Alfons Riek Vice President für Technologie und Innovation bei Festo, Partner bei der Gründermotor Meisterklasse, im Interview
Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Alfons Riek und ich bin ein Fan von Technologie und Innovation. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in einem Gebiet arbeiten darf, das auch meinen persönlichen Interessen entspricht. Meine persönliche Mission ist es, die Welt mit Technologie und Innovation zu einem besseren Ort für uns alle zu machen. Und wir haben viele Herausforderungen, die es zu lösen gilt.
Warum hat Festo sich entschieden, als Partner beim Gründermotor mitzuwirken?
Festo hat seine Wurzeln im Schwabenland und als Familienunternehmen übernehmen wir auch Verantwortung für die Region, in der wir sind. Baden Württemberg bietet als Bundesland einzigartige Möglichkeiten. Es ist das Land der hidden champions, der klein- und mittelständigen Familienunternehmen, der Tüftler usw. Darüber hinaus haben wir eine hervorragende Universitätslandschaft, die sich über viele Orte erstreckt. Und nicht zuletzt gibt es auch viele Großkonzerne, die ihre Wurzen hier haben.
Mit welchem Thema werden Sie die Meisterklasse begleiten?
Wir sind an einem Hochlohnstandort – das ist eine Herausforderung, denn wir stehen in einem ständigen Wettbewerb mit der ganzen Welt. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Wir stehen vor einer Zeitenwende der industriellen Produktion. Nicht nur die Klimaziele sind Veränderungstreiber, sondern auch Veränderungen im Consumer Verhalten setzen neue Maßstäbe. Wir wissen alle, dass wir nicht mehr so weiter machen können, wie bisher. Und wir brauchen clevere tragfähige Lösungen für unsere gemeinsame Zukunft.
Wir beschäftigen uns schon seit geraumer Zeit mit der Flexibilisierung der Produktion. Hier geht es nicht nur um die schnelle Wandelbarkeit, sondern auch um die Wiederverwendbarkeit bestehender Produktionsmittel. Dieses Thema ist geradezu eine Einladung für neue Ideen und Lösungsansätze.
Wie bewerten Sie die Startup-Szene in Baden- Württemberg?
Ich würde gerne sagen, dass wir alles können außer Hochdeutsch. Soweit sind wir in der Startup Szene noch nicht. Der Anfang ist gemacht und es liegt nun an uns, aus diesem Anfang eine große Sache zu machen. Wir brauchen mehr Innovationskapital auf der einen Seite und eine zunehmende Bereitschaft der etablierten baden-württembergischen Unternehmen, mit Startups aus dem „Ländle“ zu arbeiten. Dann wird es gut. Die Weichen in der Politik wurde m.E. richtig gestellt – jetzt müssen wir „schaffa“! Aber das können wir ja.
Wie bewerten Sie die Gründer in der Meisterklasse?
Bei den Gründern beobachte ich eine Aufbruchsstimmung, die mir viel Freude macht.
In welcher Branche bewegen Sie sich mit Ihrem Unternehmen?
Festo ist als Hersteller von Automatisierungskomponenten, die sowohl pneumatisch, als auch elektrisch angetrieben werden in vielen Branchen und Anwendungen aktiv. Wir decken durch unsere hohe Anwendungskompetenz viele Branchen ab und lieben Herausforderungen. Unsere Produkte finden sie in Branchen wie Halbleiterindustrie, Nahrungsmittel und Verpackung, Prozessindustrie, Montage und Handhabungstechnik, Laborautomatisierung, usw.
Wie sind Sie mit der Startup-Szene in Kontakt geraten?
Wir haben vor über 5 Jahren bereits begonnen, mit Startups zusammenzuarbeiten und haben in dieser Zeit mit über 50 Startups bereits gearbeitet. Angefangen haben wir in München, recht schnell kam der Kontakt nach Stuttgart zustande zu den Initiatoren des Gründermotors. Darüber hinaus sind wir auch noch in Boston, Boulder und Israel aktiv.
Was wünschen Sie sich von Politik und Wirtschaft für die Gründerszene?
Ich wünsche mir, dass wir eine gemeinsame Vision für das wachsende Startup Ökosystem entwickeln. Erfolgreichen Regionen ist gemeinsam, dass Politik, Wirtschaft und Kapital in einem engen Austausch sind. Natürlich hat jede Partei eigene Interessen, doch sobald eine übergeordnete Vision da ist, gelingt die Zusammenarbeit zum Wohle aller.
Welche Bücher können Sie unseren Lesern empfehlen?
Maclom Gladwell – David und Goliath
Clayton Christensen – “The Innovators Dilemma” und “How will you measure your life”
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Prüfe ob das, was du tust, deiner Leidenschaft entspricht. Denn daraus nimmst du deine Energie in schwierigen Zeiten.
Pflege ein Umfeld, das dir gut tut. Umgib dich mit Menschen, die dich challengen und weiter bringen.
Ein Misserfolg ist keine Katastrophe, Aufgeben schon!
Wir bedanken uns bei Alfons Riek ist Vice President für Technologie und Innovation in der Konzernholding von Festo für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder