Beemgee.com ist ein Online-Tool für Plot-Outlining, Figurenentwicklung und Dramaturgie
Stellen Sie sich und Ihr Startup-Unternehmen Beemgee doch kurz unseren Lesern vor!
Beemgee.com ist ein Online-Tool für Plot-Outlining, Figurenentwicklung und Dramaturgie. Mit der Storytelling-Software können Autoren effizient an Aufbau, Erzählstruktur und Stoffentwicklung ihrer Geschichten arbeiten. Ich, Olaf Bryan Wielk, bin Ko-Gründer und CEO/CPO. Ich habe früher für Buchverlage wie Rowohlt und Carlsen gearbeitet.
Wie ist die Idee zu Beemgee entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Im Gespräch zwischen mir und einem befreundeten Filmemacher, der nach wie vor als Berater im Team ist. Wir sprachen über seinen Film und meinen Roman und stellten fest, es gibt keine browser-basierte Lösung, die bei der Komposition von narrativen Inhalten hilft. Also ging ich zu Robert Becker. Seine Webagentur plus B hatte ich im Rahmen einer Agentur-Anstellung beauftragt, eine Website zu optimieren. Ich wusste, dass ich nur mit Robert meine Vision für eine web-basierte Storytelling-Software umsetzen wollte.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Finanziert haben wir uns lange mit eigenen Mitteln. Ohne einen Team Mate wie Robert und ohne finanziellen Puffer lässt sich wohl keine Geschäftsidee verwirklichen. Die größte Herausforderung war in der Tat zu lernen, wie man Investoren findet und sie überzeugt.
Wie hat sich das Unternehmen seit dem Start entwickelt?
Stetig. Wir haben neue Team-Mitglieder, wir haben Business Angels, wir haben die zweite Version unserer Software und einen Grad an Sichtbarkeit, der uns Nutzer und Traffic beschert. Gegenwärtig sind wir im EU-Accelerator-Programm ACE Creative und in der Shortlist von CONTENTShift, dem Accelerator-Programm der Buchbranche. Wir wachsen!
Wer ist die Zielgruppe von Beemgee?
Im ersten Schritt junge Self-Publisher. Der Wunsch, Geschichten zu erzählen, ist bei vielen Menschen sehr groß. Die traditionellen Gatekeeper, Buchverlage, kann man mittlerweile umgehen und bei Amazon und vielen anderen Plattformen selbst sein Buch veröffentlichen. Die erste User-Gruppe, die wir adressieren, sind Menschen, die auf diese Art ihre Bücher publizieren. Dieser Bereich ist einer der wenigen wachsenden Segmente der Buchbranche. Allerdings gibt es für Beemgee etliche Use Cases und User-Gruppen. Wir haben z. B. bereits heute viele Drehbuchautoren und auch Games-Entwickler unter unseren Usern.
Wie funktioniert Beemgee?
Bisher planten viele Autoren ihre Bücher so: Sie schreiben eine Idee für eine Szene auf eine Karteikarte und kleben diese an die Wand. Bald ist die ganze Wand voller Karten, die sie in die richtige Reihenfolge zu ordnen versuchen, also so, wie die Geschichte erzählt werden soll. Diesen Prozess bildet Beemgee online ab, mit allen Vorteilen, die das mit sich bringt. So gibt es z. B. zwei Sortierungen: nach chronologischer Abfolge der Ereignisse und nach narrativer, also wie sie erzählt werden. Ein großer Bereich unseres Storytelling-Tools ist der Figurenentwicklung gewidmet: Hier können Autoren ihre Charaktere detailliert ausformen und deren dramaturgische Funktion ausarbeiten. Ferner erlaubt online die Kollaboration mit Ko-Autoren, Lektor oder Filmproduzent.
Warum sollte man Beemgee nutzen?
Wenn man Geschichten erzählt, sollte man Beemgee nutzen, weil die Software wirklich hilft, die Figuren zu schärfen und selbst komplexe Handlungen einfach in den Griff zu bekommen. Selbst unerfahrene Autoren können so einfach durchstarten. Durch die browserbasierte Lösung ist man vollkommen flexibel in der Nutzung der Endgeräte: Im Prinzip kann man überall und jederzeit – wo man geht und steht – an seiner Geschichte arbeiten.
Beemgee, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Gegenwärtig sind wir die einzigen, die ein web-basiertes Dramaturgie-Tool anbieten. In fünf Jahren bestimmt nicht mehr – aber dafür die Nummer eins in diesem Bereich. Für alle, die sich weltweit mit dem Thema Storytelling beschäftigen – und das sind Millionen – wollen wir die Go-to-Adresse sein, wenn es darum geht, eine Geschichte zu komponieren.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Man braucht einen Partner, dem man absolut vertraut und mit dem man sich gut ergänzt.
Man braucht eine überzeugende Geschäfts-und Produktidee sowie den unbedingten Willen, diese richtig umzusetzen.
Und man braucht wahnsinnig viel Geduld und Sticking Power, den berühmten langen Atem.
Bildquelle Annette Hohn
Wir bedanken uns bei Olaf Wielk für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder