cleverly kombiniert Online-Nachhilfe mit Mentoring
Stellen Sie sich und das Startup cleverly doch kurz unseren Lesern vor!
Neben der Tatsache, dass ich Unternehmer bin, bin ich auch Vater von Schulkindern. Bei der Suche nach meiner nächsten Gründungsidee hat es mich erschreckt, wie eindimensional Bildung in Deutschland oft noch gedacht wird. Mir war klar: Das muss besser gehen! Deshalb haben wir mit cleverly einen ganzheitlichen Lern-Ansatz gewählt – und kombinieren ein Online-Nachhilfe- mit einem Mentoring-Angebot. Das bedeutet: Tutor:innen unterstützen im Aufbau von Fachwissen und Mentor:innen bei der persönlichen Weiterentwicklung von Schüler:innen.
Wie auch bei meinem vorherigen Unternehmen „BodyChange“ galt für mich: Ein erfolgreiches Digital-Unternehmen braucht volle Passion. Die bringen meine Co-Gründer und ich für dieses Thema absolut mit.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Laut einer Studie des Münchener ifo-Instituts haben Schüler:innen im zweiten Lockdown pro Tag mehr als drei Stunden weniger gelernt als zu normalen Zeiten. Natürlich gab es auch schon vor der Pandemie Lernlücken und Schüler:innen, die persönliche Unterstützung beim Lernen brauchten. Aber im Zuge von Corona ist uns wohl allen klar geworden, dass Bildung hierzulande oft in veralteten Bahnen läuft und zu häufig den Fokus nur auf Noten lenkt. Auch wir wollen für gute Schulnoten sorgen, den Kindern aber auch die Möglichkeit geben, sich persönlich weiterzuentwickeln und das Lernen zu lernen. Dem Unternehmer in mir war klar: Für den größten Impact sorge ich, wenn ich ein Unternehmen schaffe, das an dieser Stelle Lösungen bietet.
Welche Vision steckt hinter cleverly?
Wir wollen Schüler:innen wieder den Spaß am Lernen vermitteln und ihnen auch Dinge mit auf den Weg geben, die nicht Teil des aktuellen Lehrplans, aber dennoch eine wichtige Vorbereitung für das Leben da draußen sind.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Da ich mit BodyChange schon ein Unternehmen vor cleverly gegründet habe, konnte ich auf ein fundiertes Netzwerk von Gleichgesinnten zurückgreifen. Das galt für die Zusammenstellung des Gründer-Teams, aber auch die Investor:innen. In einer Pre-Seed-Runde im Mai 2021 haben sich z. B. Lea-Sophie Cramer, Verena Pausder sowie die vier Flixbus-Gründer beteiligt. Jetzt ist unsere Mission natürlich, cleverly als DIE neue Online-Nachhilfeschule bekannt zu machen.
Wer ist die Zielgruppe von cleverly?
Unsere Zielgruppe sind Eltern und ihre Kinder. Dabei vor allem jene, denen es nicht nur darum geht, das perfekte Einser-Zeugnis zu haben, sondern die einen Nutzen in der persönlichen Weiterentwicklung der Kinder sehen. Aber: Einen sinnvollen Umgang mit Lampenfieber oder Prüfungsangst erlernt man nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit. Wer seinem Kind nur Wissen ohne langfristigen Mehrwert eintrichtern will, ist bei cleverly falsch.
Wie funktioniert cleverly? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir setzen auf Tutor:innen für das Fachwissen und Mentor:innen für die persönliche Weiterentwicklung – das ist auch unser großer Unterschied zu anderen Anbietern, die nur Nachhilfelehrer:innen vermitteln.
Diese Mentor:innen – allesamt festangestellte Pädagog:innen – sind es auch, die ein Erstgespräch mit den Schüler:innen führen und auf Basis der Anforderungen sowie des Charakters geeignete Tutor:innen finden. Die Tutor:innen unterstützen dann beim Fachwissen, ob es nun Mathe, Deutsch, Physik oder Chemie ist. Wir bieten alle Fächer von Klasse 1 bis 13 an.
Die Mentor:innen bleiben dabei auch weiterhin das Bindeglied zwischen Schüler:innen und Eltern und den Tutor:innen. Auf Wunsch entwickeln die Mentor:innen zudem gemeinsam mit den Schüler:innen und den Eltern einen Plan, um an den individuellen, nicht fachbezogenen Herausforderungen zu arbeiten, z. B. beim Umgang mit Lernproblemen oder Lampenfieber.
cleverly, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren haben wir gemeinsam mit der Politik ein neues, zeitgemäßes Setup für Bildung entwickelt. Dafür haben wir bereits in diesem Jahr die iddb., die gemeinsame Initiative der deutschen digitalen Bildungsanbieter, mitinitiiert.
Als Unternehmen wird cleverly in fünf Jahren tausenden Kindern täglich ein besseres Gefühl beim Lernen geben und ihnen helfen, Weiterentwicklung und Bildung erstrebenswert zu finden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens: Gründe getrieben von deiner Leidenschaft für das Thema, dann wirst du es – trotz aller Aufs und Abs – weit bringen.
Zweitens: Suche dir starke und komplementäre Mitgründer:innen, mit denen du dein Unternehmen aufbaust.
Drittens: Eine gute Finanzplanung ist dein GPS! Sie zeigt dir, wie viel Cash du benötigst und ob du deine Ziele triffst. Diese solltest du, bei aller Leidenschaft für dein Thema, immer im Auge behalten!
Wir bedanken uns bei Fredrik Harkort für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder