PooPick nachhaltiger, fairer und plastikfreier Hundekotbeutel
Stellen Sie sich und das Startup PooPick doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo, ich bin Christian, 42 und wohne in Braunschweig. Mit meinem Startup PooPick und den Produkten reduzieren wir die täglich anfallenden 15 Mio. Plastiktüten beim täglichen Gassi gehen. So trägt PooPick, bzw. PooPick nutzende Hundebesitzer*innen aktiv zum Umweltschutz bei.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Als ehemaliger Hundebesitzer und Jogger waren mir die Plastiktüten beim Gassi gehen schon immer ein Dorn im Auge. Deshalb habe ich Ende 2018, parallel zu meinem Job, das Startup PooPick gegründet. Die doppelte Belastung ist zwar zeitintensiv, dennoch macht es Spaß zu sehen, dass man direkt etwas bewegen kann. Dazu ist es mir, als zweifacher Vater, auch wichtig, dass ich dazu beitragen kann, meinen Töchtern eine bessere Welt zu hinterlassen.
Welche Vision steckt hinter PooPick?
Hundekot und die Entsorgung machen ca. 20% des ökologischen Fußabdrucks eines Hundes pro Jahr aus. Konkret bedeutet dies, dass Hundebesitzer*innen ca. 700 Beutel pro Jahr verwenden. Diese enthalten Erdöl und verbrennen somit klimaschädlich, bzw. die Beutel geben in der Natur Erdöl (bzw. Plastik/Mikroplastik) ab. Somit war von Anfang an klar, dass nur eine wirklich klimaneutrale Lösung der Weg für PooPick sein kann. Klimaneutral bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Produkt kein Erdöl enthalten darf.
Die ersten 2,5 Jahre konnte dies durch unsere PooPick Box (aus Recycling Pappe) realisiert werden, ganz neu ist der PooPick Bag, das ist die erste zu 100% erdölfreie Hundekottüte.
Unsere Vision für die nächsten Jahre ist die täglichen 15 Mio. Hundekotbeutel, die zur Entsorgung von Hundekot notwendig sind (da Hundekot immer entsorgt werden sollte), auf komplett klimaneutrale Beutel umzustellen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größten Herausforderungen waren neben der Finanzierung vor allem die Zeit. Da PooPick ein Startup, parallel neben meinem regulären Job ist, ich dazu noch eine Familie habe, ist das Zeitmanagement sehr wichtig. Arbeiten am Wochenende gehören somit bei mir zum Alltag. Allerdings habe ich in den letzten Jahren immer tolle Unterstützung erhalten, natürlich durch das Verständnis meiner Familie, aber auch durch Unterstützung aktiv bei PooPick. So muss ich nicht mehr alleine alles machen, sondern es ist mittlerweile ein kleines Team aus PooPick heraus gewachsen.
Die Finanzierung lief die ersten Jahre komplett über meine private Finanzierung. Dies ist jedoch glücklicherweise nicht mehr notwendig.
Wer ist die Zielgruppe von PooPick?
PooPick ist relevant für alle Hundebesitzer*innen. Denn alle Hunde müssen 2-3 mal pro Tag „groß“ und somit hat jede/r Hundebesitzer/in pro Tag die Entscheidung, ob eine umweltfreundliche oder umweltschädliche Variante verwendet werden soll.
Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Der große Unterschied ist, dass wir ausschließlich klimaneutrale Produkte anbieten. Klimaneutral bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass man ein paar Anteile Maisstärke oder Zuckerrohr mit Erdöl vermischt und dann Bio draufschreibt, klimaneutral bedeutet, dass wirklich kein Erdöl in dem Produkt enthalten ist. Dies ist bei Pappe sowieso der Fall, da Holz bei der Verbrennung nur soviel CO2 abgibt, wie der Baum früher in seinem Leben aufgenommen hat.
Auch bei Pflanzen ist dies der Fall. Der Unterschied ist, ob das notwendige Öl ein fossiler ist, also Erdöl, oder, wie bei uns, rein pflanzlich ist.
Dazu achten wir sehr genau auf die jeweiligen Vorstufen der Produktion, auf die Transportwege und gleichen diese, wenn es sich nicht vermeiden lässt, auch aus. Als Gründer bin ich Teil der Initiative „Leaders for Climate Action“ und habe mich persönlich, aber auch das Unternehmen PooPick verpflichtet, klimaneutral zu agieren. Auch hinter den Kulissen lebt PooPick das, was unsere Produkte versprechen.
PooPick, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Gerade mit unserem neuen Produkt, dem PooPick Bag – der plastikfreien Hundekottüte, können wir einen noch größeren Impact leisten und noch mehr Hundebesitzer*innen dazu animieren, umweltfreundlich Gassi zu gehen. Idealerweise finden sich somit unsere Produkte in den nächsten Jahren im Lebensmittel Einzelhandel wieder, so dass es Hundebesitzer*innen auch im Einkaufsverhalten so einfach wie möglich gemacht wird, unsere Bags zu kaufen. Bis dahin geht dies aber natürlich auch sehr einfach über unsere Webseite.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Vor allem: Machen! Es ist wichtig Dinge anzugehen, anstatt wochenlang drüber nachzudenken. Unser Alltag ist zu agil um Standpunkte fix zu halten. Probiert Dinge aus, idealerweise innerhalb einer kleinen Runde, weitet den Test aus, verbessert den Prozess, das Produkt kontinuierlich und passt es an.
Lieber früher mit einem MVP rausgehen und diesen agil testen, als zu lange warten und den Trend zu verpassen.
Weiterhin, achtet auf das Feedback Eurer Kunden. Es ist das wichtigste, was Ihr bekommen könnt. Nehmt dieses auf und integriert es in Produktverbesserungen. Fragt das Feedback so häufig wie möglich ab.
Last but not least: jeder macht Fehler. Analyisiert diese, jedoch nicht zu lange und macht die Fehler nicht noch mal. Insofern: Machen!
Wir bedanken uns bei Christian Salzmann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder