CALIMA digitales Notfall-System zur Verbesserung der Sicherheit von Mitarbeiter:inne
Stellen Sie sich und das Startup CALIMA doch kurz unseren Lesern vor!
Nur in Deutschland arbeiten ca. 8,5 Millionen Menschen in verschiedenen Branchen (z.B. Produktion, Pflege- und Sozialdienst, Behörden, Bau- und Logistik) alleine und damit außerhalb von Ruf- und Sichtweite zu anderen Personen. Im Falle eines Sturzes, einer Bedrohung oder eines akuten gesundheitlichen Problems haben sie niemanden, der schnell notwendige Hilfe leisten kann. Als App auf dem Dienst-Smartphone bietet unser digitales Notfall-System CALIMA Möglichkeiten zur manuellen Aktivierung und sogar zur automatischen Erkennung von Notfällen. Damit unterstützen wir nicht nur Unternehmen dabei, ihre Sorgfaltspflicht und die gesetzlichen Verpflichtungen zum Schutz ihrer Alleinarbeiter:innen zu erfüllen, sondern sorgen auch bei den Mitarbeiter:innen für ein sichereres Gefühl.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich habe bereits 2013 während meines Studiums ein Startup zusammen mit meinem (auch jetzt wieder) Mitgründer Tim gegründet. Bei der Entwicklung unserer ersten App KommgutHeim (www.kommgutheim.com) hatte ich schon unheimlich viel Spaß daran, mich in komplexe Themengebiete einzuarbeiten und jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu sein. Eigenständig zu überlegen, welche die nächsten wichtigen Schritte sind, diese anzugehen und direkt Ergebnisse zu sehen, erfüllt mich. Da mir zwischenmenschliche Beziehungen sehr wichtig sind und ich gerne viel unterwegs bin, liebe ich zudem die Flexibilität und Freiheit entscheiden zu können, wann, wo und mit wem ich arbeite.
Welche Vision steckt hinter CALIMA?
Verbesserung der Sicherheit von Mitarbeiter:innen durch digitale Technologien.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größten Herausforderungen waren das Closing unserer Pre-Seed Finanzierungsrunde von 325 Tsd sowie der Abschluss unseres ersten Enterprise-Kunden EWE NETZ GmbH mit 500 Lizenzen. In der Konzeptions- und Entwicklungsphase von CALIMA haben wir in einem Startup Programm, dem Future City Incubator, teilgenommen und für 10 Monate das Gründerstipendium des Berliner Senats erhalten. Seit Gründung finanzieren wir uns durch das Pre-Seed Investment, den Gründerbonus und durch unsere Einnahmen.
Wer ist die Zielgruppe von CALIMA?
Unternehmen, deren Mitarbeiter:innen im mittleren bis erhöhten Gefährdungsbereich alleine arbeiten und aufgrund ihrer Tätigkeiten gewissen Gefahren (z.B. Unfall, Sturz oder Bedrohung) ausgesetzt sind. Die Unternehmen kommen wirklich aus den verschiedensten Branchen, der Großteil sind jedoch Infrastrukturanbieter (z.B. EWE NETZ), Produktions- und Logistikunternehmen (z.B. DB Schenker), Städte und Behörden (z.B. Gemeinde Bühlertann) oder soziale Einrichtungen und Pflegedienste (z.B. Rostocker Stadtmission).
Wie funktioniert CALIMA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
CALIMA wird als App auf den Dienst-Smartphones der Mitarbeiter:innen installiert und kann als cloudbasiertes System über ein webbasiertes Dashboard einfach von den Administrator:innen verwaltet werden. Bei der Entwicklung von CALIMA haben wir besonders großen Wert auf die User Experience, sowohl für Nutzerinnen als auch Administrator:innen gelegt. Durch die modulare Software-Architektur, sowie die Bereitstellung über die Cloud, kann CALIMA im Gegensatz zu Hardware-Lösungen innerhalb weniger Stunden im Unternehmen implementiert und die Notfallkette individuell angepasst werden.
Da CALIMA auf den Dienst-Smartphones installiert wird, müssen Unternehmen im Vergleich zu Hardware-Lösungen keine hohen Anfangsinvestitionen tätigen. Mitarbeiter:innen müssen neben ihrem Smartphone keine zusätzlichen Geräte mit sich tragen. Dies hat im Vergleich zu Hardware-Lösungen auch eine deutlich höhere Nutzerakzeptanz zum Vorteil.
CALIMA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sind bereits über 150 Tsd Alleinarbeiter:innen mit unserer digitalen Notfall-Lösung ausgestattet und unser Team arbeitet bereits fleißig an der Entwicklung neuer Funktionen, die den Arbeitsschutz noch weiter verbessern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Die Idee/das Produkt möglichst schnell am Markt validieren
Flexibel bleiben und nicht verbissen an einem Plan festhalten
Selbstbewusst unvorhergesehene Herausforderungen annehmen
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder