Eugen Raimkulow und Andre Ritterwürden die Gründer von Pinky, Handschuh zur hygienischen Entsorgung Tampons, Einlagen und Binden, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz vor!
Wir sind Eugen und André und haben zusammen das Unternehmen Pinky gegründet. Eugen ist dabei insbesondere für das kaufmännische und operative Geschäft zuständig, während André die Bereiche Akquisition, Vertrieb, Marketing und Werbung verantwortet. Wir kennen und schätzen uns seit unserer gemeinsamen Zeit bei der Bundeswehr und ergänzen uns perfekt, sodass wir als Einheit stets zu 100 Prozent funktionieren.
Bei unserem Startup geht es darum, Frauen den Alltag während der Periode zu erleichtern. Dafür haben wir Pinky entwickelt, einen universellen Handschuh, der die Entsorgung von Tampons, Binden oder Einlagen erleichtert. Unser Produkt ist intuitiv handhabbar und kostengünstig. Darüber hinaus lässt Pinky sich verschließen und dient als Hygienebeutel. Das macht Pinky bis dato einmalig. Denn es gibt zurzeit kein anderes Produkt, dass diese einzigartige Lösung aus Handschuh und Hygienebeutel vereint.
Wie ist Ihre Idee entstanden?
Den ersten Gedanken für eine Lösung des Problems hatten wir schon vor zehn Jahren. Im Laufe der Zeit ist die Idee zu Pinky entstanden, woraufhin wir uns vor vier Jahren dazu entschlossen, diese in ein Produkt umzusetzen. Als wir während der Bundeswehrzeit in eine Frauen-WG gezogen sind, haben wir uns schon nach kurzer Zeit mit einem alltäglichen Problem der Frauen auseinandersetzen müssen. Durch die Gespräche haben wir festgestellt, dass alle Frauen ihre Probleme mit der Entsorgung von Tampons haben, insbesondere wenn sie unterwegs sind.
Oftmals haben sie dann nicht die Möglichkeit, den benutzten Tampon umweltgerecht, diskret, sicher und einfach zu entsorgen. Nach einiger Zeit und weiteren unzähligen Gesprächen mit vielen Frauen im Bekanntenkreis, in der Familie und Verwandtschaft wurde uns klar, dass es keine Lösung dafür gibt, die den Ansprüchen der Frauen genügt und so war die Idee zu Pinky geboren. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht eine Lösung zu finden, die allen Frauen das Leben während der Periode erleichtert, ein sicheres Gefühl gibt und gleichzeitig ansprechend und stylisch ist.
Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?
Wir bieten mit Pinky keinen einfachen Entsorgungsbeutel, wie es die Mitbewerber tun. Pinky ist eine praktische Lösung, die auf die intuitive Handhabung bei der Entnahme von Tampons oder Binden setzt. Mit unserem Handschuh wird nicht nur der Hygieneartikel sicher, sauber und diskret entsorgt, es bleiben bei der Entnahme auch die Hände und der Intimbereich sauber und geschützt vor Bakterien. Beim Entwurf des Handschuhs und der Verpackung haben wir einen besonderen Fokus auf das Design gelegt. Pinky ist aufgrund der Aufmachung nicht sofort als Hygieneprodukt zu identifizieren. Unsere Vision ist, dass Pinky innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Must-have für jede Handtasche ist und Frauen den Alltag erleichtert.
Wer ist Ihre Zielgruppe?
Frauen, die Hygieneartikel wie Tampons oder Binden nutzen. Weitere Zielgruppen sind Servicestationen in der gehobenen Gastronomie, in Hotels, Kreuzfahrtschiffen, Airlines, Schulen und Öffentlichen Gebäuden.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?
Wir brauchen einen starken Partner, der uns in den Bereichen Marketing und Vertrieb unterstützt, sodass unser Produkt möglichst breitflächig im Einzelhandel platziert wird. Des Weiteren brauchen wir Hilfe bei der Senkung der Produktionskosten. Die Sendung ist eine einmalige Chance, sich vor einem Millionenpublikum zu präsentieren und gleichzeitig einen Investor zu gewinnen.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wir haben uns vor „Die Höhle der Löwen“ sehr viele Gedanken gemacht, ob unser Produkt bei den Löwen ankommt und es ihnen genauso gut gefällt wie uns und unseren Kundinnen. Dementsprechend waren wir vor dem Pitch sehr nervös, zumal man nicht jeden Tag die Chance bekommt, sein Produkt vor so vielen starken Investoren zu präsentieren.
Wir haben uns alle Folgen der Sendung angeguckt – danach sogar die des britischen Originals. Wir haben uns den Pitch genau aufgeschrieben, auswendig gelernt und vor Freunden geübt. Eine große Hilfe war zudem das tolle Team der Produktionsfirma Sony, das uns mit Rat und Tat zur Seite stand.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Wir haben uns den Bewerbungsprozess ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt. Aber umso mehr haben wir uns natürlich gefreut, als wir erfahren haben, dass wir vor die Löwen treten und unser Produkt präsentieren dürfen. Das gibt einen großen Motivationsschub und bestätigt einen in seiner Idee und seinem Produkt. Diesen Motivationsschub haben wir versucht im Pitch aufzugreifen, um selbstbewusst vor die Löwen zu treten.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf Pinky aufmerksam werden?
Bei so einem Produkt wie Pinky, das eine einfache Lösung für ein wirkliches Problem darstellt, ist es ungemein wichtig, dass so viele Frauen wie nur möglich es kennen. Wenn man ein Unternehmen gründet, fließt oft zunächst viel Geld in die Entwicklung und Produktion des Produkts, was zur Folge hat, dass man für das Marketing nicht mehr viel Budget zur Verfügung hat. Die Sendung ist mit mehreren Millionen Zuschauern die optimale Plattform, Pinky vielen Frauen vorzustellen. Deshalb ist dieser Schritt ein großer Meilenstein für uns.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Wir haben vor allen Löwen sehr viel Respekt und schätzen sie sehr. Wir waren angetan von der angenehmen Atmosphäre. Die Löwen sind wirklich eindrucksvoll und mega sympathisch. Für uns war es wichtig, dass der Löwe von uns und von unserem Produkt überzeugt ist. Da uns Herr Dümmel schon vorher in der Sendung sehr gut gefallen hat und wir uns vorstellen konnten, dass wir gut zusammenpassen würden, war er unser Wunschlöwe.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser ganz klares Ziel ist es, unser Produkt so auf dem Markt zu platzieren, dass keine Frau Pinky mehr missen möchte und in jeder Handtasche dabei hat.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Wir würden jedem raten, sich sehr intensiv auf den Pitch vorzubereiten, den Auftritt nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und keine Angst vor den Löwen zu haben.
Bild: Eugen Raimkulow (l.) und Andre Ritterwürden aus Olfen präsentieren mit Pinky eine einfache Tamponentsorgung. Sie erhoffen sich ein Investment von 30.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Sehen Sie Pinky am 12. April 2021 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Eugen Raimkulow und Andre Ritterwürden für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder