Jenji digitales und professionelles Spesenmanagement für Unternehmen
Stellen Sie sich und das Startup Jenji doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Pierre Queinnec und ich bin CEO und Co-Founder von Jenji. Bevor ich 2015 gemeinsam mit Nicolas André Jenji gegründet habe, war ich CTO bei Zenika sowie Mitgründer von Allegoria, einer SaaS-Lösung für Steuerberechnungen. Insgesamt kann ich auf zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Software-Branche zurückblicken.
Jenji ist einer der international führenden Anbieter für professionelles Spesenmanagement in Unternehmen und bietet auf Basis einer eigenen Technologie zahlreiche Lösungen zur Verwaltung von Spesenabrechnungen, Pauschalentschädigungen und Berufskosten für Unternehmen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Berufskosten, wie Spesenabrechnungen oder die Erstattung von Reisekosten, werden in den meisten Unternehmen noch auf Vordrucken ausgefüllt und von der Personalabteilung und der Buchhaltung bearbeitet und abgeheftet. Dieses Vorgehen ist für Unternehmen und ihre Mitarbeiter sehr zeit- und kostenintensiv – und nebenbei bemerkt auch nicht sehr nachhaltig. Deswegen haben Nicolas und ich uns 2014 dazu entschlossen, eine intuitive und innovative Lösung zu schaffen, die die Verwaltung von Berufskosten vereinfacht. Mit Jenji wollen wir Unternehmen eine einfach zu bedienende und nachhaltige Alternative zur analogen Bearbeitung von Berufskosten bieten.
Welche Vision steckt hinter Jenji?
Mit Jenji haben wir das Spesenmanagement neu erfunden, indem wir auf Cloud- und KI-Technologien setzen und gleichzeitig eine einfache, moderne Benutzeroberfläche anbieten, die geräteübergreifend und überall auf der Welt zugänglich ist. Finanzabteilungen stehen mit Jenji in Echtzeit konsistente Daten zur Verfügung, die sich detailliert anzeigen lassen – dank automatischer Analysen, die die notwendige Kontrolle für das strategische und operative Management ermöglichen. Das Spesenmanagement mit Jenji führt unter dem Strich nicht nur zu einer Kostenreduzierung und einer Steigerung der Rentabilität eines Unternehmens, sondern hilft dabei, eine konsistente Spesenpolitik zu entwickeln und zu implementieren. Als DSGVO-konformes Tool mit eigener Technologie macht Jenji das Spesenmanagement in mittelständischen Unternehmen vom Kosten- zum Erfolgsfaktor.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Zu Beginn bestand unsere größte Herausforderung darin, eine wirklich innovative Lösung zu entwickeln. Als wir mit Jenji gestartet sind, waren KI und Deep Learning bereits fundamentale Technologien. Ein wirklich innovatives Produkt zu entwickeln, war da bereits nicht mehr so einfach. Als Pure Player mussten und müssen wir außerdem den Markt darüber aufklären, dass man für ein effizientes Kostenmanagement einen Anbieter braucht, der sich zu 100 Prozent dem Thema widmet und seine Technologie ständig weiterentwickelt und verbessert. Gleichzeitig stehen wir immer wieder vor der Herausforderung, Unternehmen beziehungsweise die Abteilungen einzelner Unternehmen davon zu überzeugen, dass Spesenabrechnungen ein wichtiges Thema sind. Zusammenfassend kann man also sagen, dass unsere größten Herausforderungen Digitalisierung und Change Management sind.
Bisher haben wir uns über zwei Finanzierungsrunden, eine im Jahr 2017 und eine im Jahr 2019, und unseren Unternehmenserfolg finanziert.
Wer ist die Zielgruppe von Jenji?
Die technische Lösung von Jenji richtet sich hauptsächlich an mittelständische Unternehmen, aber auch Freelancer und Großunternehmen zählen zu unseren Kunden. Jenji wird branchenübergreifend in ungefähr 30 Ländern verwendet. Um den Ansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden, gibt es drei verschiedene Modelle: Jenji SOLO als kostenlose Lösung für Freiberufler, Jenji TEAM für kleine Unternehmen sowie Jenji ENTERPRISE für Mittelständler und große Unternehmen.
Wie funktioniert Jenji? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Jenji automatisiert die Verwaltung von Berufskosten wie beispielsweise Ausgaben von Mitarbeitern in Restaurants und auf Reisen. Dabei setzen wir auf künstliche Intelligenz, genauer gesagt auf ein selbst entwickeltes Tool zur optischen Zeichenerkennung (OCR). Basierend auf Deep-Learning-Technologien kann das Tool wichtige Informationen auf Belegen in nur vier Sekunden analysieren, extrahieren und ausfüllen. Unsere Entwickler sorgen außerdem dafür, dass Jenji über APIs in die jeweilige ERP-Buchhaltungssoftware, CRM-Lösung oder auch das Geschäftsreise-Tools eines Unternehmens integriert werden kann.
In unserem Wettbewerbsumfeld haben wir ein klares Alleinstellungsmerkmal: Als einziger Anbieter für digitales Spesenmanagement nutzen wir unsere eigene Technologie. Alle anderen verwenden die technische Infrastruktur von Drittanbietern. Mit unserer Funktion Jenji Studio bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit ihre Daten visuell darzustellen. Die Funktion hilft der Buchhaltung dabei, die Auswirkungen der Spesenrichtlinien zu verstehen, Einblicke in das Ausgabeverhalten des Unternehmens zu gewinnen und potenziell unnötige Ausgaben zu erkennen. Eine solche Funktion bietet keiner unserer Mitbewerber.
Jenji, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In den nächsten fünf Jahren möchten wir der führende Anbieter für digitales Spesenmanagement in Europa sein und Unternehmen befähigen, ihre Betriebsausgaben zu 100 Prozent digital zu verwalten. Wir wollen weitere internationale Unternehmen als Kunden gewinnen und so unsere Expansion vorantreiben. Außerdem wollen wir weltweit weitere Büros eröffnen, APAC ist beispielsweise ein Markt, auf den wir uns besonders konzentrieren wollen. Dabei ist erfolgsentscheidend, dass wir immer auf die rechtlichen Besonderheiten in den jeweiligen Märkten eingehen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Own your Technology! Nur so seid ihr unabhängig und könnt schnell und individuell auf die Wünsche eurer Kunden reagieren.
Sammelt berufliche Erfahrung in Unternehmen bevor ihr ein Startup gründet. Vielleicht kommt ihr so sogar auf eine Idee, mit der man bekannte Probleme auf innovative Weise lösen kann.
Lasst euch nicht entmutigen, wenn eure erste Idee nicht klappt. Die Gründung des eigenen Unternehmens ist kein Spaziergang. Es wird immer wieder Rückschläge geben, aus denen ihr hoffentlich gestärkt hervorgehen könnt.
Wir bedanken uns bei Pierre Queinnec für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder