raumvonwert ist Startup of the Month im Juli des Frankfurt Forward Awards
Stellen sie sich und ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Basti, Lukas und Katja und gemeinsam sind wir raumvonwert – ein Produktdesign-Startup aus Frankfurt. Bei unseren Entwicklungen sind wir spezialisiert auf Holzprodukte und der CNC-Fertigung.
Durch die anhaltende Wohnungsknappheit in Großstädten und explodierenden Immobilienpreisen haben wir uns platzsparenden Einrichtungslösungen verschrieben. Ein Beispiel hierfür ist unsere innovative Klapptreppe Klapster. Klapster ist eine Treppe deren Stufen um 90°schwenkbar sind, wodurch sie sich vertikal gegen die Wand klappen lässt wenn man sie gerade nicht braucht um so wertvollen Wohnraum zu erweitern.
Wir entwickeln aber nicht nur für uns selbst smarte Lösungen die wir anschließend vertreiben, sondern auch als Dienstleistung für andere Unternehmen.
Warum haben sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Am Anfang gab es die Idee zu einer klappbaren Treppe. Der erste Prototyp wurde gebaut und mit Erstaunen habe wir festgestellt, das er funktionierte. Nicht nur wir waren begeistert, auch die Resonanz unserer Bekannten war rundum positiv. Uns war schnell bewusst, dass sehr viel Potential hinter der Treppe steckt. Platzsparende Einrichtungslösungen sind gefragter denn je. Da wir bereits damals viele weitere Produktideen, u.A. zu raumerweiternden Lösungen hatten, war die Gründungsentscheidung schnell getroffen.
Welche Vision steckt hinter ihrem Startup?
Mit unseren Entwicklungen wollen wir, wie unser Unternehmensname schon sagt, Räume wertvoll machen. In Anbetracht der aktuellen Immobilienlage braucht es dafür smarte Einrichtung die durch Klapp – oder Schwenkfunktion Wohnraum erweitern kann oder durch Multifunktionalität vielseitig einsetzbar ist.
Dank unserer Lösungen soll Wohnen auf kleiner Fläche kein Verzicht, sondern erstrebenswerter Luxus werden.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben sie sich finanziert?
Herausforderungen gab es sehr viele! Die größte Herausforderung war es, unsere Klapptreppe in Serie fertigen zu können. Um ein funktionierendes System zu schaffen, muss die Konstruktion aller Bestandteile passgenau aufeinander abgestimmt sein. Minimalste Abweichungen können dazu führen, dass die Treppe nicht mehr geklappt werden kann. Daher bedarf es absoluter Präzision bei der Fertigung unserer Bauteile. Trotz vieler Rückschläge sind wir einfach am Ball geblieben – mit Erfolg: wir haben heute ein ausgezeichnetes Produkt und sind auch sehr stolz darauf! Das erste Jahr haben wir uns durch eigene Mittel finanziert, konnten dann aber recht schnell einen Business Angel als Investor für uns gewinnen.
Wer ist die Zielgruppe ihres Startups?
Mit unseren eigenen Entwicklungen richten wir uns an Endverbraucher, Bauträger und Handelspartner auf der Suche nach wohnraumerweiternden Lösungen.
Mit unserer angebotenen Dienstleistung Produktdesign richten wir uns an Unternehmen, die einen kompetenten Entwicklungspartner im Bereich Holz/ CNC-Fertigung zur Realisierung ihrer Produktidee brauchen.
Wie funktioniert ihr Startup? Wo liegen die Vorteile?
Für unsere Kunden bieten wir den kompletten Lifecycle der Produktentstehung an: von der ersten Idee, über die Konzeption, Entwurf, Prototypenbau, bis hin zu Fertigungsmachbarkeit und der Serienfertigung. Der Kunde bekommt daher bei uns nicht nur die Produktentwicklung sondern am Ende ein verkaufbares Produkt. Eine perfekte Mischung also aus kreativer Designagentur und produzierender Schreinerei.
Unsere Produkte bestechen dabei durch hohe Funktionalität, gutes Design und erstklassige Qualität.
Sie sind Startup of the Month. Wie geht es jetzt weiter?
Wir freuen uns total über die Auszeichnung und sind schon gespannt auf die nächste Challenge um den Titel des Startup of the Year 2022.
Aktuell arbeiten wir an mehreren Produktentwicklungen für Kunden, die teilweise noch dieses Jahr abgeschlossen werden. Parallel arbeiten wir an einer neuen eigenen Produktreihe, die wie gewohnt im Bereich platzsparender Einrichtungslösungen angesiedelt ist.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen sie sich in fünf Jahren?
Ganz klar: Wir wollen Marktführer im Bereich platzsparender Einrichtungslösungen werden. Um unsere Wachstumsstrategie zu verfolgen suchen wir aktuell einen strategischen Partner zur Vermarktung unserer innovativen Produkte.
Unsere Stärke liegt in der Produktentwicklung und der Serienfertigung. Mit einem Partner aus dem Bereich Marketing/E-Commerce oder etwa der Einrichtungsbranche können Kompetenzen ideal gebündelt – und somit beidseitiges Wachstum effizient vorangetrieben werden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ausdauer! Es wird Rückschläge geben und es wird nicht alles so laufen wie man sich das vorgestellt hat. Das ist völlig normal und davon darf man sich nicht unter kriegen lassen. Im Gegenteil: Hürden und Herausforderungen lassen einen wachsen und der Stolz beim Erreichen des Ziels ist umso größer – und damit auch die Motivation weiter zu machen.
Fehler! Und die Erlaubnis sich diese verzeihen zu können. Fehler sind unglaublich bereichernd da es rückblickend oft die falschen Entscheidungen sind, die einen weiter bringen. Man lernt aus ihnen und ist für die Zukunft besser gewappnet.
Netzwerken! Gründen ist mit vielen Aufs und Abs verbunden. Ein Netzwerk, dass unterstützt und weiterhilft ist da Gold wert. Durch den Austausch mit anderer Gründer:innen und Unternehmer:innen über deren Erfahrungen und Learnings kann man unglaublich viel mitnehmen.
Wir bedanken uns bei Katja Becker für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder