Samstag, November 23, 2024
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BAM! Bock auf Morgen marktorientierten Nachhaltigkeitsberatung baut auf drei Säulen auf: Consulting, Schulungen und Events

Stellen Sie sich und BAM! Bock auf Morgen doch kurz unseren Lesern vor!

Kerrin Löhe: Na klar. Mein Name ist Kerrin Löhe und ich bin Gründerin und Geschäftsführerin der marktorientierten Nachhaltigkeitsberatung BAM! Bock auf Morgen. Wir unterstützen Unternehmen darin, ihre eigene Nachhaltigkeitsmission zu entwickeln, umzusetzen und zu kommunizieren. Dabei betrachten wir vor allem den Markt, also Kund:innen und Wettbewerber:innen. Denn wer Wirkungsvolles tut, darf sich damit auch abheben. 

Auf dieser Mission begleiten mich meine Kollegen und Mitgründer Jan Pechmann (Head of Consulting; Gründer und ehemaliger Geschäftsführer von diffferent), Frank Schlieder (Head of Content; Ex-RTL-Producer und Nachhaltigkeits-Podcaster) sowie Dr. Friedrich Bohn (Head of Science; Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung).

Warum haben Sie sich entschlossen, BAM! Bock auf Morgen zu gründen?

Kerrin Löhe:  Nachhaltigkeit hat in Deutschland ganz oft etwas mit dem moralischen Zeigefinger zu tun und wird eher als Last denn als Lust wahrgenommen. Das Marketing hingegen hat seit jeher die Kraft, Menschen mit einfachen Mitteln emotional zu erreichen, zu begeistern und sie zum Handeln zu bewegen. Warum sollten wir diese einflussreiche Stärke nicht auch für Nachhaltigkeitsthemen nutzen und so die Transformation in Schwung bringen? Denn Marketing ist Magie. Die Frage ist nur, ob es schwarze oder weiße Magie ist.

Damit diese Magie aber zündet und nicht in Greenwashing endet, muss die Substanz des Engagements stimmen. Es braucht echte Proof Points und das nötige wissenschaftliche Know-How, sie zu kreieren und dann auch leichtfüßig zu vermarkten.

Die Leichtfüßigkeit fehlt dann aber oft, denn viele Unternehmen haben in Sachen Sustainability nicht zu wenig, sondern zu viel zu erzählen. Das kann ganz schnell zu Komplexität und Missverständnissen führen. Unsere Vision ist also folgende: Unternehmen sollen ihre ehrlichen Nachhaltigkeitsgeschichten kreativ und wissenschaftlich fundiert zum Leben erwecken – und zwar auf den Punkt gebracht, mit echten Proof Points und kreativer Kante. Erst dann haben sie das Potenzial, etwas zu bewegen. Das ist es, was Nachhaltigkeitskommunikation braucht – vor allem vor dem Hintergrund der Green-Claims-Initiative der EU-Kommission.

Was war bei der Gründung von BAM! Bock auf Morgen die größte Herausforderung?

Kerrin Löhe: Diese Form von Beratung gab es noch nicht und daher gab es auch keinen einfach verständlichen Namen für unser Angebot. Als offizielle Ausgründung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung bringen wir Wissenschaft und Marketing Know-how zusammen, um die nachhaltige Transformation voranzutreiben. Wenn die Leute Marketing hören, schließen sie oft Wissenschaftlichkeit und auch Nachhaltigkeit aus. Wir sind aber der festen Überzeugung, dass gerade das Marketing, mit seiner Kraft, Menschen für Neues zu begeistern, zum Erfolgstreiber der Transformation werden wird. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt oder nachhaltig ist?

Kerrin Löhe: Absolut – schließlich ist noch keine Meisterin oder Meister vom Himmel gefallen. Auch das nachhaltigste Start-up wird noch Baustellen haben, um die es sich kümmern muss. Das wichtige ist es anzufangen und es ernst zu meinen. 

Agile Start-ups mit neuen Ideen haben den Big Playern in dieser Hinsicht etwas Wichtiges voraus. Sie können als gutes Beispiel vorausgehen, die Rolle der Sustainable Natives einnehmen und den Aspekt Nachhaltigkeit von Anfang zum festen, glaubhaften Bestandteil ihres Geschäftsmodells und ihrer Kommunikation machen. Im Gegensatz dazu brauchen Sustainable Immigrants – also im Markt etablierte Marken, Unternehmen und Konzerne – oftmals Jahre oder Jahrzehnte für diesen Wandel. Hier gilt es durchzuhalten. 

Welche Vision steckt hinter BAM! Bock auf Morgen?

Kerrin Löhe: Wir wollen Imagewashing in jeglicher Form abschaffen. Dieses Jahr fokussieren wir uns zwar sehr auf ökologische Nachhaltigkeit, jedoch sagen wir auch Pinkwashing, Wokewashing und den ganzen anderen Schönfärbereien den Kampf an. Und das nicht aus einer aktivistischen Haltung heraus, sondern immer mit der Rückendeckung der Wissenschaft und der Perspektive in Richtung des Marktes.

Wer ist die Zielgruppe von BAM! Bock auf Morgen?

Kerrin Löhe: Wir heißen jedes Unternehmen willkommen, das sich ernsthaft auf den Weg macht und dies mit Impact kommunizieren will. In erster Linie konzentrieren wir unser Beratungsangebot auf Marketing-Abteilungen von Unternehmen und Start-ups, Agenturen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen. Dabei machen wir keinen Unterschied, ob diese sich gerade erst am Anfang ihrer Nachhaltigkeitsreise befinden oder schon ganz vorne mitspielen.

Was bietet BAM! Bock auf Morgen? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern im Bereich Nachhaltigkeitsberatung?

Kerrin Löhe: Unser Angebot baut auf drei Säulen auf: Consulting, Schulungen und Events. Im Rahmen eines Beratungsmandats helfen wir Unternehmen dabei, ihre eigene Nachhaltigkeitsmission zu finden und sowohl nach innen als auch nach außen zu kommunizieren. In unseren Schools vermitteln wir anwendbares Nachhaltigkeitswissen wie zum Beispiel aktuell das Thema Greenwashing Prevention oder erfolgreiche Mechanismen der Nachhaltigkeitskommunikation. All das basiert auf einem soliden wissenschaftlichen Fundament, das dem aktuellen Erkenntnisstand entspricht. Dieses Wissen bereiten wir verständlich und kurzweilig auf.

Für Start-ups besonders interessant: Unser zweitägiges BAM! Bock auf Morgen Festival. Hier bringen wir etablierte Unternehmen, Start-ups, Kreativszene und Wissenschaft zusammen, um gemeinsam und voneinander zu lernen. Im Konferenzteil gibt es inspirierende Keynotes und Paneldiskussion sowie Deep Dive-Sessions. Außerdem berichten Unternehmen offen und ehrlich von den Herausforderungen und manchmal auch Fehlern auf ihrer Nachhaltigkeitsreise. Es gibt natürlich auch viele Networking-Möglichkeiten, denn wir sind der Auffassung, dass wir beim Thema Nachhaltigkeit mehr zusammen als gegeneinander arbeiten sollten. Und weil unser Name BAM! Bock auf Morgen ist, werden es zwei kurzweilige Tage, die Lust auf die nächste Transformationsetappe machen. 

Und wer den kleinen Nachhaltigkeitsboost für zwischendurch möchte, kann gern in unseren BAM! Bock auf Morgen-Podcast reinhören. Hier sprechen wir mit Unternehmen, Start-ups und Wissenschaftler:innen über die Transformation und ihre Tücken.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Kerrin Löhe: Nachdem wir hoffentlich ganz viel Wissenschaft ins Marketing gebracht haben, werden wir dann ganz viel Marketing-Knowhow in die Wissenschaft bringen. Denn es ist wichtig, dass zentrale wissenschaftliche Erkenntnisse so vermittelt werden, dass sie in der Wirtschaft ankommen. Die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit wird uns schließlich noch lange begleiten. Und wie bereits erwähnt, haben wir noch ein paar Imagewashing-Themen auf der Liste, die wir angehen wollen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen zum Thema Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Kerrin Löhe: Erstens: Überlegt euch anhand der planetaren Grenzen, welches Nachhaltigkeitsthema ihr besetzen wollt und fokussiert euch auf Maßnahmen, die dazu passen. Zweitens:. Je enger euer Nachhaltigkeitsthema mit der generellen Value Proposition verbunden ist, desto leichter fällt die Umsetzung. Drittens Fangt lieber klein an als gleich zu viel zu wollen. Sonst verliert man den Spaß. 

Wir bedanken uns bei Kerrin Löhe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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