calimoto bietet Motorradfahrern eine spezialisierte Navigations- und Tourenplanungs-App, die kurvenreiche Strecken und unvergessliche Fahrerlebnisse ermöglicht
Könnten Sie uns einen Einblick in die Gründungsgeschichte von calimoto geben und wer die treibenden Köpfe hinter dem Unternehmen sind?
Auf meinen Motorradtouren merkte ich schnell, dass die richtige Planung und Navigation der Schlüssel zum Motorraderlebnis sind. Auf meiner Suche fand ich jedoch keine App, die beides vereinte. Deshalb beschäftigte ich mich in meiner Abschlussarbeit mit einem Routenalgorithmus für Motorradfahrer und stellte in ersten Umfragen schnell fest, dass es weitere Biker gab, die sich nach einer besseren Tourenplanung sehnten.
Für die praktische Umsetzung der Idee, die man heute als calimoto kennt, war weitere Expertise gefragt: Mit Luca Osten fand ich zunächst einen erfahrenen Softwareentwickler. Etwas später ergänzte Hans-Joachim Allenfort mit seinem betriebswirtschaftlichen Hintergrund unser Gründerteam.
Mit dem Start 2016 war calimoto die erste Motorradnavigationslösung auf dem Smartphone und ich konnte mit meinem Team ein relevantes Biker-Problem lösen.
Was war die ursprüngliche Vision von calimoto und wie hat sich diese im Laufe der Zeit entwickelt?
Unsere Vision “Jede Tour ist ein Erlebnis” zieht sich seit Beginn wie ein roter Faden durch alle Entwicklungen von calimoto. Wir möchten Motorradtouren in unvergessliche Erlebnisse verwandeln und bleibende Erinnerungen schaffen. Auch in Zukunft wird calimoto ein treuer Begleiter eines jeden Bikers sein. Wir sind mehr als eine App – wir sind der digitale Companion auf jeder Reise.
Wie definieren Sie Ihre Zielgruppe und welche besonderen Bedürfnisse erfüllen Sie mit calimoto?
Zu unserer Zielgruppe gehören alle Motorradfahrer jeglicher Altersgruppe, die zum Spaß fahren, Freiheit erleben und neue Eindrücke sammeln möchten. Für uns bei calimoto bedeutet das vor allem, auf kurvenreichen, landschaftlich schönen Straßen unterwegs zu sein – alleine oder mit unseren besten Freunden. Und genau diese Erlebnisse ermöglichen wir Bikern in aller Welt.
Welche Herausforderungen haben Sie beim Aufbau von calimoto erlebt und wie haben Sie diese gemeistert?
Zu den klassischen Herausforderungen einer Gründung zählen die Entwicklung eines Produkts, das genau auf die Bedürfnisse von Nutzern zugeschnitten ist, sowie das Einwerben von Fremdkapital. Auch die Skalierung unseres Teams von drei auf 51 Mitarbeiter war eine Hürde, der wir uns stellen mussten. Dabei waren harte Arbeit, offene und konstruktive Diskussionen sowie klare Verantwortlichkeiten von zentraler Bedeutung – und vor allem Mut, sich immer wieder neuen, unbekannten Herausforderungen zu stellen, um calimoto und auch uns kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Was unterscheidet calimoto von anderen Navigations- und Tourenplanungs-Apps auf dem Markt?
Unsere Navigation hebt sich durch innovative Funktionen ab, die speziell für Motorradfahrer entwickelt wurden. Dank unseres einzigartigen Kurvenalgorithmus, auf Motorradfahrer optimierten Karten und unserer voll funktionalen Offline-Navigation finden Biker die besten Strecken und kommen zuverlässig ans Ziel.
Die Routenplanung ist intuitiv und flexibel, mit unendlich vielen Via-Punkten und verschiedenen Routenprofilen innerhalb einer Tour. Außerdem können Motorradfahrer ihre Tour sowohl im Web als auch in der App planen und haben diese auf jedem Gerät direkt startbereit.
Wie stellen Sie sicher, dass calimoto kontinuierlich innovativ bleibt und auf die sich ändernden Bedürfnisse der Nutzer eingeht?
Wir pflegen einen kontinuierlichen Austausch mit unseren Kunden. Nur so können wir die Bedürfnisse und Wünsche von leidenschaftlichen Motorradfahrern besser verstehen und calimoto vorantreiben. Zusätzlich dazu führen wir regelmäßig Tests durch.
Welche neuen Funktionen oder Entwicklungen können die Nutzer in der nahen Zukunft von calimoto erwarten?
Ein großer Aspekt, der unser Hobby ausmacht, ist das gemeinsame Motorradfahren. Daher arbeiten wir derzeit intensiv an Gruppenfahrfunktionen, um diese stärker in den Fokus zu rücken. Unser Ziel ist es, das Gruppenerlebnis auf ein neues Level zu heben und unser gemeinsames Hobby noch spannender und verbindender zu gestalten.
Welche Rolle spielt das Feedback der Nutzer bei der Weiterentwicklung von calimoto?
Nutzerfeedback spielt für calimoto eine elementare Rolle. Wir möchten uns stetig weiterentwickeln und setzen dafür bei den Wünschen unserer treuen Community an. Nur so können wir ihr und auch neuen Nutzern das bestmögliche Fahrerlebnis bieten.
Was war bisher die größte Herausforderung für calimoto und wie haben Sie diese bewältigt?
Die größte Hürde für calimoto war, als einer von drei Gründern das Unternehmen verlassen hatte. Die Aufgaben neu zu verteilen und den Teams weiterhin gerecht zu werden, waren große Herausforderungen für uns. Gemeinsam konnten wir diese jedoch meistern.
Welche Tipps würden Sie anderen Gründern geben, die gerade erst am Anfang stehen?
Springt einfach ins kalte Wasser und baut euch ein Netzwerk auf. Es gibt unzählige Fördertöpfe und Coaching-Förderungen, die euch helfen. Stellt euch darauf ein, dass es hart wird und ihr zu Beginn nicht viel Geld verdienen werdet. Doch bleibt dran!
Wichtig ist, einen Bereich und Need zu finden, für den Menschen bereit sind, zu zahlen. Die Einstellung, zu gründen, um reich zu werden, ist für mich allerdings ein absolutes No-Go – und meines Erachtens nach zum Scheitern verurteilt.
Wie sehen Sie die Zukunft der Motorradnavigation und welchen Platz wird calimoto darin einnehmen?
Derzeit gibt es viele unterschiedliche Ansätze. Auf lange Sicht wird es allerdings unumgänglich sein, dass Software und Hardware enger miteinander verknüpft werden, um echten Mehrwert zu schaffen. Das bedeutet konkret: calimoto wird künftig direkt im Motorrad-Display laufen, ganz ohne Smartphone.
Wie hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre verändert und wo sehen Sie calimoto in fünf Jahren?
Ein Wort: Professionalität. In den ersten sechs Monaten haben wir aus meinem Wohnzimmer heraus gearbeitet und Code geschrieben. Heute setzen wir auf das Prinzip „Homeoffice First“ und verfügen über ein modernes Büro in zentraler Lage in Potsdam. Es ist unglaublich bereichernd, mit so vielen Experten zusammenzuarbeiten und dabei sowohl beruflich als auch persönlich zu wachsen.
In fünf Jahren werden wir weiterhin als Marktführer für Motorradabenteuer an der Spitze stehen. Was die Zukunft bringt und wie sich calimoto bis dahin weiterentwickeln wird, bleibt spannend. Eines ist sicher: Es wartet noch eine Menge auf uns, und wir sind bereit, jede Hürde anzunehmen!
Bild: calimoto Geschäftsführer: Sebastian Dambeck drei ursprünglichen Gründer: v.l. Luca Osten und Sebastian Dambeck (heutige Geschäftsführung) sowie Hans-Joachim Allenfort. Bildcredits: privat
Wir bedanken uns bei Sebastian Dambeck für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.