fast2work: Fahrrad App mit den Seiten SteigUm.de und Biketour.Guide
Stellen Sie sich und das Startup fast2work doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Co-Geschäftsführer Michael Ross und ich haben fast2work 2021 ins Leben gerufen. Genau genommen besteht das Unternehmen aus zwei Teilen: Einerseits haben wir die Seite SteigUm.de gelauncht. Hier können sich alle Leute über das mögliche Einsparpotential informieren, wenn sie ihre alltäglichen Wege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegen. Von dort oder über die App-Stores von Google und Apple führt der Weg dann zu unserer App Biketour.Guide. Sie dient als präzises Navigationstool für Fahrradfahrer und zeigt gleichzeitig Sehenswürdigkeiten an der Strecke an.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Für mich war es nicht der erste Schritt in die Selbstständigkeit. 2008 hatte ich bereits eine erfolgreiche Werbeagentur gegründet. 2012 folgte dann mein-dienstrad.de, ein Anbieter für Fahrrad-Leasing. Ich wollte das Ruder schon immer gerne selbst in die Hand nehmen, und am liebsten im Mobilitätsbereich. 2021 wurde mein-dienstrad.de dann verkauft und das Unternehmen fast2work gegründet.
Welche Vision steckt hinter fast2work?
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 weitere vier Millionen Menschen vom Radfahren zu überzeugen. Und zwar nicht mit den bekannten Argumenten wie Nachhaltigkeit oder Gesundheit. Wer sich von diesen Vorteilen bisher nicht angesprochen gefühlt hat, wird es auch in Zukunft nicht tun. Wir wollen den Menschen andere Anreize bieten. Mal aus dem Trott herauskommen, den eigenen Wohnort aus neuen Blickwinkeln erleben, sich Zeit zum Entdecken nehmen – das geht nur mit dem Fahrrad. Und mit unserer App können wir die Menschen an Orte führen, die sie vorher vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatten.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine App zu entwickeln ist wirklich eine Mammutaufgabe. Wir haben dafür mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet. Von der Technik über die Optik bis zur Usability muss einfach alles passen. Bis wir eine erste Version auf die Beine gestellt haben, sind schon einige Wochen vergangen. Doch der Launch lief erfolgreich und wir arbeiten immer weiter an neuen Features. Durch den Verkauf von mein-dienstrad.de konnten wir mit fast2work durchstarten.
Wer ist die Zielgruppe von fast2work?
Wir wollen vor allem Menschen erreichen, die kaum oder selten mit dem Fahrrad unterwegs sind. In deutschen Haushalten gibt es 81 Millionen Räder, also hat so gut wie jeder Einwohner Zugang zu einem Fahrrad. Allerdings sind davon nur rund 11 Millionen täglich im Einsatz. Etwa 30 Millionen werden immerhin ab und zu benutzt, aber der Rest verstaubt in Kellern und Garagen. Das wollen wir ändern. Zudem wollen wir mit unserer App auch die Fahrradhändler erreichen. Sie können bei uns Lizenzen für eine Premiumversion mit zusätzlichen Funktionen erwerben und sie ihren Kunden mit jedem verkauften Fahrrad anbieten. Sie können die App mit einem eigenen Branding versehen, Mitteilungen über anstehende Wartungen oder Aktionen verschicken, und so eine stärkere Kundenbindung aufbauen.
Wie funktioniert fast2work? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unsere App wurde direkt für Fahrradfahrer entwickelt. Sie funktioniert wesentlich genauer als ähnliche Tools, weil Fahrradwege bzw. fahrradfreundliche Wege von Beginn an Teil der Routenplanung sind. Außerdem haben wir bewusst darauf verzichtet, Daten der Nutzer zu sammeln. Es ist zwar möglich, sich ein Profil anzulegen und so Strecken für später zu speichern, erforderlich ist das aber nicht. Einfach die App herunterladen und losradeln. Auf unserer Seite SteigUm.de können sich die Besucher zudem über das Einsparpotential bei den aktuellen Benzinpreisen informieren. Es muss ja nicht jeden Tag das Fahrrad sein, manchmal geht es auch nicht ohne Auto, aber so greifen vielleicht mehr Menschen öfter mal auf zwei statt auf vier Räder zurück.
fast2work, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sind wir unserem Ziel, mehr Menschen auf das Fahrrad zu bringen, hoffentlich ein ganzes Stück näher. Dafür entwickeln wir unsere Angebote stetig weiter und bieten den Usern weitere Funktionen. Wir wollen die Verkehrswende aktiv vorantreiben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Auch mal Gegenwind in Kauf nehmen. Mit mein-dienstrad.de mussten wir viel Überzeugungsarbeit leisten, doch heute ist das Leasing-Konzept bei Unternehmen gefragter als je zuvor.
Habt Visionen. Und haltet daran fest.
Teamwork ist alles. Mit einem verlässlichen Team an der Seite geht alles viel leichter von der Hand.
Fotograf/Bildquelle Foto-und Bilderwerk
Wir bedanken uns bei Ronald Bankowsky für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder