Hepster: API-gesteuertes Ökosystem, dass es Unternehmen ermöglicht, bedarfsorientierte und individuelle Versicherungen in ihre Angebote zu integrieren
Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Hepster unseren Lesern kurz vor.
Mein Name ist Hanna Bachmann und gemeinsam mit meinen Kollegen Alexander Hornung und Christian Range habe ich 2016 das InsurTech-Unternehmen Hepster in Rostock gegründet. Unser Unternehmen bietet ein API-gesteuertes Ökosystem, dass es Unternehmen aller Branchen ermöglicht, bedarfsorientierte und individuelle Versicherungen in ihre Angebote zu integrieren.
Dabei verfolgen wir den Ansatz der sogenannten Embedded Insurance. Unser Portfolio umfasst Mobilitäts-, Elektronik-, Ausrüstungs-, Reise-, Tier- und Unfallversicherungen. Damit konnten wir seit 2017 bereits über 1.600 Partner und mehr als 150.000 Kunden mit über 300 maßgeschneiderten Versicherungsprodukten überzeugen. Für unsere Versicherungsleistungen und unseren herausragenden Kundenservice erhielten wir bisher mehr als 15 Auszeichnungen, unter anderem von TÜV Saarland und namhaften Magazinen.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Wir sind 2016 mit der Intention gestartet, die Versicherungsbranche aufzumischen – eine Branche, die auch noch heute weitestgehend auf veraltete Technologien und Vertriebsansätze zurückgreift und die es bisher versäumt hat, sich parallel zu neuen, spannenden Möglichkeiten digitaler Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Mittels vom Endkunden gedachter Versicherungslösungen, welche dank unserer API-getriebenen Plattform komplett digital und auf den jeweiligen Usecase zugeschnitten ist, wollen wir diese Lücke schließen.
Welche Vision steckt hinter Hepster?
Wir verfolgen die Vision, für unsere Kunden und Partner die beste Erfahrung im Bereich der digitalen Versicherungen zu schaffen. Darum entwickeln wir Versicherungen für eine neue Generation von Kunden und fokussieren uns hierbei auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse. Dabei machen wir Versicherungen für jeden zugänglich, indem wir eine passende Lösung für unsere Partner und Kunden entwickeln und diese in bestehende Prozesse so nahtlos integrieren, dass die Versicherungen zu jeder Zeit und an jedem Touchpoint problemlos verfügbar sind.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung zu Beginn von hepster war – neben der Suche nach Kapital – die Suche nach passenden Risikoträgern für die Vision der situativen Versicherungsprodukte. 2016 sprach noch niemand über Add-On-Versicherungen geschweige denn über Embedded Insurance. Sämtliche für die Berechnung der Policen relevanten Marktdaten fehlten – es kostete uns beinahe 18 Monate, mit der Gothaer einen ersten Partner zu finden und zu überzeugen, mit uns gemeinsam auf diese Zukunftsvision zu setzen.
Bezüglich der Finanzierung hatten wir großes Glück, dass die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern sehr früh nicht nur an uns als Gründerteam, sondern auch an unsere Geschäftsidee geglaubt hat.
Wer ist die Zielgruppe von Hepster?
Unser Geschäftsmodell ist komplett auf B2B2C ausgerichtet. Wir sprechen tradierte und wachsende Unternehmen unter anderem in den Branchen E-Commerce und stationärer Handel, Leasing, Renting, Sharing, aber auch Hersteller bzw. OEMs mit unserem Geschäftsmodell an.
Was sind die Vorteile bei Hepster? Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern?
Dank volldigitaler Prozesse gelingt es uns, maßgeschneiderte Versicherungen einfach in die jeweilige Customer Journey und Servicewelten von unseren Kooperationspartnern zu integrieren. Dabei bilden wir die gesamte Wertschöpfungskette der Versicherung, sowohl digital als auch automatisiert, ab: Von der Produktentwicklung und Buchung einer Versicherung, bis hin zur Vertragsverwaltung, der Dokumentenerstellung in Echtzeit und der Schadenregulierung.
Somit bieten wir mit unserem vollintegrativen Ansatz der Embedded-Insurance-Lösungen neue Vertriebsmöglichkeiten und Lösungen für Händler, Hersteller und Service Anbieter, insbesondere aus den Bereichen Mobilität, Smart-Home und IoT, aber auch für Versicherungsunternehmen und weitere InsurTechs an. Unser Alleinstellungsmerkmal am Markt ist dabei die individuelle, maßgeschneiderte Entwicklung von Versicherungsprodukten für den jeweiligen Business Case und die Bedürfnisse der Endkunden unserer B2B-Partner.
Wo geht der Weg von Hepster hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Im Laufe des nächsten Jahres werden wir unsere Internationalisierung vorantreiben und in weitere europäische Märkte expandieren. Im Zuge dessen werden wir natürlich auch unsere Produkte diversifizieren und – basierend auf den Bedürfnissen und Anforderungen unserer Kunden und Partner – weiterentwickeln. Wir sehen uns in fünf Jahren als europäischer Markführer für Embedded Insurance Lösungen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?
Das richtige Team um sich zu haben ist das A und O für uns als Gründer. Denn wenn einem die richtigen Leute fehlen, nützt auch die beste Planung und Strategie nichts! Wir bei Hepster merken immer wieder, wie viel wir durch unser starkes und vor allem engagiertes Team und deren vielfältige Erfahrung und Expertise erreichen konnten und können. Jedes Startup durchläuft immer dieselben Phasen (Gründung und Pilotphase, Markteintritt, Marktdurchdringung, Internationalisierung).
Diese Phasen folgen im Grunde einer klaren Struktur, die bestimmte Ergebnisse erwarten und mit sich bringen müssen. Solche Ergebnisse erreicht man nur mit dem richtigen Team. Zudem sind viele Probleme und Herausforderungen in vielen Startup identisch – auch diese lassen sich in jeder Phase des Wachstums durch das entsprechende Know-How und die Teamleistung erfolgreich meistern. Gründern muss daher bewusst sein, worauf es in den jeweiligen Phasen ankommt. Zusammen lassen sich viele große und kleine Herausforderungen im Startup-Alltag sehr viel leichter und schneller meistern.
Wir bedanken uns bei Hanna Bachmann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder