Sieve Plastic: nachhaltige Surf Finnen aus recyceltem Plastik
Stellen Sie sich und das Startup Sieve Plastic doch kurz unseren Lesern vor!
Mit Sieve Plastic stellen wir (Sebastian und Anna) Surf Finnen aus recyceltem Plastik her. Wir beide sind leidenschaftliche Surfer und Sebastian hat einen Hintergrund im Engineering und ich im Marketing / BWL. Kennengelernt haben wir uns 2020 beim Surfen in Portugal, Sebastian hatte da die Idee zu Sieve schon seit einiger Zeit verfolgt. Ich bin dann recht schnell mit eingestiegen und seitdem gestalten wir diese spannende Reise zusammen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Sieve war für uns eigentlich eine logische Konsequenz, da wir beide leidenschaftliche Surfer sind, uns für Unternehmertum und zirkuläre Produkte interessieren und schon immer etwas eigenes gründen wollten.
Welche Vision steckt hinter Sieve Plastic?
Wir denken, dass sich unser Plastikproblem nur lösen lässt, wenn wir den Wert im Werkstoff Kunststoff wahrnehmen und ihn auch als wertvoll behandeln, durch Recycling und Upcycling. Um das zu erreichen, müssen Produkte zirkulär gedacht werden. Um zu zeigen, dass das möglich ist, wollten wir bei unserem eigenem Equipment ansetzen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir sind komplett bootstrapped, was natürlich eine Menge Freiheiten aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Sicherlich war das Aufsetzen des kompletten Produktionsprozesses eine der größten Herausforderungen. Die ersten Finnen in den Händen zu halten, war dann aber umso schöner.
Wer ist die Zielgruppe von Sieve Plastic?
Wir richten uns an Wassersport Begeisterte und vor allem natürlich Surfer, die sich mit Nachhaltigkeit und ihrem Equipment auseinandersetzen. Wir beraten aber auch Unternehmen, die eigene Produkte aus recyceltem Plastik umsetzen wollen.
Wie funktioniert Sieve Plastic? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unsere Surf Finnen werden aus recycelten Plastikdeckeln hergestellt. Hierbei wird unser Material lokal in Deutschland gesammelt und aufbereitet. Wir produzieren auch in Deutschland. Zudem haben unsere Surf Finnen eine einzigartige Oberflächentextur, die den Kunstststoff aufwertet und mehr Wertschätzung für das Material schaffen soll. Allgemein wollen wir aber das Thema Plastik Recycling und einen verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoff vorantreiben und beraten hier auch.
Sieve Plastic, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir denken, dass es noch viele weitere Bereiche gibt, in denen Produkte aus recyceltem Plastik, Produkte aus Neu Plastik ersetzen können. Der Bereich Recycling von Kunststoff bietet viele spannende Möglichkeiten und wir wollen uns dafür einsetzen, dass mehr Kunststoff sinnvoll recycelt und Produkte von Beginn an zirkulär gedacht werden. Daher werden wir sowohl weitere Produkte entwickeln, sowie auch unsere Beratung ausbauen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Fragen, fragen, fragen: ich denke, dass man sich sehr häufig viel Zeitaufwand ersparen kann, wenn man die richtigen Leute, die richtigen Sachen fragt. Und viel häufiger als man vielleicht denkt, ist die Antwort ja statt nein und es ergeben sich spannende Kontakte. Fragt eure potentiellen Kunden, fragt andere Startups zu ihren Erfahrungen, fragt erfahrene Leute, …
Persönliche Kontakte:
Der Wert von persönlichen Kontakten ist nicht zu unterschätzen. Selbst wenn du noch kein großes Netzwerk hast, sprich Leute an, ruf einfach mal an, schreib Ihnen auf LinkedIn. Auch wenn ich häufig Scheu davor hatte, jemanden direkt zu kontaktieren oder anzusprechen, haben sich bei uns viele sehr wertvolle Sachen durch persönliche Kontakte ergeben. Es ist dann wichtig diese Kontakte zu erhalten. Schau dich auch in regionalen Start-up Foren oder Programmen für Start-ups um. Oft gibt es hier bereits bestehende Netzwerke, die man nutzen kann.
Nicht entmutigen lassen: Eine Idee zu verwirklichen ist nicht immer einfach und auf dem Weg ergeben sich viele Hindernisse. Nach meiner Erfahrung ist fast jeder Schritt komplizierter als man ihn sich vorstellt – aber auch machbar, wenn man dranbleibt. Daher war es für uns immer besonders wichtig an unsere Idee zu glauben, damit wir auch die nächste Hürde nehmen konnten. Kein Unternehmen entsteht über Nacht und inzwischen bin ich davon überzeugt, dass für den Erfolg Biss und Hartnäckigkeit mindestens genauso wichtig sind wie eine gute Idee.
Wir bedanken uns bei Lukas Krainz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder