Hubert Koch Gründer von Winemaster Aromaschutz-Flasche, schützt den Wein vor Oxidation und bewahrt so das Aroma, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz vor!
Mein Name ist Hubert Koch, ich bin 63 Jahre alt, Weinhändler aus Leidenschaft und verfüge über ein hervorragendes Weinlager. Ich komme aus Mönchengladbach, dort befinden sich auch die Zentrale meines Online-Weinhandels sowie die zugehörigen Weinlager.
Wie ist Ihre Idee entstanden?
Hubert Koch: Meine Idee ist schon vor ein paar Jahren entstanden. Ich habe mich immer darüber geärgert, dass Weine aus angebrochenen Flaschen nach zwei bis drei Tagen geschmacklich schon sehr stark abgebaut hatten. Es gibt und gab natürlich Lösungen am Markt, aber keine hat mich wirklich überzeugt. Entweder waren diese sehr teuer, nicht nachhaltig oder der Wein schmeckte nach ein paar Tagen auch nicht mehr. Außerdem hat mich stets geärgert, dass „geschützter“ Wein im Kühlschrank immer nur stehend aufbewahrt werden darf. Also habe ich mich auf den Weg gemacht, selber eine Lösung entwickelt und daraus ist die Winemaster Aromaschutz-Flasche entstanden.
Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?
Also zunächst einmal möchte ich natürlich den Wein länger haltbar machen, das war das große Ziel, das ich erreichen wollte. Aber es gibt auch jeden Tag Millionen Liter von schlecht gewordenem Wein auf der Welt, die weggekippt werden. Alleine in Deutschland sind das ca. 60 Millionen Liter.
Etwa 7 Milliarden Liter Wasser und 6 Millionen Liter Diesel werden für die 60 Millionen Liter schlecht gewordenen Wein verbraucht und nebenbei werden dafür noch 240 Millionen Tonnen CO2 in den Himmel geblasen. Ich denke, auch hier kann ein wichtiger Beitrag für die Umwelt und Nachhaltigkeit entstehen, wenn man diese Menge Weinabfall reduziert.
Wer ist Ihre Zielgruppe?
Hubert Koch: Die Winemaster Aromaschutz-Flasche eignet sich für alle Weintrinker, die gerne ein Glas Wein genießen und dabei nicht hektisch auf das geschmackliche Ablaufdatum des offenen Weins achten wollen. Zum Beispiel trinken, nach einer statistischen Erhebung, alleine in Deutschland 16 bis 17 Millionen Menschen ein Glas Wein, bevor sie zu Bett gehen. Das ist nur ein kleines Beispiel. Aber es zeigt, dass bei richtiger Adressierung der Zielgruppe ein Erfolg eine hohe Wahrscheinlichkeit hat.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?
Als Produktdesigner war ich in den meisten Fällen immer nur in „Projekte“ involviert. Da entfällt in der Regel die Suche nach Endkunden. Als ich vor einigen Jahren meinen Weinhandel aufgemacht habe, musste ich mich erst einmal damit vertraut machen, was es bedeutet, Kunden-Akquise zu betreiben. Durch Zufall sah ich dann, das war so im Jahr 2016, die Sendung „Die Höhle der Löwen“, da war für mich sofort klar: Da will ich rein. Es hat dann allerdings noch einige Jahre gedauert, dieses Ziel wirklich zu erreichen. Ein gutes Produkt ist nur ein Teil in einem Puzzle, da gehört weit mehr zum Erfolg. Ich wusste, ohne die Unterstützung eines Löwen werde ich es kaum schaffen, aus meiner Idee etwas Großes zu machen. Daher bin ich heilfroh, dass ich es in die Sendung geschafft habe.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Hubert Koch: Die Vorbereitung war schon eine Tortur, meine Frau ist fast verzweifelt. Manchmal bin ich mitten in der Nacht wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und hatte eine Idee für meinen Auftritt. Auch einige schlaflose Nächte waren dabei. Wenn man so viel Geld und Energie in ein Projekt investiert, dann möchte man auch alles richtig machen. Mir war klar, dass eine gute Vorbereitung entscheidend ist, wenn ich vor den Löwen stehe. Aber auch durch intensive Recherchen zu meinem Produktumfeld – Markt, Chancen, Risiken – ebenso wie zu den Zahlenwerten des Business, habe ich mich natürlich sehr gut vorbereitet
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Es bis in „Die Höhle der Löwen“ zu schaffen, war ein enorm motivierender Bestandteil des gesamten Produkt- und Fertigungsprozesses. Bis man wirklich da steht, ist es ein langer Weg. Auch im Vorfeld war mir dieses Ziel sehr wichtig, es spornte mich an und gab mir Kraft.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf Winemaster aufmerksam werden?
Hubert Koch: Wenn Sie nach einem Schritt fragen… es ist ja kein Schritt, den man gehen kann, nur weil man ihn gehen möchte. Es ist eher eine Tür, die, wenn alle Voraussetzungen passen, jemand anderes öffnet. Eine Bühne, auf die jemand anderes einen stellt. Erst dann kann man diesen Schritt auch machen, das vergessen viele, die in „Die Höhle der Löwen“ wollen.
Aber schafft man das, dann öffnen sich auch enorme Möglichkeiten. Dennoch, auch mit der riesengroßen medialen Aufmerksamkeit, es muss alles zusammenpassen. Das Produkt muss ein Problem lösen und ganz wichtig: Dieses Problem müssen die Kunden auch haben. Viele Produkte sind super Problemlöser, aber keiner hat das Problem, dann gibt es auch keinen Erfolg und eine Riesenchance ist vertan.
Wenn alles zusammenpasst, dann gibt es keine vergleichbare Plattform, die eine derart große mediale Aufmerksamkeit bietet. Auf allen medialen Kanälen wird über das Format, die Löwen, die Gründer und ihr Produkt berichtet. Mehr Aufmerksamkeit geht nicht.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Hubert Koch: Ralf Dümmel ist mein Wunschlöwe, aber ich bin nicht sicher, ob Ralf das Thema „Wein“ gut findet. Auch deshalb möchte ich auch die anderen Löwen überzeugen.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hubert Koch: Nun, mein Thema mit der Winemaster Aromaschutz-Flasche findet sich ja in einem Markt wieder, der allein in Deutschland eine Größe von ca. 45 Millionen Kunden hat. Ich sehe eine gute Chance, mit dem richtigen Marketingkonzept viele dieser Weintrinker von meiner Idee zu überzeugen. Mit dem richtigen Löwen an meiner Seite möchte ich in Deutschland eine Marktdurchdringung von 2,5 % erreichen. Wenn man sich auf Europa bezieht, wo man, um Deutschland bereinigt, mit etwa 70 Millionen potentiellen Kunden rechnen kann, dann wäre hier mein Wunschziel, in fünf Jahren einen Marktanteil von 1 % zu erreichen.
Der Plan ist, im nächsten und übernächsten Jahr auch für weitere Lebensmittelbereiche clevere Produkte für längere Haltbarkeit nach dem System der Winemaster Aromaschutz-Flasche zu entwickeln.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Ich glaube, jeder Gründer macht seine eigenen Erfahrungen. Jemandem etwas zu raten, kann sich daher immer nur auf allgemeingültige Dinge beziehen.
Fokussiert arbeiten, das Ziel nie aus den Augen verlieren, seine Hausaufgaben machen, und zwar in allen Bereichen. Sehr wichtig ist auch eine realistische Einschätzung der finanziellen Situation. Viele Gründer entscheiden eher emotional. Bis zu einem gewissen Bereich ist das sogar förderlich für den Gründungsprozess. Man braucht viel Kraft und ein emotionales Hoch hilft hier natürlich. Aber es gibt ja auch die emotionalen Tiefs und da helfen Fakten wirklich bei der Entscheidungsfindung, wenn es um schwierige Phasen eines Gründungsprozesses geht.
Hubert Koch aus Mönchengladbach präsentiert mit der „Winemaster Bottle“ die Weinflaschen Revolution. Er erhofft sich ein Investment von 100.000 Euro für 30 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Sehen Sie Winemaster am 17.Mai 2021 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Hubert Koch für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder