THING-IT ist Startup of the Month im Juli des Frankfurt Forward Awards
Stellen Sie sich und das Startup THING-IT doch kurz unseren Lesern vor!
THING TECHNOLOGIES wurde in 2015 in New York City von gegründet. In 2016 wurde der Firmensitz nach Frankfurt verlegt. THING TECHNOLOGIES ist Hersteller und Betreiber der Gebäudedigitalisierungsplattform Thing-it. Thing-it ist in mehr als 40 Projekten mit über 25.000 Usern im Einsatz, unter anderem als Gehirn des cube Berlin, dem intelligentesten Bürogebäude Europas sowie bei Großunternehmen wie adidas oder Zalando.
THING TECHNOLOGIES hat zur Zeit 40 Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt, Leipzig und Birmingham/AL.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Als ‚Seriengründer‘ habe ich es schon immer als außerordentlich befriedigend empfunden, einen Technologietrend vorherzusehen, hierzu mit einem diversen, agilen und hochmotivierten Team ein Produkt zu entwickeln, dasselbe im Markt auszurollen und dessen Beitrag zum Fortschritt zu sehen.
Welche Vision steckt hinter THING-IT
Leben und Arbeiten in Gebäuden und sogar Stadtquartieren wird zukünftig deutlich stärker von der Interaktion der Nutzer mit dem Gebäude und der Nutzer in dem und um das Gebäude miteinander geprägt werden. Dazu benötigt man eine völlig neue Kategorie von Softwaresystemen. Thing-it ist Vorreiter solcher Systeme.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Finanziert haben wir uns auf dem (mittlerweile) ‚üblichen‘ Weg: Zunächst persönliche Investitionen, dann Business Angels und schließlich VCs. Die größte Herausforderung war, dem Markt und unseren Investoren zu zeigen, dass ‚bei dem dicken Brett was wir bohren, der Bohrer irgendwann auch wieder auf der anderen Seite herauskommt …‘.
Wer ist die Zielgruppe von THING-IT?
Es gibt mehrere: Zunächst vor allem große und mittelständische Unternehmen, die ihre Büroflächen digitalisieren und so ihren Mitarbeitern eine bessere Arbeitsumgebung schaffen wollen. Dann Immobilienentwickler und -bestandshalter, die einerseits die ersteren als Mieter gewinnen und gleichzeitig ihre Gebäude nachhaltig und effizient betreiben wollen. Ebenso Facility Manager und andere Dienstleiter wie Gastronomen, die ihre Dienstleistungen effizienter oder breitbandiger anbieten wollen. Und schließlich gibt es auch Entwickler und Betreiber ganzer Stadtquartiere, die Büromieter, Wohnungsmieter und Dienstleiter in ihren Quartieren digital zusammenführen wollen.
Wie funktioniert THING-IT? Wo liegen die Vorteile?
Thing-it kombiniert die Integration beliebiger IoT-Technologien im Gebäude – von einfacher Sensorik über Beleuchtung, Aufzüge bis hin zu Primäranlagen – mit Elementen von Unternehmenssoftware – Geschäftsprozessmanagement, Systemintegration, Sicherheit und Datenschutz, verteilte Standorte, heterogene, große Benutzerstämme etc. Und das alles zugänglich über eine einfach zu bedienende App, die sich an das Profil des Benutzers (z.B. Mieter, Gast, Betreiber oder Dienstleister) anpasst.
Sie sind Startup of the Month im Monat Juli. Wie geht es jetzt weiter?
Trotzdem wir mittlerweile eine ansehnliche internationale Kundenbasis haben, sind wir Frankfurt und Rhein/Main als Standort gewidmet. Wir engagieren uns hier geschäftlich wie sozial und bauen unter anderem gerade mit unserem Partner GMS in Hattersheim eine neue Firmenzentrale. Die wird das digitalste Gebäude Deutschlands. Versprochen!
THING-IT, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wenn sich unser Weg weiter so fortsetzt, wird man in 5 Jahren Thing-it synonym mit Gebäudedigitalisierung verwenden, so wie SAP ein Synonym für Enterprise Resource Planning ist. Und wir werden hoffentlich stolz darauf sein können den Klimawandel mit aufgehalten zu haben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Lasst euch nicht von dem idealisierten Bild des Startups in den Medien irreführen. Startup-Gründung ist vor allem eines: eine Menge harter Arbeit ohne Garantie auf Erfolg.
Vermesst die Realität gegen eure Erwartung und Wahrnehmung: Reagiert der Markt wie ihr denkt? Funktioniert Euer Geschäftsmodell? Liefern Eure Marketing-Investitionen was ihr Euch erwartet? Sind Eure Mitarbeiter glücklich?
Prüft ständig was ihr selbst macht und was ihr outsourct. Welches Wissen muss im Unternehmen bleiben oder aufgebaut werden? Was ist ‚Commodity‘? Es gibt hier kein Standardrezept und die Antwort ist auch nicht zu jeder Lebensphase des Unternehmens gleich. Die Prüfung lohnt sich aber immer.
Wir bedanken uns bei Marc Gille für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder