben wir dann schnell umgesetzt. Die Schüler können – mit oder ohne Ausrüstung – von zu Hause aus trainieren.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Die Krise ist eine harte Zeit, denn es fällt vieles weg, das online nicht umsetzbar ist: Sei es das Neukunden-Onboarding, die Betreuung von Anfängern, persönliche Beratung, Motivation und Hilfestellungen. Die Chance sehe ich für die Zeit nach der Krise, unser generelles Angebot dann weiterhin um das Online-Angebot zu erweitern. Das ist ein Modell, dass sich skalieren lässt und unser Portfolio langfristig ergänzen kann.
VerticalArts, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ich arbeite weiter daran, dass unsere Schüler gerne zum Sport kommen und auf dem neusten Stand der Trainingsmethoden trainieren. Außerdem würde ich das Kursangebot gerne um Kurse für Schwangere, Mütter mit Kindern und Kinderkurse erweitern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Du solltest selbst eine Leidenschaft für das haben, was du vorhast, dann springt der Funke von ganz alleine auch zum Kunden über. Ein zuverlässiges, starkes Team ist mein Schlüssel zum Erfolg, finde Gleichgesinnte und hole sie in dein Team. Für mich hat es sich bewährt, regelmäßig ins kalte Wasser zu springen und nicht alles bis ins Detail zu durchdenken, natürlich sollte man nicht kopflos handeln, aber jedes Wagnis hat mich fast immer ein großes Stück nach vorne gebracht.
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Wir bedanken uns bei Franziska Dietrich für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder