Freitag, Dezember 13, 2024
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Glaubt an euch und eure Idee

Die Gründer von enteron, zertifizierte vollbiologische Abwasserkläranlage für Yachten und Hausboote, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup enteron doch kurz vor! 

Mit enteron haben wir die kleinste, zertifizierte vollbiologische Abwasserkläranlage für Yachten und Hausboote entwickelt.

Wie ist die Idee zu enteron entstanden? 

Wir sind selbst Segler und daher auch betroffen, wollten eine entsprechende Technik entwickeln, die vor allem für größere und dauerhaft bewohnte Yachten und die vielen neuen Hausboote anwendbar ist.

Welche Vision steckt hinter enteron? 

Wir möchten die Yachtwelt nachhaltig verändern und mit enteron ein Produkt schaffen, welches für viele Wassersportler weltweit anwendbar sein wird.

Wer ist die Zielgruppe von enteron? 

Unsere Hauptzielgruppe sind größere und dauerhaft bewohnte Schiffe und Yachten mit entsprechendem Abwasseraufkommen und zunehmend natürlich die vielen neuen Hausboote. Reine Freizeitboote in Wochenendnutzung sind aufgrund der Anlagengröße noch nicht im Fokus – hierfür entwickeln wir jedoch mit enteron cube gerade die nächstkleinere Anlage.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben? 

Wir sind Löwenfans der ersten Stunde und kennen auch Startups, die selbst dort teilgenommen haben. Irgendwann mehrten sich die Stimmen derer, die uns dort sehen wollten.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet? 

Wir kommen mit einer wenig fernsehtauglichen Lösung – einer Abwasserkläranlage. Um damit ins Fernsehen zu kommen, braucht es eine perfekte Vorbereitung. Wir haben direkt nach dem Anruf von Sony an einem Freitagnachmittag ein Profi-Filmteam engagiert, welches sonst z.B. für BMW deren Werbefilme dreht. Mit denen sind wir gleich am Wochenende auf eines der größten und schönsten von uns ausgerüsteten Wohnschiffe gefahren, um unser Bewerbungsvideo zu drehen, welches dann schon Sonntagabend bei SONY vorlag. Unseren Pitchtext haben wir mit Felix Thönnessen mehrfach besprochen, der ja mehrere Jahre lang die DHDL-Startups betreut hat. Danach haben wir den Pitch mit einer Fernsehtrainerin tagelang geübt. Da wir alle 4 schon seit Jahren zusammenarbeiten und jeder auch eigene Unternehmungen hat, ist Effizienz bei uns kein Fremdwort.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie? 

Wir haben viel Geld und Zeit investiert und wollten nicht nur in die Sendung, sondern wir wollten einen Deal und natürlich auch ausgestrahlt werden. Die Chance für 4er Teams ist statistisch 10 %, das war Motivation genug. Wir waren offenbar perfekt vorbereitet, denn ich hatte vorab alle, wirklich alle verfügbaren DHDL-Sendungen nochmal angesehen, ausgewertet und so den Ausgang und die Argumente sowie die Fragen der Löwen fast 100% genau vorhergesagt.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf enteron aufmerksam werden? 

Wir wollen enteron zur führenden und weltweit bekannten Marke für Abwasserlösungen auf Privat- und Freizeityachten machen und sind damit nun einen großen Schritt weitergekommen.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus? 

Ganz klar Carsten Maschmeyer und Nico Rosberg, wobei einem jeder Löwe mit seiner Erfahrung und seinen Kontakten prinzipiell immer helfen kann, und als Mentor wäre uns auch jede und jeder recht gewesen. Aber natürlich passt ein B2B-Produkt sehr gut zu unseren beiden Wunschlöwen.

enteron, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir wollen endlich, nachdem wir in Europa schon 230 Abwasser- und über 100 Trinkwasserlösungen installiert haben, den Sprung in die USA wagen, den größten Markt für unsere Technik.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Zuerst das sicher schon häufig gehörte „glaubt an euch und eure Idee“. Wir hatten zahllose Skeptiker und viel Gegenwind, aber das gehört dazu. Zum Glück konnten wir unsere Entwicklung selbst finanzieren und waren nicht auf externe Geldgeber angewiesen. Wir haben uns für alle Innovationspreise beworben und auch einige gewonnen, was ein unfassbarer Marketingschub ist, der wenig Aufwand macht und viel bringt. Mit viel Fleiß lässt sich der Erfolg nicht verhindern. Aber man darf wirklich keine Angst vor jahrelangen 100h Wochen und Nachtschichten haben, da kann und wird auch viel schief gehen. In unserem Fall haben wir das Design, die Konstruktion und die Elektronik sowie Software alles selbst entwickelt. 

Aber wir haben uns tolle Hilfe geholt, indem wir mit der Berliner Hochschule für Technik zusammengearbeitet haben, über 20 Studenten im Rahmen von Praktika und Bachelor- sowie Masterarbeiten eingebunden und betreut haben. Das brachte mir sogar einen kurzzeitigen Lehrauftrag ein. Diese interessierten und nach allen Richtungen offenen jungen Leute haben uns von der ersten Minute an unterstützt und manch einer ist uns während seines gesamten Studiums treu geblieben. Ich rate jedem Gründer, solche Angebote der Hochschulen intensiv zu nutzen. Man bekommt schnelle und oft fachkundige Hilfe für wenig Geld, und die Unis haben spannende praktische Aufgaben für ihre Technikstudenten, aus denen sich oft erste Mitarbeiter rekrutieren. In unserem Fall war das einer der Erfolgsfaktoren. So haben wir unsere Anlagen von Minute eins bis heute ausschließlich in 3D CAD designed, was uns heute bei unserem Produzenten mit seinen modernen CNC Anlagen noch immer zugutekommt.

Bild: V.l.: Josephine, Leonard, Jonas und Thomas „Tom“ Logisch präsentieren mit „enteron“ eine Mini-Kläranlage für Yachten und Hausboote. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

enteron ist am 10.Oktober 2022 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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