FIRST A Medikamente aus deiner Apotheke innerhalb von 30 Minuten
Stellen sie sich und das Startup FIRST A doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Antonie Nissen, 24 Jahre alt und Gründerin von FIRST A. FIRST A ist das „Flink“ für Apotheken und ermöglicht die Blitzlieferung von Medikamenten. Denn: Warum muss ich in die Apotheke gehen, wenn ich doch Bettruhe halten soll? Warum muss ich um 18:30 Uhr in die 4km entfernte Nachtapotheke fahren? Zwei riesige Painpoints, die FIRST A nun löst.
Warum haben sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Mein Bruder lag krank im Bett mit einer Lebensmittelvergiftung. Das ist schon für sich eine sehr unangenehme Sache. Noch unangenehmer wird es aber, wenn man sich dann aus dem Haus zur Apotheke schleppen muss und diese, wie an Sonn- und Feiertagen, nicht um die Ecke ist. Dann muss man zur Nachtapotheke (übrigens: Mo-Fr ab 18:00 Uhr, Samstag ab 13:00 Uhr und am Sonntag den ganzen Tag). Es ist verrückt, dass ich meine Chips und Eis 24/7 geliefert bekomme, aber wenn es mir wirklich schlecht geht – bin ich auf mich alleine gestellt. Und genau das wurde uns klar, als ich dann abends zur Nachtapotheke für meinen Bruder fahren musste. Aber jetzt gibt es ja uns!
Was war bei der Gründung von FIRST A die größte Herausforderung?
FIRST A ist ein sehr komplexes Geschäftsmodell. Es gibt so viele Stellschrauben in dem Geschäftsmodell, die über eine sichere und erfolgreiche Auslieferung von dem Medikament zum Kunden entscheiden. Die große Herausforderung ist gerade in dieser Komplexität den Überblick zu bewahren und gleichzeitig die Stellschrauben effizient zu priorisieren.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Bei uns ist noch lange nicht alles perfekt – man sieht: Wir sind vorher gestartet. Aber nichts ist wichtiger, als “echte” Kunden mit “echtem” Feedback zu haben. Wir möchten uns schnell weiterentwickeln und verbessern uns jeden Tag. Nichts ist dafür hilfreicher und beschleunigt FIRST A’s Wachstum mehr, als Kontakt zu Kunden und Apotheken. Somit würde ich jedem raten: Auf jeden Fall starten, sobald der Grundstein gelegt ist.
Welche Vision steckt hinter FIRST A?
Wir haben die Mission die Zukunft der Telemedizin mitzugestalten. Telemedizin erlaubt es Menschen, sich auf die Genesung zu konzentrieren – und nicht auf Termine und Wartezeiten beim Arzt. Genau das wollen wir auch mit FIRST A erreichen: Medikamente genau dann, wenn du sie brauchst – auch bei strikter Bettruhe – schnell und einfach. Damit wir das erreichen, arbeiten wir in Partnerschaft mit lokalen Apotheken und helfen ihnen, sich an die veränderten Service-Ansprüche ihrer Kund:innen anzupassen. Denn: Unsere regulären Grundversorger dürfen bei der Digitalisierung und in der Telemedizin nicht vergessen werden. Lokale Apotheken schaffen somit – ohne großen Aufwand – den Sprung in das digitale Zeitalter. Eine Win-Win-Situation für Kund:innen und Apotheker:innen gleichermaßen.
Wer ist die Zielgruppe von FIRST A?
Grundsätzlich wollen wir alle Kund:innen ansprechen, die es einfach nicht schaffen zur Apotheke zu gehen. Sei es, weil sie krank im Bett liegen, 3 Kinder zu Hause haben und nicht zur Apotheke können oder, weil sie die sehr überschaubaren Öffnungszeiten der Apotheken verpasst haben.
Wie funktioniert FIRST A
FIRST A funktioniert schnell, einfach und unkompliziert. Nachdem man sich die App heruntergeladen hat und sich registriert, erhält der Kunde Zugriff auf ein Sortiment von über tausenden Medikamenten. Die gewünschten Medikamente können nun in den Warenkorb hinzugefügt werden und erreichen den Kunden innerhalb von 30 Minuten!
Was unterscheidet sie von anderen Anbietern?
First A beantwortet als Last Mile Delivery Service dringende Fragen zur zukünftigen digitalen Medikamentenversorgung von Kund:innen und Patient:innen. Wir sind zurzeit der einzige und somit erste Last Mile Delivery Anbieter für pharmazeutische Produkte in Deutschland. Im Unterschied zu Online Apotheken, wie DocMorris, erhalten unsere Kunden ihr Medikament nicht erst in zwei bis drei Werktagen, sondern innerhalb von 30 Minuten oder zu einem beliebig gewählten Zeitfenster. Zusätzlich arbeiten wir direkt mit örtlichen Apotheken zusammen und können so eine lokale und persönliche pharmazeutische Beratung garantieren. Somit sind wir nicht nur schneller, sondern auch besser, als das Angebot vom Versandhandel.
FIRST A, wo geht der Weg hin?
Aktuell kann jeder bei uns bestellen, der in Berlin Mitte und Prenzlauer Berg wohnt, jedoch bleibt es dabei natürlich nicht. Wir expandieren schon bald in weitere Bezirke und Städte. FIRST A hat als Ziel das Konzept der Telemedizin zu komplementieren. Das ist natürlich nur sinnvoll, wenn wir auch ganz Deutschland abdecken können – es ist also noch viel zu tun!
Wo sehen sie sich in fünf Jahren?
5 Jahre sind eine wirklich lange Zeit für ein junges Unternehmen – da wird sich einiges tun!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
In einem jungen Unternehmen ist immer alles sofort extrem wichtig. Verliere dich nicht in Details, sondern zoome raus und priorisiere richtig. Gerade am Anfang ist es wichtig, das große Ganze im Blick zu haben.
2. Vertraue deinen Skills und deiner Intuition.
3. Ein Unternehmen kann nur wachsen, wenn die Persönlichkeiten dahinter gleichermaßen, oder sogar noch schneller, an sich wachsen. Also arbeite stetig daran die beste Version deiner selbst zu werden. So kannst du sicherstellen, dass du auch für jede Wachstumsphase die richtige Person für die Firma bist
Wir bedanken uns bei Antonie Nissen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder