Bootsschule1 bietet eine digitale und flexibel zugängliche Ausbildung zum Bootsführerschein, die Theorie, Praxis und persönliche Betreuung in einem modernen Lernkonzept vereint
Wie ist die Idee zur Bootsschule1 entstanden und wer steht hinter dem Unternehmen?
Der Weg zum amtlichen Sportbootführerschein (SBF) in Deutschland ist leider sehr bürokratisch, altmodisch, intransparent und daher für viele Menschen kaum zugänglich. Das haben wir selbst auf die harte Tour gelernt – und wir wollten es besser machen.
Wir als Gründerteam haben uns zur Studienzeit kennengelernt und festgestellt, dass jeder von uns eine der notwendigen Fähigkeiten einbringen kann, um eine digitale Bootsschule auf die Beine zu stellen: Ich segele, seit ich fünf Jahre alt bin, und habe jahrelange Erfahrung auf dem Wasser. Meine Co-Founder Atalay und Daniel bringen das Know-how aus dem Bildungsbereich beziehungsweise aus der IT mit.
Gemeinsam hatten wir die Vision, das Bootfahren zu demokratisieren. Denn in unseren Augen sollte der Zugang zum Wasser keine Frage von Ort, Zeit oder Geld sein.
Was war der entscheidende Moment, der euch motiviert hat, die Bootsausbildung digital und ortsunabhängig zugänglich zu machen?
Die Erkenntnis kam uns während der Pandemie: Die Schulen und Hochschulen haben sich rasch angepasst und mit Online-Lernplattformen gearbeitet. Und wenn Lernen überall funktioniert – warum nicht auch für die Bootsausbildung?
Unser eigener Frust mit der verstaubten Ausbildung zum SBF und das digitale Know-how, das wir als Team mitbrachten, hat uns dann dazu bewegt, die Dinge in die Hand zu nehmen und die Bootsschule1 zu gründen.
Allerdings haben wir uns bewusst dazu entschieden, nicht irgendein weiterer Online-Kursanbieter zu werden. Wir wollten eine digitale Lösung mit umfassender Betreuung und inkludierter Praxisausbildung in der Nähe der Kunden schaffen.
Welche Vision verfolgt die Bootsschule1 langfristig, wenn es um den Zugang zu Bootsführerscheinen in Deutschland geht?
Die Bootsschule1 soll den Standard für die digitale Bootsausbildung im DACH-Raum setzen. Unser Ziel ist es, Bootsführerscheine für Alle zugänglich zu machen, so wie zum Beispiel bei einem Online-Sprachkurs: leicht verständlich, bezahlbar und flexibel.
Dafür haben wir ein „Ökosystem“ aus Theorie, Praxis, Prüfung und Community errichtet. Alles ist digital miteinander verbunden. Das führt nachhaltig zu mehr Sicherheit und Bewusstsein auf dem Wasser und baut gleichzeitig die Hürden für Einsteiger ab.
Wie sieht euer Ansatz aus, um Theorie und Praxis bei der Bootsschule1 bestmöglich miteinander zu verbinden?
Unsere Kunden lernen komplett digital für die Theorie. Die Inhalte stammen aus praxisnahen Situationen, sind modular und interaktiv gestaltet und jederzeit verfügbar – das heißt, dass man bei uns in seinem eigenen Tempo und zum Beispiel sowohl abends auf der Couch als auch morgens auf dem Weg zur Arbeit lernen kann.
Für die Praxis arbeiten wir mit mehr als 100 Partnern für eine individuelle Schulung und Prüfungsvorbereitung zusammen. Die Theorieergebnisse fließen dabei auch in die Planung der Praxis ein. Wir verbinden den Lernstoff also nahtlos und ohne Medienbruch mit echtem, praktischem Können.
Wer gehört zur Hauptzielgruppe der Bootsschule1 und wie stellt ihr sicher, dass sie optimal betreut wird?
Wir haben mehrere Hauptzielgruppen: Da sind zum einen die Berufstätigen oder Selbstständigen. Sie wollen flexibel lernen und einen Ausgleich zum Alltag schaffen.
Zum anderen haben wir Familien und Paare: Sie möchten gerne gemeinsam ein neues Hobby beginnen und dafür lernen, wann es ihnen ins Leben passt.
Und wir haben die Bestager, die sich mit dem Bootsführerschein einen lang gehegten Traum erfüllen.
Was alle vereint, ist, dass sie möglichst auf einfachem Wege und individuell lernen wollen. Unsere Plattform ist daher nach diesem Bedürfnis ausgerichtet: alltagstauglich. Und die Lerninhalte sind motivierend gestaltet, sodass man gerne dranbleibt.
Welche Herausforderungen begegnen euch im Bereich digitaler Bootsausbildung und wie meistert ihr diese?
Uns ist wichtig, dass die Ausbildung, die wir anbieten, der höchsten Qualität entspricht. Dafür arbeiten wir eng mit Verbänden und Prüfstellen zusammen.
Bei der herkömmlichen Ausbildung zum SBF hat uns unter anderem die Intransparenz der Kosten gestört. Unseren Kunden gegenüber wollen wir aber von Beginn an Vertrauen schaffen durch Transparenz, Erfolgsgeschichten und messbare Ergebnisse – zum Beispiel beim Lernfortschritt.
Die theoretischen Inhalte haben wir dafür auch neugedacht: Sie sind kurz, anschaulich und praxisorientiert, damit das Lernen eher zum Erlebnis als zur Pflicht wird.
Was unterscheidet die Bootsschule1 von klassischen Bootsschulen oder anderen Online-Angeboten?
Klassische Schulen sind ortsgebunden und analog. Die Theorie wird dort starr und linear vermittelt. Unser Angebot dagegen ist digital, flexibel, datenbasiert und kundenorientiert. Das bedeutet natürlich auch eine größere Eigenverantwortung beim Lernen – aber das ist ein Vorteil: Bei uns liegt der Fokus auf einem individuellen Weg zum Lernerfolg statt bloßer – im schlimmsten Fall nur körperlicher – Anwesenheit beim Frontalunterricht an einer herkömmlichen Bootsschule.
Wie nutzt ihr digitale Tools, um das Lernen für angehende Bootsführer effizienter und motivierender zu gestalten?
Unsere Lernplattform ist adaptiv gestaltet. Das heißt, die Inhalte passen sich dem Lernverhalten an. Außerdem nutzen wir Gamification-Elemente, um die Motivation zu steigern. Und wir setzen unter anderem auch auf KI-gestützte Erklärungen, Lernempfehlungen und Abfragen.
Welche Rolle spielt persönliche Betreuung bei der Bootsschule1 trotz des Online-Fokus?
Jeder Prüfling bekommt eine persönliche Begleitung in Form von der App und der Möglichkeit, sich persönlich mit einem Ausbilder eins zu eins auszutauschen. Außerdem erhalten unsere Schüler regelmäßig Feedback von den Ausbildern, damit sie sich verbessern können. Die Betreuung ist bei uns kein „Add-on“ oder teures Extra, sondern ein zentraler Teil der Lernerfahrung zum Bootsführerschein.
Was plant ihr für die Zukunft – wird die Bootsschule1 neue Kurse oder zusätzliche Features anbieten?
In erster Linie wollen wir unsere Partnerschaften ausbauen! Wir arbeiten an Kooperationen mit Häfen, Charterfirmen und Versicherern. Zudem wollen wir unser „Bootsführerschein-Ökosystem“ weiterentwickeln, das Theorie, Praxis, technisches Zubehör und die Community vereint. Und langfristig wollen wir unser Angebot europaweit skalieren: Die Bootsschule1 soll die führende Marke für Freizeitkapitäne in der EU werden.
Wie bewertet ihr die Entwicklung des Marktes für digitale Weiterbildung im Bereich Freizeit und Sport?
Die Bildung im Freizeitbereich digitalisiert sich rasant – und die Nutzer erwarten zurecht Qualität, nicht nur Bequemlichkeit. Das merken wir auch auf dem Markt: Das Bewusstsein für eine flexible Weiterbildung wächst, auch außerhalb des Berufslebens.
Hier haben wir mit der Bootsschule1 einen Vorteil: Wir bieten ein authentisches Produkt mit emotionalem Nutzen an, denn unsere Kunden lernen für ihre Freizeit und nicht, weil sie es müssen. Wer sich dazu entscheidet, bei uns den SBF zu machen, der bringt für gewöhnlich auch die notwendige Motivation dazu mit.
Welche drei Ratschläge würdet ihr Gründerinnen und Gründern geben, die selbst ein digitales Bildungsangebot aufbauen möchten?
Zuerst einmal sollte man die Probleme, Herausforderungen und ihre Zusammenhänge wirklich verstanden haben. Es geht nicht darum, einfach irgendetwas zu digitalisieren um der Digitalisierungs Willen. Sondern es sollte darum gehen, Bildung zielführend neuzudenken.
Außerdem sollte man nutzerzentriert arbeiten: Einfachheit schlägt Komplexität – immer.
Wichtig ist darüber hinaus, dass man Authentizität und Persönlichkeit bewahrt: Digitale Angebote laufen schnell Gefahr, den menschlichen Aspekt zu verlieren. Aber auch digital zu lernen, soll eine menschliche Erfahrung bleiben. Die Kunden sollten das Gefühl haben, gut aufgehoben zu sein und sich bei Bedarf an einen echten Menschen wenden zu können.
Bildcredits Bootschule1
Wir bedanken uns bei Silas Siebdrat für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

























