Flexvelop: Business Equipment flexibel und versichert mieten
Stellen Sie sich und das Startup Flexvelop doch kurz unseren Lesern vor!
Moin! Ich bin Hans, Gründer und erster Mitarbeiter von dem Fintech Flexvelop aus Hamburg. Flexvelop hat den Bedarf „Gerätefinanzierung“ völlig neu gedacht und ermöglicht Unternehmenskunden, neues Business Equipment bei jedem beliebigen Händler einfach zu „flexen“, d.h. dieses flexibel und versichert zu mieten, leicht zu verwalten und somit sorgenfrei stets mit besten Geräten zu arbeiten und zu wachsen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Nachdem ich auf die Marktlücke und die Idee gestoßen war, hat mich diese nicht mehr losgelassen. Zuvor hatte ich bereits einige Gründungs- und Führungserfahrung gesammelt, sodass ich mich für den bildlichen Sprung aus dem Flugzeug entschieden habe, um von Null zu starten.
Welche Vision steckt hinter Flexvelop?
Die Art und Weise, wie Unternehmen ihr Business Equipment (Office-IT, Gastronomiegeräte, Werkzeuge,…) finanzieren, hat sich seit Jahrzehnten nicht weiterentwickelt und ist in ihrer Zweckmäßigkeit komplett stehen geblieben. Das eingerostete Denkmuster muss aufgebrochen werden. Denn selbst heute denken Unternehmen noch, sie müssten ihre Geräte gebündelt in einem Finanzierungsvertrag über eine feste Laufzeit wie (12, 24, 36, 48 Monate) finanzieren und am Ende für alle Geräte gleichermaßen die selbe Entscheidung zwischen Kauf und Rückgabe fällen. Es fehlt auf der Finanzierungsseite sowohl der unternehmerische Mut als auch die technische Infrastruktur, um diese verstaubte Lösung aufzubrechen.
Flexvelop kann hingegen jedes Wunschgerät in einem jeweils einzelnen Vertrag darstellen und die Laufzeit komplett flexibel halten, sodass sich Unternehmen im Alltag jederzeit für jedes einzelne Gerät individuell für den Kauf oder die Rückgabe entscheiden können. Und diesen Vorteil können sich Unternehmen schon direkt bei der Beschaffung der Geräte sichern, indem sie die Geräte einfach „flexen“, d.h. direkt im Warenkorb des Händlers – egal ob vor Ort im Ladengeschäft, am Telefon oder im Onlineshop – mit Flexvelop „bezahlen“, da dann sofort und vollautomatisch ein flexibler Mietvertrag angelegt wird.
Unsere Vision besteht also darin, dass mehr und mehr Unternehmen von dieser neuen Möglichkeit erfahren und erkennen, dass es für viele Geräte die kaufmännisch sinnvollste Finanzierungslösung im Vergleich zu klassischem Bankkredit oder Leasingvertrag ist. Damit helfen wir Unternehmen, sich flexibel weiterzuentwickeln. Daher ist „Flexvelop“ Name und Vision zugleich, denn Flexvelop steht für „Flexible Development“.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Unser Ziel war es, nicht nur die technische Lösung zu bauen und diese als „Software as a Service“ anzubieten, sondern auch die Finanzierung der Geräte direkt dazu selbst zu stemmen. Dies hatten wir uns deutlich leichter vorgestellt, da sämtliche Banken vor dem Aspekt der flexiblen Rückgabemöglichkeit zurückschreckten und uns selbst keine Refinanzierung zur Verfügung stellen wollten. Daher waren wir vollkommen auf uns allein gestellt, um neben den Kosten für die Entwicklung der Technik und des Unternehmens auch noch die Kosten für die von uns zu finanzierenden Geräte abzubilden.
Daher war die Finanzierung stets die größte Herausforderung. Umso mehr stand die ganze Zeit – zumindest gefühlt – die eigene (wirtschaftliche) Existenz auf dem Spiel und der Aufbau erforderte sehr viele Aufopferungen und finanzielle Investitionen, die wir irgendwie privat stemmen mussten.
Es musste daher leider erst recht viel Zeit vergehen, bis die ersten Finanzierungspartner anhand unserer dann erreichten Historie ablesen konnten, dass das Geschäftsmodell durchaus durchdacht ist und sich in der Gesamtbetrachtung trägt. Heute arbeiten Banken und große Investoren mit uns zusammen, sodass das Thema endlich skalierbar gelöst haben.
Wer ist die Zielgruppe von Flexvelop?
Flexvelop hilft Unternehmen jeder Größe dabei, sorgenfrei mit Neugeräten zu wachsen. Unser durchschnittlicher Kunde ist ein kleines bis mittleres Unternehmen, mit dem Bedarf an 1-100 Geräten. Zunehmend arbeiten wir aber auch mit größeren Kunden zusammen, die insbesondere die mitgelieferten Verwaltungsmöglichkeiten ihrer „geflexten“ Geräte sehr schätzen und die Geräte außerdem nicht auf der eigenen Bilanz liegen haben wollen. Eine Besonderheit bei Flexvelop ist, dass auch Existenzgründer und Freiberufler einzelne Geräte „flexen“ können.
Diese Kundengruppe wird von Banken und Leasinggesellschaften sonst meist pauschal abgelehnt, weil ihre Unternehmen noch zu jung und zu klein und deren Wunschgeräte oft ebenfalls zu klein sind, um den Aufwand für eine klassische Finanzierung auf Seiten der Geldgeber zu rechtfertigen bzw. decken zu können.
Wie funktioniert Flexvelop? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Flexvelop integriert sich direkt bei Händlern und Herstellern als Bezahloption, sodass Geschäftskunden ihre neuen Geräte einfach per Klick „flexen“ können. Wird ein Gerät „geflext“, so übernimmt Flexvelop die volle Rechnung vom Händler und erstellt automatisch für jedes Gerät einen flexiblen Mietvertrag, sodass der Kunde die Geräte sofort einsetzen und sich später sorgenfrei entscheiden kann, ob und wann der beste Kauf- oder Rückgabezeitpunkt ist. Die Geräte sind automatisch über Flexvelop versichert und können im Dashboard des Kunden kinderleicht verwaltet werden.
Zusätzlich können Händler auch Serviceleistungen anbieten und an die Verträge knüpfen, sodass wir immense Vorteile für Kunden, Händler und Hersteller gleichermaßen bieten.
Die gesamte Technologie haben wir seit 2018 selbst entwickelt, sodass wir gegenüber Wettbewerbern einen entscheidenden Vorteil haben. Doch wir stehen stets für Kooperationen offen und arbeiten zunehmend beispielsweise auch mit klassischen Leasingunternehmen zusammen, die ihren Kunden auch eine flexible Lösung für einzelne kleinere Geräte aus dem Bereich Business Equipment bieten möchten.
Flexvelop, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sehen wir Flexvelop als die empfohlene und bevorzugte Wahl bei der Beschaffung bzw. Finanzierung von Business Equipment an. Insbesondere in Onlineshops sehen wir die FLEX-Option als standardisierte Bezahllösung neben PayPal, Visa und anderen Bezahlmöglichkeiten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es braucht drei Dinge, um ein Unternehmen erfolgreich aufzubauen. Ein starkes Mindset, eine echte Marktlücke und einen ausgeprägten Skill-Koffer. In dieser Reihenfolge. Beim Mindset geht es um die Begeisterung für das Thema und den inneren Wunsch, das eigene „Baby“ schöpferisch aufzubauen. Der Weg macht deutlich weniger Freude als man sich von außen ausmalen mag, doch er ist sehr erfüllend, wenn man die Kraft hat, Scherben zu fressen und alles stets aufs Neue zu riskieren. Das bringt aber alles nichts, wenn die eigene Lösung keinen echten Bedarf am Markt befriedigen kann.
Es sollte auch eine echte Innovation sein und nicht nur ein weiterer veganer Müsli-Riegel oder ein neues zuckerfreies Erfrischungsgetränk – das sind für mich alles keine „Startups“ im eigentlichen Sinne. Schließlich braucht es auch die Skills, um die richtigen Leute und Wegbegleiter zu finden und im Unternehmen zu halten. Den hierfür wichtigsten Skill „Menschenführung“ kann man zudem nicht in Büchern lernen, sondern diesen Skill muss man in der Praxis erfahren, erleben und leben.
Daher sollten Gründer so früh wie möglich mit der Umsetzung starten, um die Lernkurve so schnell wie möglich zu starten. Gründe jetzt. Nicht morgen. Und bleib mit Deinem Müsli-Riegel am besten gleich zu Hause. Dann ist auch ein echter Mehrwert für den Markt mit drin.
Wir bedanken uns bei Dr. Hans-Christian Stockfisch für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.