RYDES Mobilitätsplattform für Unternehmen
Stellen Sie sich und das Startup RYDES doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin René Braun, Co-Founder und CEO der Mobilitätsplattform RYDES. RYDES ist die erste Mobilitätsplattform, mit der Unternehmen das gesamte Mobilitätsbudget ihrer Mitarbeitenden mit nur wenigen Klicks aufsetzen und verwalten können. Durch die vollständig automatisierte Integration in unternehmenseigene HR-, Payroll- und Steuersysteme lassen sich Anmeldungen und Zahlungen schnell durchführen und Berichte mühelos erstellen. Das spart Papierkram, viel Zeit und Geld und bietet zugleich flexible Mobilitätsoptionen für Mitarbeitende eines Unternehmens.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Der Dienstwagen hat als Statussymbol ausgedient. Laut einer repräsentativen Studie des Digitalverbands Bitkom hat sich das Mobilitätsverhalten der Menschen in Deutschland in den letzten Jahren grundlegend verändert: 96% geben an, dass sie sich jetzt anders fortbewegen, dabei stehen vor allem Sharing-Angebote und ressourcenschonende Mobilitätsalternativen im Fokus. Außerdem unterscheidet sich das Mobilitätsprofil der Mitarbeitenden je nach Wohnort, Alter und Lebenssituation stark.
Entsprechend bevorzugen immer mehr Arbeitnehmende statt des Dienstwagens ein Mobilitätsbudget, das ihnen eine nachhaltigere, flexiblere und individuelle Form der Fortbewegung ermöglicht. Während meiner vorherigen beruflichen Stationen habe ich immer wieder erlebt, dass Unternehmen sich damit schwer taten, diesen veränderten Bedürfnissen ihrer Teams nachzukommen: Der fragmentierte Mobilitätsmarkt mit einer Vielzahl von Anbietern, hoher administrativer Aufwand und eine komplex wirkende Besteuerung führten zu teuren Insellösungen.
RYDES wurde gegründet, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Mitarbeitenden die perfekte Mobilitätslösung anzubieten. Denn nur wer auf flexible, attraktive Mobilitätsbudgets setzt, wird heute und in Zukunft motivierte Talente gewinnen und halten können.
Welche Vision steckt hinter RYDES?
Mit RYDES wollen wir die weltweit erste Anlaufstelle für alle Belange rund um Mitarbeiter-Mobilität werden und Unternehmen hier eine einfache, attraktive Plattformlösung anbieten. Das ultimative Ziel des Unternehmens ist es, Transport so nahtlos und mühelos wie möglich zu gestalten und gleichzeitig die Nutzung nachhaltiger Fortbewegungsmöglichkeiten zu fördern. Auf diese Weise hoffen wir, zu einer sauberen und gesünderen Umwelt beizutragen und gleichzeitig das allgemeine Mobilitätserlebnis für die Menschen zu verbessern.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
RYDES wurde im Lufthansa Innovation Hub gegründet, wo erste Unterstützung und Ressourcen für die Entwicklung der Mobilitätsplattform bereitgestellt wurden. Seitdem hat RYDES Funding von einer Vielzahl von Investoren erhalten, darunter die Lufthansa Group, Forward31, der Company Builder von Porsche Digital, Rethink Ventures, Assembly Ventures, Futury Capital, Arabella Venture Capital und mehreren renommierten Business Angels wie Workday Chief Product Architect Jens Krüger, TLGG CEO Christoph Bornschein, Getyourguide CEO Johannes Reck und Javier Suarez, Gründer von Travelperk. Diese Investitionen haben es RYDES ermöglicht, unsere Plattform weiter auszubauen und unsere Reichweite zu vergrößern.
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, eine Plattform zu entwickeln, die alle Arten von Mobilitätsanbietern weltweit miteinander verbindet und sie in ein nahtloses Erlebnis für unsere Kund:innen integriert. Wir haben hierzu beispielsweise in eine Payment Lösung investiert, die es uns erlaubt hat, unseren Kund:innen eine Mobilitätskarte anzubieten, die auf der ganzen Welt für die Zahlung von Mobilitätsdienstleistungen genutzt werden kann. Ein solches Produkt erfordert ein hohes Sicherheitskonzept, sodass Zahlungen weltweit problemlos aber auch sicher abgewickelt werden können.
Wer ist die Zielgruppe von RYDES?
Die Zielgruppe von RYDES umfasst ein breites Spektrum von Unternehmen, von Start-ups bis hin zu mittelständischen Firmen und Konzernen. Wir wissen, dass jedes dieser Segmente einzigartige Mobilitätsbedürfnisse hat, und unsere Plattform ist so konzipiert, dass sie allen gerecht wird. Startups zum Beispiel haben meist einen kleineren Mitarbeiter:innenstamm und bevorzugen Sharing-Mobility-Optionen oder öffentliche Verkehrsmittel.
Mittelständische Unternehmen hingegen haben einen größeren Mitarbeiter:innenstamm und komplexere Mobilitätsanforderungen, Mitarbeitende leben oft auch außerhalb von Metropolen und müssen längere Strecken zurücklegen, sind also auf andere Fortbewegungsmöglichkeiten angewiesen. Unsere Plattform ist darauf ausgelegt, die Komplexität der Unternehmensmobilität für jede Größe von Unternehmen zu bewältigen.
Wie funktioniert RYDES? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Es gibt keine andere Plattform, die Mitarbeitenden von Unternehmen Zugang zu allen Formen der Fortbewegung bietet. RYDES bündelt den Zugang zu sämtlichen Mobilitätsangeboten und hilft Unternehmen dabei, administrativen Aufwand, Zeit und Kosten zu sparen. Durch die vollständig automatisierte Integration in unternehmenseigene HR-, Payroll- und Steuersysteme sparen Unternehmen administrativen Aufwand, viel Zeit und Geld. Mitarbeitende hingegen haben jederzeit die Wahl, wie sie an ihr Ziel kommen möchten: mit Shared Mobility, dem ÖPNV, gemieteten Bikes oder Autos oder mit Tank- bzw. Ladekarten für das eigene Auto.
Firmen stellen ihren Teams dafür einen monatlichen Betrag zur Verfügung, den diese flexibel über die RYDES App nutzen können, anstatt in Vorleistung zu gehen und die Kosten für Auto-Abo, ÖPNV oder fürs Tanken mühsam einzeln einzureichen. Zudem kompensiert RYDES als einziger Anbieter auf dem Markt den dabei entstandenen CO2-Fußabdruck für die Unternehmen automatisch über zertifizierte Klimaschutzprojekte.
Pünktlich zum Start am 1. Mai ermöglicht RYDES außerdem einen einfachen, schnellen und vergünstigten Zugang zum Deutschland-Ticket (49-Euro-Ticket), das Unternehmen ihren Mitarbeitenden anbieten können. Das Mobility Start-up kümmert sich um die Beantragung des Deutschland-Tickets beim Verkehrsverbund sowie um dessen Bereitstellung für Mitarbeitende und verbucht die monatliche Zahlung automatisch über das individuell zugewiesene Mobilitätsbudget. Dabei profitieren Mitarbeitende von deutlich günstigeren Konditionen: Übernimmt der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Tickets, so reduziert sich der Ticketpreis nochmals um fünf Prozent.
RYDES, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In den nächsten fünf Jahren wollen wir bei RYDES die führende Mobilitätsplattform für Unternehmen sein. Unser Ziel ist es, unsere Dienstleistungen und Partnerschaften weiter auszubauen und auf weitere Märkte zu expandieren, um auf globaler Ebene umfassende Mobilitätslösungen anzubieten. Wir wollen uns als zuverlässiger Partner in der Branche etablieren und Unternehmen weltweit dabei helfen, die Mobilität ihrer Mitarbeiter effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Darüber hinaus wollen wir unser Team und unsere Marktpräsenz weiter ausbauen, wobei unser Schwerpunkt auf Innovation und Kundenzufriedenheit liegt.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Krempelt die Ärmel hoch: Gerade in der Anfangsphase sollten Gründerinnen und Gründer selbst sehr stark operativ mitarbeiten. Dabei geht es nicht nur darum, die eigene Vision selbst zu bauen, sondern auch darum, ein gutes Verständnis für das Produkt und die Bedürfnisse von Kund:innen und Mitarbeiter:innen zu entwickeln.
Hört nicht auf Leute, die sagen, “das haben wir schon immer so gemacht“: Wenn Ihr etwas verändern wollt, dann hat das meistens einen Grund. Da draußen gibt es aber viel zu viele Leute, die aus Angst oder Bequemlichkeit lieber beim Status Quo bleiben und deshalb nichts verändern wollen. Hör nicht auf sie und umgib Dich lieber mit Menschen, die den Status Quo challengen.
Stellt ein komplementäres Gründungs-Team zusammen: Mit einem Team aus Ja-Sager:innen werdet Ihr nichts bewegen. Achtet bei der Zusammensetzung Eures Gründungsteams deshalb unbedingt auf eine komplementäres Set-up aus Co-Foundern mit unterschiedlichen Skills und Hintergründen, die Euch nicht den ganzen Tag nur erzählen, dass Ihr Recht habt, sondern Euch auch mal Kritik äußern.
Wir bedanken uns bei Rene Braun für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.