Dienstag, Dezember 24, 2024
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Bleib realistisch – Du hast nur ein Leben

ACTitude – Dein Begleiter für psychische Flexibilität

Stellen Sie sich und das Startup ACTitude doch kurz unseren Lesern vor!

Moin! Wir sind ACTitude – Dein Begleiter für psychische Flexibilität. Wir zeigen dir Möglichkeiten, wie du mit emotional herausfordernden Situationen umgehen kannst. Zum Einstieg bieten wir viele kostenlose Inhalte wie Podcasts, Fachartikel und Impulse auf Social Media. In Onlinekursen zu spezifischen Themen wie „Umgang mit Stress“ kannst du dann tiefer in Themen einsteigen und noch mehr Tipps bekommen. Dabei nutzen wir ausschließlich wissenschaftlich geprüfte Ansätze.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Weil ich mich frage, warum uns niemand beibringt, wie wir mit Verlust, Ablehnung oder Schmerz umgehen können. Als Klinische Psychologin habe ich an meinen Patient:innen gesehen, wie schwer es ist, Dinge zu verändern, die sich über viele Jahre eingespielt haben. Durch die Corona-Pandemie zeigte sich auch, wie schnell sich veränderte Umstände auf uns Menschen – insbesondere auch auf Kinder und Jugendliche – auswirken können. Die Prävention psychischer Erkrankungen braucht in meinen Augen viel mehr Beachtung. Als „Digital Native“ sehe ich großes Potenzial in digitalen Angeboten, um breite Teile der Gesellschaft zu erreichen.

Welche Vision steckt hinter ACTitude?

Menschen das Rüstzeug zu vermitteln, mit psychischen Herausforderungen umgehen zu können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Mir war klar, dass es nicht einfach wird, doch ich habe echt unterschätzt, wie viel psychische Flexibilität ich selbst brauche, um nicht einfach alles hinzuschmeißen. Gefühlt gibt es jeden Tag eine bzw. meist gleich mehrere Herausforderungen – von den komplexen Anforderungen des Datenschutzes an Gesundheitsdaten bis hin zu der plötzlichen Musikprobe der Nachbar:innen während des Videodrehs der Entspannungsübungen. Die Finanzierung erscheint mir für nahezu jedes Start-up eine ganz besondere und nicht aufhörende Herausforderung. Ich habe ACTitude zunächst ein Jahr lang parallel zu meinem Teilzeit-Job entwickelt. Aktuell beziehen wir Fördermittel des EXIST-Gründerstipendiums und des Inkubators Media Lift der Standortinitiative nextMedia.Hamburg. Damit können wir unseren MVP umsetzen, mit dem wir weitere Gelder einwerben wollen.

Wer ist die Zielgruppe von ACTitude?

Am Anfang richten wir uns an gestresste Menschen. Unser Kurs „Umgang mit Stress“ wird gerade als Präventionskurs registriert, der dann von den Krankenkassen erstattet wird. Der zweite Kurs „Selbstwert stärken“ – die Themen haben wir anhand von Kundenumfragen gewählt – muss selbst getragen werden. Mit dem Proof of Concept treten wir dann an Krankenkassen und vor allem Unternehmen, die im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung aktiv sind. Ausfallkosten und Produktivitätseinbußen aufgrund psychischer Erkrankungen liegen in Deutschland jährlich bei ca. 88 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Dadurch wächst auch das Interesse an Maßnahmen im Bereich der psychischen Gesundheit.

Wie funktioniert ACTitude? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

In erster Linie ist es der präventive Ansatz. Mit der Akzeptanz- und Commitment-Therapie verwenden wir zudem eine noch sehr junge und zugleich vielversprechende Technik. Sie ist eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie und hat sich in einigen Meta-Studien als wirksamer erwiesen. Außerdem besticht sich durch anschauliche Metaphern und viele praktische Übungen, die sich perfekt für ein präventives Setting eigenen.

ACTitude, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren hätten wir gern mindestens 50.000 Nutzer:innen. Zwar sind wir eine Personenmarke, die mit mir als Gesicht startet, idealerweise haben wir dann allerdings weitere Personen zur Auswahl, da ACTitude nicht allein an mir hängen soll. Letztlich würde ich in fünf Jahren gern schon schwarze Zahlen schreiben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sei mutig, du wirst scheitern (zumindest in Teilen).

Halte durch. Du wirst einen langen Atem brauchen und nicht jede Nachtschicht lohnt sich. Also mach auch mal Pause.

Bleib realistisch. Du hast nur ein Leben. Wenn dieser Traum nicht gelingt, gibt es mit Sicherheit noch andere Dinge, für die du morgens aufstehen kannst.

Fotocredit Sebastian Fuchs

Wir bedanken uns bei Diana Huth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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