Freitag, November 22, 2024
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Denkt groß und seid unfassbar hartnäckig

Zeotap Customer Intelligence Plattform (CIP), die Unternehmen dabei hilft, ihre Kunden besser zu verstehen

Stellen Sie sich und Zeotap doch kurz unseren Lesern vor!

Zeotap ist eine Customer Intelligence Plattform (CIP), die Unternehmen dabei hilft, ihre Kunden besser zu verstehen und Verhaltensweisen vorherzusagen, um so in ein besseres Kundenerlebnis zu investieren. Mit Zeotap können Marken ihren eigenen Datenbestand, also sogenannte First Party Daten, kanalübergreifend konsolidieren und sinnvoll nutzen, um neue Kunden zu gewinnen und deren Loyalität zu vergrößern. Unsere unabhängigen, aber integrierten Module (CDP, Identity, Daten, Data Clean Room) bringen die Kundenansprache auf ein ganz neues Level. Zunächst brechen wir Datensilos bei unseren Kunden auf und ermöglichen die einfache Sammlung und Vereinheitlichung der Kundendaten und die Zusammenführung verschiedener Benutzerkennungen, wie zum Beispiel verschlüsselter E-Mails.

Diese eigenen Daten können dann mit weiteren externen Informationen angereichert werden, um darauf aufsetzende Analysemodelle zu entwickeln. Schließlich werden diese Daten in diversen Plattformen, z.B. Social Media, Programmatic Marketing, E-Mail etc. aktiviert. Unsere Kunden sind große, weltweit operierende Marken wie zum Beispiel Mercedes und Vodafone.

 Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Bei meiner Zeit bei Vodafone und später AppLift habe ich gemerkt, dass es keine gute Lösung auf dem Markt gibt, die es Unternehmen erlaubt, die eigenen Daten aus den Silos zu holen und damit überhaupt erst nutzbar zu machen. Um dann den nächsten Schritt zu gehen und diese First Party Daten mit weiteren Datenpunkten anzureichern – und das alles datenschutzkonform. Deswegen habe ich Zeotap gegründet.

 Welche Vision steckt hinter Zeotap?

Wir wollen es Marken ermöglichen, auf sinnvolle und effektive Art und Weise mit ihren Nutzern kanalübergreifend zu interagieren. Gleichzeitig wollen wir Konsumenten vor übergriffigen und nervigen Marketingaktivitäten schützen und ihnen die Hoheit über ihre Daten zurückgeben. Dazu haben wir einerseits unsere Customer Intelligence Plattform und andererseits die Initiative ID+ ins Leben gerufen.

 Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Der Erfolg eines Unternehmens hängt auch immer von den Talenten ab, die man für die Mitarbeit gewinnen kann. Das gilt insbesondere für eine Tech-Company wie unsere. Daher haben wir darauf von Anfang an großen Wert gelegt.

Unser Angebot ist auf einen globalen Gebrauch ausgelegt. Wir sind von Stunde Null an gleichzeitig in mehreren Ländern gestartet, haben generell ein komplexes Tech-Produkt und mussten dabei die verschiedenen regulatorischen Anforderungen in den einzelnen Märkten gleichzeitig navigieren. Aber wir haben das sehr gut hinbekommen und unsere Teams wurden dafür sogar mehrmals ausgezeichnet.

Unser Produkt entwickelt sich so schnell, dass es nicht einfach ist, die über zur Zeit zehn Länder verteilten Vertriebs-Teams immer auf dem aktuellsten Stand zu halten. Zudem verändern wir uns als Gesamtorganismus sehr schnell. Weil wir wachsen. Man durchläuft verschiedene Phasen. Das bedeutet, dass auch alle Mitarbeiter dieses Tempo mitgehen müssen. Menschen ändern sich generell nicht gerne dauernd. Dafür die Grundlagen und die Bereitschaft zu schaffen, bedeutet Arbeit. Und sehr viel Kommunikation.

Eine weitere Herausforderung sind die langen Enterprise-Vertriebszyklen: Als SaaS-Plattform haben wir eine sehr hohe Stickyness mit unseren Kunden. Aber um diese zu erreichen, muss man durch einen Vertriebszyklus gehen, der auch gerne mal 6-18 Monate dauert. Dafür braucht man viel Geduld, ungemeine Hartnäckigkeit und Fokus.

Finanziert haben wir uns durch die Aufnahme von mehr als $65 Millionen Venture Capital.

 Wer ist die Zielgruppe von Zeotap?

In erster Linie Marken, also Werbetreibende, die ihre Daten besser nutzen wollen, um so ihre Klientel wirkungsvoll zu erreichen. Weitere Zielgruppen sind Publisher, die unsere universelle und offene Identity-Lösung ID+ einsetzen sollen, um so eine Antwort auf den Untergang des Third Party Cookies und der Apple IDFA zu haben.

 Wie funktioniert Zeotap? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Zeotap Customer Intelligence Plattform CIP

Wir verfolgen einen Full-Stack-360-Grad-Ansatz. Mit unserer Plattform können unsere Kunden im ersten Schritt ihre eigenen Kundendaten verwalten und aufbereiten, so dass diese überhaupt erst nutzbar werden. Im nächsten Schritt ermöglichen wir die Anreicherung und Vervollständigung dieser Kundendaten mit weiteren Informationen. Wir betreiben also eine Customer Data Plattform der zweiten Generation: eine Customer Intelligence Plattform. Das gibt es so nur bei Zeotap, da wir gleichzeitig den weltgrößten Identitygraphen betreiben. 

Viele unserer Kunden sind weltweit tätig und können so statt mit vielen Insellösungen mit einem globalen Partner – Zeotap – die Komplexität senken und damit Zeit und Kosten sparen. Wir haben ausgerechnet, dass Kunden beim Wechsel von Insellösungen auf Zeotap bis zu 70 Prozent sparen. Gleichzeitig geht das Upselling im Mittel um 15-30 Prozent hoch. 

 Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Unsere Kunden und der Markt generell haben nicht erst seit Corona gemerkt, wie wichtig es ist, über die eigene Klientel und Zielgruppen genau Bescheid zu wissen. Nur gezieltes Marketing ist wirksam. Corona hat diesen Trend verstärkt, zumal viele Unternehmen ihre “Digitale Transformation” nun beschleunigen. Wir sind als integraler Bestandteil der digitalen Strategie bei unseren Kunden fest im Sattel.

Unsere Sales-Aktivitäten finden nun noch mehr online statt face-to-face statt, aber das hilft im Zweifelsfall auch der Umwelt, weil weniger gereist wird. Also hat es etwas Positives.

 Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Da wir ein rein digitales Produkt anbieten und ein modernes Unternehmen mit Mitarbeitern in vielen verschiedenen Städten und Zeitzonen sind, mussten wir organisatorisch gar nicht viel anpassen.

 Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Corona ist generell ein Katalysator für den Digitalen Wandel. Unsere Bestandskunden sind da in der Regel ohnehin recht weit, aber wir hoffen, dass uns nun noch mehr Unternehmen sehen. Bauchgefühl reicht heute einfach nicht mehr aus, um seine eigenen Zielgruppen erfolgreich zu bedienen. 

 Zeotap, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit unserer Customer Intelligence Plattform sind wir heute an der Spitze der Bewegung. Das macht so noch kein anderes Unternehmen. Wir rechnen damit, dass die Konkurrenz versuchen wird, ein ähnliches Produkt zu bauen. Ich rechne damit, dass wir unseren Vorsprung nicht nur halten, sondern deutlich ausbauen werden. 

Unsere offene Initiative ID+ wird in zwei Jahren, wenn nicht sogar früher, eines von vielleicht drei oder vier Standardverfahren für die Verwaltung von Benutzeridentifikationen weltweit sein. Dabei hilft uns unsere strenge Datenschutzkonformität, die kein Ärgernis, sondern ein Wettbewerbsvorteil ist. Daher laden wir alle Marktteilnehmer ein, sich ID+ anzuschließen und so möglichen Problemen auch mit Politik und Datenschützern von vorneherein aus dem Weg zu gehen.

 Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Glaubt an Euch, denkt groß und seid unfassbar hartnäckig (die US-Amerikaner können das sehr gut): Lasst euch von Weichspülern und Skeptikern nicht kleinreden, aber nutzt deren Feedback konstruktiv. “Das war schon immer so”, “da kann ja jeder kommen”, “wo kommen wir denn da hin”  gilt für Gründer und Start-ups nicht.

Sucht euch das beste Team: Wir wären mit Zeotap nicht, wo wir heute sind, und wir kämen nicht dorthin, wo wir hinwollen, wenn wir nicht die allerbesten Leute hätten.

Schaut bei Investoren genau hin. Die erste Runde ist häufig die schwerste, aber man sollte nicht von jedem “Investor” Geld nehmen. Idealerweise helfen die Investoren produktiv eben nicht nur mit ihrem Kapital, sondern auch mit ihrem Netzwerk. So haben wir das gemacht und sind gut damit gefahren.

Fotograf: Max Threlfall

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Daniel Heer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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