Donnerstag, November 21, 2024
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So wird ein Schuh draus!

Botties: Die Sohlen ergeben zusammen mit den passenden Einlegesohlen die Basis für den DIY Schuh

Stellen Sie sich und das Startup mabottie doch kurz unseren Lesern vor!

Unser Startup ist Produzent ganz besonderer Schuhsohlen, die wir unter dem Label „Botties“ auf dem Handarbeitsmarkt positioniert haben. Mit haushaltsüblichen Handarbeitsutensilien und den gängigsten Techniken, wie z. B. nähen oder häkeln, kann sich jeder mit vorhandenen Grundkenntnissen seine Lieblingsschuhe selber herstellen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich war schon immer ein sehr selbständiger Mensch. Bereits während meines Studiums zur Kommunikationsdesignerin betreute ich meine ersten Kunden und gründete mit einer Kommilitonin das Tape Art Kollektiv DUMBO AND GERALD. Nach dem Studium folgte mit der Gründung des Designstudios DMBO ein weiteres Standbein. Diese gestalterischen Tätigkeiten sind super abwechslungsreich und erfüllend.

Dennoch hatte ich immer diesen innerlichen Drang, ein Produkt zu entwickeln und daraus ein Business zu machen. Unsere Botties basieren genau genommen auch auf einer im Studium entwickelten Idee, die ich gedanklich über mehrere Jahre reifen lies. Bis es mich 2016 packte und – zusammen mit meiner Mutter – die mabottie GmbH gründete. Ich musste es einfach tun! Ich war überzeugt, dass meine Idee funktionieren würde und das Potential zu etwas ganz Großem hatte.

Was war bei der Gründung von Botties die größte Herausforderung?

Die Gründung an sich empfinde ich, auch im Rückblick, als die kleinste Herausforderung. Ich hatte ja bereits eine GbR gegründet und war darauf vorbereitet, dass eine GmbH etwas mehr Verbindlichkeiten mit sich bringt. Das war mir persönlich auch super wichtig, da ich die Schuh-Idee in meiner „Freizeit“ weiter entwickeln wollte, neben meiner Agenturtätigkeit. Freie Projekte verlaufen oft schnell im Sande, wenn andere Aufgaben überhand nehmen. Das wollte ich in jedem Fall vermeiden und baute mir mit der GmbH und dem darin investierten Geld künstlich etwas Druck auf.

Die größte Herausforderung erfolgte 2019. Die Sohlen waren alle entwickelt, ein erstes Vertriebsnetz aufgebaut und eine Mitarbeiterin eingestellt. Die Geschäftsidee ging auf. Wir wuchsen, und damit auch der finanzielle Jonglage-Akt. Mit der „Liquidität“ führe ich seitdem eine Hassliebe. Wir haben jedes Jahr nachfinanzieren müssen: ein Produkt auf den Markt zu bringen ist mit großem Kapitalaufwand verbunden.

Das sind Gedanken, die ich bei der Gründung erfolgreich beiseite schieben konnte. Als es aber dann akut wurde, musste ich Geld auftreiben. Da war es gut zu wissen, dass die Geschäftsidee funktioniert. Nicht nur für die Darlehensgeber, auch für mein eigenes Seelenheil. Als junges Unternehmen bürgt man ja immer noch persönlich. Da hilft das „GmbH“ im Firmennamen leider auch nicht viel weiter.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Definitiv. Die ersten Monate waren geprägt von Materialexperimenten, Produktionsrecherchen und selbstgebastelten Modellen. Ich hatte ja nur eine Idee, wusste aber noch gar nicht, wie das Ergebnis aussehen würde. Mit den Prototypen der ersten Sohle erfolgte dann die Marktanalyse, und zwar live auf einer Verbrauchermesse. Das direkte Feedback der Kunden und Medien gab uns enormen Rückenwind, aber auch jede Menge Ideen, das Produkt zu optimieren. Ich würde sogar behaupten, dass heute immer noch nicht alles perfekt ist. Mit den gesammelten Erfahrungen können wir aber nun viel zielführender an die nächste Produktentwicklung gehen.

Welche Vision steckt hinter Botties?

Ich liebe Schuhe. Alle lieben Schuhe. Ich habe mich immer gewundert, warum es auf dem Handarbeitsmarkt nicht schon ein viel größeres Angebot dafür gibt. Alles kann man selber machen, vom Kopf bis zum Knöchel: der Schuh aber wird noch sehr stiefmütterlich behandelt. Vielleicht weil er so komplex wirkt? Mir war es daher wichtig, den Herstellungsprozess von Schuhen stark zu vereinfachen. Es sollte nicht schwieriger sein als sich ein T-Shirt zu nähen oder einen Pulli zu stricken. 

Neben der Möglichkeit sich individuell auszudrücken, ist bei der Handarbeit auch der Weg das Ziel: Slow Fashion geht hier Hand in Hand mit Sustainable Fashion. In der Gesellschaft steigt das Bewusstsein für einen nachhaltigen Konsum. Dem wollen wir gerecht werden durch ein besonders langlebiges Produkt, das – in seine einzelnen Bestandteile zerlegt – komplett dem Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden kann. Mit diesem nachhaltigen Ansatz und der unschlagbaren Kombination von Mode, Lifestyle und Handarbeit wollen wir mit unseren DIY Schuhen internationaler Marktführer werden.

Wer ist die Zielgruppe von Botties?

Handarbeitsaffine Menschen, überwiegend Frauen. Von der 20 jährigen Studentin, die ihre kreativen Ideen modisch verwirklicht, bis hin zur 70 jährigen Seniorin, die vor allem Freude daran hat ihr Umfeld mit gestrickten oder gehäkelten Botties zu beschenken. Die selber gemachten Schuhe gibt es in vielen Größen. So kommen sowohl Kindergartenkinder als auch Ehemänner in den Genuss.

Wie funktioniert Botties?

Die Sohlen ergeben zusammen mit den passenden Einlegesohlen die Basis für den DIY Schuh. Wir bieten auf unserer Webseite eine Menge Inspiration. So zeigen wir was alles damit möglich ist und verknüpfen zu jedem Look auch gleich die passenden Stoffe oder Garne. Viele unserer Basisanleitungen sind kostenfrei erhältlich. Bei komplexeren und neueren Entwicklungen zahlt man für die Anleitung eine geringe Gebühr.

Sobald man das Schuhoberteil gefertigt hat, wird es an die Sohle angenäht. Ein Verkleben ist nicht notwendig. Bei Häkelmodellen kann man sogar direkt von der Sohle aus los häkeln. Je nach Modell und Technik benötigt man ca. 1,5-3 Stunden je Schuh.

Was ist das Besondere an den Schuhen?

Neben dem schon beschriebenem nachhaltigen Ansatz haben sie auch ein besonderes Design. Durch die abgerundete Kante und dem weichen Material passt sich die Schuhsohle dem Fuß perfekt an. Daher gibt es auch keinen linken und rechten Fuß, sondern eine neutrale Form. Die Kanten sind bereits perforiert, so dass die Verbindung mit dem Oberteil einfach gelingt. Eine Fersenlasche stabilisiert das Material und dient beim Einstieg als integrierter Schuhlöffel.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Sohle schafft es alle Handarbeitstechniken zu bedienen und sowohl als Haus- als auch als Straßenschuh eingesetzt zu werden. Das schafft bisher keine andere Sohle für DIY Schuhe.

mabottie, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir befinden uns aktuell in einer strategisch sehr wichtigen Phase. Wir haben in den letzten 5 Jahre viel Arbeit, Geld und Leidenschaft investiert, konnten uns am Markt beweisen und wachsen. Nun ist es Zeit für den nächsten großen Schritt. Aktuell führen wir Gespräche mit potentiellen Investoren. Gemeinsam wollen wir das Unternehmen auf das nächste Level heben.

In fünf Jahren werden wir unsere Marktführerschaft international ausgebaut haben. Die Marke Botties wird Synonym sein für DIY Schuhe.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Fokussiere dich auf deine Idee und deine Vision. Lasse dich von deiner Motivation treiben und nicht ablenken von Business Plänen, Finanzierungen und anderen gedanklichen Hürden. Diese Themen werden zweifellos auf dich zukommen. Sie lassen sich aber leichter aus dem Prozess heraus anpacken. Also: einfach machen!

Du solltest den Moment, in dem du dich für die Gründung entscheidest – mit all seinen positiven Gefühlen – gut und sicher in deinem Gedächtnis verwahren. So kannst du in schwierigen Zeiten darauf zurückgreifen. Es werden immer wieder Phasen auftreten, die dich an deine Grenzen treiben und an deiner eigenen Motivation zweifeln lassen.

Hole dir von Anfang an wichtige Dienstleister ins Boot, die sich z. B. um deine Buchhaltung und Steuern kümmern. So hast du den Kopf frei für alle anderen kommenden Herausforderungen, die dir zwangsweise begegnen werden: Produktion, Zertifizierungen, Logistik, Finanzierung, Einkauf, Vertrieb, Marketing, Design und IT … deine Gründung wirst du rückwirkend als intensives Studium wahrnehmen. Das Gute: Wissen vergeht nicht!

Wir bedanken uns bei Isabelle Possehl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Botties

Kontakt:

mabottie GmbH
Hohenzollernstr. 90
DE-75177 Pforzheim

www.botties.de
hallo@botties.de

Ansprechpartner: Isabelle Possehl

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Instagram: instagram.com/originalbotties
Facebook: facebook.com/originalbotties
Pinterest: pinterest.com/originalbotties

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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