Kiki Aweimer, auch bekannt als Kikis Kitchen, wird als Speakerin auf dem RuhrSummit 2023 vertreten sein. Kiki Aweimer ist eine erfolgreiche YouTuberin, Unternehmerin und Mitinhaberin von Kikis Kitchen
Stelle dich doch bitte kurz unseren Lesern vor!
Kiki Aweimer: Mein Name ist Kiki Aweimer, ich bin bekannt als Kikis Kitchen, bin YouTuberin und Unternehmerin. Gemeinsam mit meinem Ehemann und Geschäftspartner Hamza Aweimer betreiben wir neben unseren Social Kanälen, einen Onlineshop, einen Einzelhandel und eine to-Go Gastronomie im Bochumer Ruhrpark.
Was hat dich in deiner Jugend am meisten geprägt?
Kiki Aweimer: Ich bin dank meiner Eltern sehr weltoffen, diszipliniert und emphatisch, daher würde ich sagen, dass mich meine Erziehung wesentlich geprägt hat. Da ich bereits früh in dem Cafe meiner Eltern mitgeholfen habe – prägen mich natürlich auch diese Zeiten, zum einen die tollen Torten und Kuchenrezepte, zum anderen die Disziplin und Ausdauer für eine Selbstständigkeit.
Was waren für dich die größten Herausforderungen?
Kiki Aweimer: Anfänglich fiel es mir schwer, Aufgaben abzugeben und Vertrauen in Mitarbeiter zu finden, dass diese genau die gleichen Unternehmensziele wie ich verfolgen. Mir war es wichtig, dass die Unternehmenswerte hinter Kikis Kitchen verinnerlicht werden. Mittlerweile bin ich so stolz auf meine Mitarbeiter, sie werden liebevoll Kiki-Crew genannt.
Wie sieht bei dir ein ganz normaler Arbeitstag aus?
Kiki Aweimer: Wenn wir von einem durchschnittlichen Alltag ausgehen, startet mein Tag früh mit der Vorbereitung für die Videodrehs. Abwiegen von Zutaten, Herrichtung des Sets. Dann wird gemeinsam mit meiner Kamerafrau gedreht – meistens zwischen zwei und drei Rezeptvideos. Zwischen kurzen Drehpausen nutzen wir die Zeit für passende Fotos zum Rezept. In der Regel drehe ich ca. 6-7 Stunden. Anschließend geht das Rohmaterial in den Schnitt. Wie in jeder Selbstständigkeit wartet natürlich auch viel bürokratisches auf mich, hierzu habe ich wöchentlich 2 feste Tage eingeplant. Produktneuentwicklungen, Designs, Ausbau der Gastronomie sowie Mitarbeitergespräche finden nicht täglich statt – nehmen aber auch einen großen Teil meiner Arbeitstage ein.
Kikis Kitchen hat derzeit 617.000 Follower auf Youtube und 735 Videos sind Online, wie lange habt Ihr dafür gebraucht das umzusetzen?
Kiki Aweimer: Das erste Video ging Ende 2016 online, damals ganz amateurhaft mit einem Iphone gefilmt. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir niemals vorstellen können, was daraus einmal entsteht und wie mich das Ganze erfüllt. In den ersten 5 Jahren haben wir kaum Geld verdient, im Gegenteil: wir mussten immer alles Verdiente reinvestieren, um uns den Onlineshop aufzubauen. Unser Unternehmen ist bis heute ohne jegliche Kredite gewachsen. Dafür haben wir lieber zurückgesteckt und das Ersparte immer wieder investiert.
Wie oft hast du daran gedacht mit deinem Business aufzuhören und was hat dich dazu gebracht weiterzumachen?
Kiki Aweimer: Es gibt neben den erfolgreichen Tagen auch solche, an denen ordentlich etwas schief läuft. Einer solcher Tage war kurz vor der Eröffnung des Einzelhandels im Ruhrpark – eine Lieferung der Möbel in einer ganzheitlich falschen Farbe. Mit dem Buisness aufzuhören hat mich jedoch bisher nichts gebracht, das führe ich auf den geschäftlichen Einklang zwischen meinem Mann Hamza und mir zurück. Wir bauen uns in negativen Phasen gegenseitig auf und gebe uns Mut weiterzumachen.
Wie gehts du Persönlich mit den Hatern auf den Sozialen Medien um?
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich eine sehr tolle Community habe – die Kikimunity, dafür bin ich unendlich dankbar! Auf einem Koch- und Backkanal gibt es natürlich nicht ganz so viel zu kritisieren. Wenn sich mal ein Hater verirrt kann ich das gekonnt ignorieren. Social Media bietet ja auch die Funktion, Personen einzuschränken, was ich dann auch mache, wenn User beleidigend werden.
Was findet der User auf deinen Sozialen Medien?
Kiki Aweimer: Alles was das Genießer-, Koch- und Backherz begehrt. Ich biete kostenlose Rezepte aus dem Bereich süß & herzhaft, die ich allesamt selbst in meiner heimischen Küche entwickle. Es ist der Community-Insider „Kiki-Garantie“ entstanden, weil die User die Gelingsicherheit meiner Rezepte sehr wertschätzen. Meine Community kann mich auch im Alltag verfolgen, ich gebe transparente Einblicke in Produktionen und mir ist ein gewisser Mehrwert immer wichtig, auch wenn es nur ein schneller Küchen Life Hack ist.
Was hat dich bewogen dein erstes Video zu Produzieren und kannst du dich noch daran erinnern wie es für dich war das erste mal vor der Kamera zu stehen und ein Video zu drehen?
Kiki Aweimer: Tatsächlich hat mich mein Ehemann und heutiger Geschäftspartner Hamza motiviert – wir haben uns sein damaliges Iphone geschnappt und einfach drauf los gefilmt. In den ersten Videos habe ich nur meine Hände während der Rezeptschritte gezeigt – richtig aufgeregt war ich dann bei meinem ersten Video wo man mich gesehen hat. Ab diesem Zeitpunkt wuchs die Abonnentenzahl rasant an, da man auch die Persönlichkeit im Video gespürt hat.
Wie hat sich dein Content in den letzten Jahren verändert?
Kiki Aweimer: Generell ist mein Content natürlich mit den Jahren professioneller geworden. Wir filmen nicht mehr mit dem Handy, sondern haben natürlich Profi-Equipment, von Kameras, bis hin zur Beleuchtung wurde alles professionalisiert.
Mir ist es wichtig, auf Community Wünsche einzugehen – daher drehe ich regelmäßig Rezeptwünsche ab. Natürlich sind auch Videos mit Werbeplatzierungen dazu gekommen – auch hierüber bin ich sehr dankbar, ich habe die Chance mit Weltkonzernen zusammen zu arbeiten und deren Marken zu präsentieren.
Was sind für dich die Größten Einkommens quellen, YouTube Adsence oder eher Kooperationen?
Kiki Aweimer: Durch YouTube und Kooperationen haben wir unseren Grundstein für den Onlineshop und später den Ruhrpark gesetzt. Wir haben die kleinste Einnahme stetig reinvestiert. Solange die Kooperation zu mir und meinen Werten passen, freue ich mich über diese. Natürlich habe ich auch viele Anfragen abgelehnt, auch wenn die Beträge dem Unternehmen bei wichtigen Investitionen geholfen hätten. Ich möchte aber jede Zusammenarbeit auch mit meinem Gewissen vereinbaren können. Mitlerweile kann ich über 80 Mitarbeitern ein Gehalt zahlen und darf mich Unternehmerin nennen.
Wie definierst du persönlich Erfolg?
Für mich ist es in erster Linie wichtig zufrieden zu sein – mit weniger oder mehr im Leben. Der Erfolg ist das Produkt meiner, Hamzas und der Arbeit meiner Kiki-Crew, darauf bin ich stolz. Persönlich bin ich besonders glücklich darüber, maximal kreativ sein zu dürfen.
Zu welchem Thema wirst du deine Expertise und deine Erfahrungen auf der ruhrSUMMIT weitergeben?
Kiki Aweimer: Zum Thema Social Media Unternehmen, Frauenpower und Start Up Phase(n). Mir ist wichtig weiterzugeben, dass Erfolg niemals über Nacht kommt, Rückschläge dazugehören und man nicht aufgeben sollte, sein Vorhaben zu verwirklichen.
Wie wichtig sind Events wie der ruhrSUMMIt für Gründer?
Ich hätte mir damals gewünscht, solche Events besuchen zu können, es ist gerade in der schweren Gründungszeit und danach wichtig, sich über wichtige Themen austauschen zu können.
Welche 3 Tipps hast du für Gründer?
Geduld. Am Ball bleiben. Disziplin.
Wo siehst du dich in den nächsten fünf Jahren?
Kiki Aweimer: Beruflich offline expandiert im Bereich der Gastronomie – privat mit Hamza in einem kleinen Häuschen mit Garten und bestenfalls genug Platz für Kinderzimmer.
Wir bedanken uns bei den Kiki Aweimer für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.