In der derzeitigen Situation sind Falschmeldungen nicht nur ärgerlich, sondern im schlimmsten Falle sogar lebensgefährlich. Konsumenten der Sozialen Medien sehen sich konfrontiert mit sich teils deutlich widersprechenden Berichten zum Thema Covid-19. Plötzlich tauchen Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen auf und widersprechen sich.
Ob und wie die Eigenschaften der Blockchain dabei helfen könnten, Fake News von wirklichen Nachrichten zu unterscheiden, beschreibt der Digitalisierungsexperte und Unternehmer Alex Berezovskyi in diesem Artikel.
Wem kann man noch trauen?
Es ist tatsächlich ein Phänomen der heutigen Zeit, dass sich Falschmeldungen auf den Sozialen Medien verbreiten wie ein Lauffeuer. Anhand der Corona-Krise sieht man sehr schön, welchen Verbreitungsgrad Fake News annehmen können. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Content. Es können Bilder sein, die im Nachhinein verändert wurden, es können fingierte Zeitungsartikel, aber sogar Interviews von selbsternannten Experten sein.
Da diese Falschmeldungen oftmals dem Mainstream widersprechen, sorgen sie eben für Aufsehen und Menschen sind gerne bereit, diese Meldungen ungefragt, zu teilen. Oftmals ist nicht mehr klar, von wem diese Informationen stammen und wer für die Inhalte verantwortlich ist. Vielen der Menschen, die diese Fake News teilen, interessieren sich auch selten für solche Elemente, sondern wollen einfach Aufsehen erregen.
Weshalb Fake News gefährlich sein können
Im Zusammenhang mit dem Corona-Virus ist es sehr einleuchtend, dass eventuelle Falschmeldungen sogar lebensgefährlich sein können. Beispielsweise, wenn man glaubt, dass die Krankheitsverläufe doch nicht so schwerwiegend sind und es sich eigentlich nur um eine harmlose Form der Grippe handelt. Auch die verschiedenen Meldungen über einen bereits fertig entwickelten Impfstoff können problematisch sein. Nämlich dann, wenn genau aus diesem Grund Menschen völlig arglos mit der vorherrschenden Situation umgehen.
Gewisse Menschen nutzen diese Situation zu ihrem Vorteil, indem sie einfach das Gegenteil der Massenmeinung postulieren. Das muss auch nicht immer falsch sein. Die Kunst ist, die Wahrheit von der Unwahrheit zu unterscheiden und genau hier kann die Blockchain-Technologie tatsächlich helfen.
Transparenz als Wundermittel
Eine der herausragenden Eigenschaften der Blockchain ist ihre Transparenz. Alle Informationen, die in der Blockchain verifiziert und abgespeichert werden, sind unveränderbar und rückverfolgbar. Wenn in naher Zukunft Content über die Blockchain veröffentlicht wird, kann relativ leicht zurückverfolgt werden, von wem dieser Content stammt und ob er im Nachhinein verändert wurde. Diese Rückverfolgbarkeit wird dazu führen, dass weitaus weniger Fake-News produziert werden, da der Urheber sehr leicht identifizierbar ist.
Verschiedene Projekte von US-Technologie-Unternehmen, darunter Google, Facebook, Twitter und Co, arbeiten gerade an verschiedenen Algorithmen, welche Fake News von richtigen Nachrichten unterscheiden sollen. Der Bedarf wäre tatsächlich da und die Blockchain könnte dabei helfen, mehr Wahrheit in die Welt zu bringen.
Wahrheit ist nicht gleich Wahrheit
Leider ist es gar nicht so leicht feststellbar, was wahr ist und was nicht. Es gibt beispielsweise den Zeitfaktor. Manche Informationen waren zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit korrekt, doch die Faktenlage hat sich innerhalb kürzester Zeit verändert. Oder umgekehrt, eine ursprüngliche Falschmeldung ist durch eine Veränderung der Faktenlage plötzlich doch korrekt.
Die nächste Herausforderung ist, wenn es um Halbwahrheiten geht. Die Meldung, dass es einen Impfstoff gibt, ist per se ja nicht falsch. Allerdings muss er erst etliche Testreihen durchlaufen, bevor er überhaupt am Menschen ausprobiert werden kann. Es ist hier gut zu sehen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, die Wahrheit von der Unwahrheit zu unterscheiden und Fake News als solche zu identifizieren.
Fazit
Allein die Transparenz, welche die Blockchain als Basiseigenschaft aufweist, wird dafür sorgen, dass Falschmeldungen minimiert werden. Wenn solche Meldungen auf den Urheber verweisen und entsprechende Strafen die Folge sind, dann können Fake News eingedämmt werden.
Dennoch ist es nicht ratsam, sich nur auf die Blockchain zu verlassen. User sollten sich bewusst sein, was sie mit der Weiterleitung und Verbreitung solcher Falschmeldungen anrichten können. Deshalb empfiehlt es sich, mehrere zuverlässige Quellen zu einem Themenbereich heranzuziehen, um den Wahrheitsgehalt von Meldungen besser einschätzen zu können. Im Zweifelsfall sollte man von der Verteilung solcher Inhalte einfach Abstand nehmen.
Autor: Alex Berezovskyi ist ein passionierter Jungunternehmer im Bereich Digitalisierung und Online-Marketing. Seine „trendda.digital“ bietet Software-Entwicklung und digitale Marketing-Lösungen im B2C- und B2B-Bereich an.
Als Softwareentwickler und Programmierer erkannte er schon sehr früh die Chancen des Unternehmertums im Technologiesektors und die neuen Möglichkeiten des Online-Marketings, für die er passgenaue Softwareprodukte entwickelt.
Mittlerweile ist er nicht nur CEO seiner eigenen Firma, sondern Projektverantwortlicher und Consulter sehr namhafter Fintech-Unternehmen. Als Berater in allen Bereichen der Digitalisierung setzt er sich sehr für den Aufbau einer Start-Up-Community in Europa ein.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder