Samstag, November 23, 2024
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Den Markt kennen und Bedarf analysieren

aidhere: zanadio unterstützt Menschen mit Adipositas

Stellen Sie sich und das Startup aidhere doch kurz unseren Lesern vor!

aidhere ist ein digitalmedizinisches Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Lebensbedingungen von Menschen mit Hilfe digitaler Gesundheitsanwendungen zu verbessern. aidhere wurde 2019 von Dr. Nora Mehl, Dr. Tobias Lorenz und Henrik Emmert in Hamburg gegründet. Im Mai 2020 haben wir unser erstes Produkt, die App zanadio, herausgebracht. zanadio wendet sich an Menschen mit Adipositas und soll sie dabei unterstützen, gesünder zu leben und nachhaltig Gewicht zu reduzieren.

Wie ist die Idee zu aidhere entstanden?

Die Idee zu aidhere war eher ein Prozess als ein spontaner Impuls. Uns alle vereint der Antrieb, dass wir mit unserer täglichen Arbeit einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und etwas verbessern wollen. Aus dem gemeinsamen Know-how im Gesundheitswesen und Forschung sowie der Entwicklung technologischer Innovationen ist dann die Idee zu aidhere entstanden.

Welche Vision steckt hinter aidhere ?

Mit aidhere wollen wir Betroffene gezielt darin unterstützen, ihr ungesundes Verhalten zu verändern – mithilfe eines Behavioral Medicine-Ansatzes. Damit können wir langfristig positive Effekte auf die Gesundheit erzielen, statt lediglich Symptome zu behandeln. Dieser Ansatz, der auf verhaltenstherapeutischen Erkenntnissen basiert, ist heute noch viel zu wenig verbreitet. Wir wollen ihn einer breiten Masse einfach zugänglich machen.

Begonnen haben wir mit der App zanadio, die einen multimodalen Ansatz aus Ernährungs-, Bewegungs- und Coachingelementen beinhaltet und Menschen mit Adipositas unterstützt. Künftig möchten wir noch weitere Programme entwickeln.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist es, in einem hochregulierten Markt, wie dem Markt für digitale Gesundheitsanwendungen, ein digitales Produkt zu etablieren, das allen wissenschaftlichen und regulatorischen Anforderungen genügt – dabei aber auch flexibel und anpassungsfähig bleibt. Die e-Health-Branche wurde im Vergleich zu Innovationen aus den Bereichen E-Commerce oder Banking bisher eher am Rande beachtet. Doch gerade aktuell zeigt sich, welche gesellschaftliche Bedeutung Innovationen in der Medizin haben. Dies wird der Wahrnehmung der Branche hoffentlich auch langfristig zugute kommen. Finanzierung haben wir bisher durch das Förderprogramm InnoRamp-up vom Innovationsstarter Fonds Hamburg sowie von erfahrenen Business Angels erhalten – weitere Unterstützung erhalten wir durch das SpinLab, da wir derzeit Teil der laufenden Klasse des Startup Accelerators sind.

Wer ist die Zielgruppe von aidhere ?

Wir entwickeln digitale Gesundheitsanwendungen, die Menschen dabei unterstützen, ihr gesundheitsrelevantes Verhalten zum Positiven zu verändern. Durch ein bestimmtes Verhalten ausgelöste Erkrankungen, sogenannte Lifestyle Diseases, wie starkes Übergewicht aber auch Herzerkrankungen, betreffen zahlreiche Deutsche. Ihnen möchten wir eine moderne Behandlungsoption bieten. 

Wie funktioniert zanadio? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet es von anderen Anbietern?

Die App zanadio soll Nutzer darin unterstützen, ihr gesundheitsrelevantes Verhalten zu verbessern, indem sie auf verhaltenstherapeutische Ansätze zurückgreift. Das Programm besteht aus Bewegungstipps, Ernährungsplänen, außerdem gehören individuelles Coaching und eine Community dazu, in der sich die User austauschen können. Dies ist aus unserer Sicht der einzige Weg, langfristige Wirksamkeit zu erreichen, weil wir damit gleich an mehreren Punkten ansetzen, statt zum Beispiel nur die Ernährung zu fokussieren. Untersuchungen aus der Forschung haben gezeigt, dass dieser Weg den größten Erfolg verspricht.

Die Vorteile für App-Nutzer liegen darin, dass sie nicht ein starres Programm befolgen müssen, sondern mit mehreren kleineren Schritten langfristig deutliche Effekte erzielen können. Der Coaching-Aspekt motiviert und unterstützt zusätzlich – beispielsweise, wenn man mal einen schlechten Tag hat.

Da unser Produkt in dieser Form einzigartig ist, ist ein Vergleich mit Wettbewerbern kaum möglich. Die Therapieangebote für Menschen mit Adipositas in Deutschland liegen weit hinter dem eigentlichen Bedarf zurück. Es fehlt vor allem an Programmen, die von den Krankenkassen getragen werden. Das genau ist unser Ziel: Ein einfach zugängliches, wirksames und für jeden nutzbares Programm anzubieten, das zudem auch von den Krankenkassen erstattet wird.

Wo geht der Weg für aidhere hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sind wir mit unserer App zanadio in die Regelversorgung aufgenommen und konnten als “App auf Rezept” zahlreichen Menschen mit Adipositas helfen. Außerdem haben wir noch weitere Konzepte für digitale Gesundheitsanwendungen entwickelt und Produkte zur Marktreife gebracht, das Team aufgestockt – und den digitalen Gesundheitsmarkt in Deutschland damit einen entscheidenden Schritt vorangebracht.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Das Potenzial eines Teams nutzen! Baut ein Team auf, das diverse Kompetenzen vereint und in dem jeder seine individuellen Stärken einbringen kann. Wenn man sich zudem seiner Schwächen bewusst ist, kann man das Potenzial eines Teams wirklich nutzen – und so erfolgreich sein.
  • Den Markt kennen und Bedarf analysieren – und die eigene Idee wenn nötig an neue Bedingungen anpassen. Dazu gehört vor allem auch, den Nutzern oder potenziellen Kunden zuzuhören. Wer nicht wirklich verstanden hat, was die Kunden wünschen, wird langfristig nicht erfolgreich sein.
  • Ehrliches Feedback einholen! Sei es durch Teamkollegen, Bekannte aus dem Netzwerk oder gerade auch Menschen, die nichts mit Gründungen zu tun haben. Das Feedback von außen eröffnet einem manchmal eine ganz neue Sicht auf das eigene Produkt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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