Treffen Sie calimoto auf der Langen Nacht der Startups in Berlin
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch kurz unseren Lesern vor
calimoto ist die erste multifunktionale App speziell für Motorradfahrer. Der Fokus liegt auf den wesentlichen Aspekten, die die Leidenschaft „Motorradfahren“ ausmachen. Denn egal ob es um die perfekte Route über kurvige Landstraßen, eine spontane Spritztour oder die Ausfahrt am Wochenende geht, mit der calimoto-App findet man die immer perfekte Strecke. Dafür nutzen wir unseren speziellen „Kurvenalgorithmus“. calimoto ist dabei in der Lage, spezielle Rundtouren für die individuellen Bedürfnisse von Motorradfahrern zu generieren und bietet zusätzlich einen umfangreichen Tourenplaner. Die geplanten Touren können übersichtlich in einem eigenen Katalog gespeichert und in Zukunft auch mit anderen Nutzern geteilt werden. Dadurch wollen wir langfristig eine große Motorrad-Community aufbauen, in der sich Motorradfahrer untereinander austauschen, vernetzen und gemeinsame Touren planen können. Sozusagen der Motorradtreff 2.0!
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee für calimoto hatte Sebastian kurz nachdem er 2014 seinen Motorradführerschein gemacht hat. Dabei bemerkte er schnell, dass herkömmliche Navigations-Apps nur sehr bedingt für Motorradfahrer geeignet sind. Sie wählen in der Regel die schnellst oder kürzeste Strecke aus, ebenso, wie man mit dem Auto gern von A nach B fahren würde. Aber genau hier unterscheiden sich Biker als Zielgruppe. Bei uns geht es um Freiheit, um tolle Landschaften und natürlich um den Spaß am Kurvenfahren. Und ein sündhaft teures Navigationssystem für Motorradfahrer zu kaufen, war auch keine Option. Diese Geräte kosten im Schnitt 400 EUR, sind von der Hardware schlechter als jedes Smartphone der Einsteigerklasse und sind außerdem in ihrer Funktionalität und Erweiterbarkeit limitiert. Aus dieser Not heraus hat Sebastian dann im Rahmenseiner Masterarbeit einen ersten Prototyp von calimoto entwickelt. Nach den ersten sehr positiven Resonanzen von anderen Motorradfahrern war dann schnell klar, dass er damit den richtigen Nerv getroffen hat. Und um aus dieser ersten Idee und einem Prototyp ein richtiges Unternehmen aufzubauen, hat er sich dann Luca als Entwickler und mich als Betriebswirtmit ins Boot geholt.
Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie Ihr Startup finanziert?
Wir werden zum Glück seit März 2016 über das EXIST-Gründerstipendium finanziert. Deswegen müssen wir uns mit vielen Sorgen, mit denen Gründer gerade in der Anfangsphase konfrontiert werden, nicht auseinandersetzen. Aber natürlich gibt es trotzdem immer noch so viele Dinge, die auf einen zukommen, dass es definitiv nicht langweilig wird. Gerade bei uns in Deutschland ist Motorradfahren ein starkes Saisongeschäft. Deswegen war für uns die größte Herausforderung, calimoto pünktlich zum Saisonstart im April fertig zu entwickeln und zu veröffentlichen, damit wir dieses Jahr noch so viele Erfahrungen wie möglich sammeln können. Und wir haben unser Ziel nur knapp verfehlt und calimoto im Mai in den Play Store gebracht.
Wer ist die Zielgruppe?
Unsere Zielgruppe sind ganz klar Motorradfahrer, die keine Lust haben, ständig langweiligen Strecken zu fahren oder Stunde um Stunde irgendwelche Routenkataloge zu durchsuchen. Gerade Motorradfahrer die nicht das Geld für ein teures, unflexibles Navi ausgeben wollen, sondern lieber eine schnelle und unkomplizierte Lösung für ihr Smartphone suchen, bekommen mit calimoto eine tolle Alternative. Man sagt ganz einfach:“ Ich habe 2 Stunden Zeit und möchte eine schöne 100Km Tour fahren“ und wir liefern dann innerhalb von wenigen Sekunden passende Tourenvorschläge. Langfristig wollen wir natürlich jeden Biker für uns gewinnen. Denn gerade durch unsere große Community, in der jeder Touren teilen, bewerten und sich mit anderen vernetzen kann, bieten wir für jeden Motorradfahrer eine zentrale Anlaufstelle um sein Hobby noch besser auszuleben, egal ob er jetzt eine Reiseenduro, einen Chopper oder einen Supersportler fährt.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Lange Nacht der Startups zu bewerben?
Die Idee dafür kam eigentlich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Business Team der IBB. Gerade durch das Programm „CoachingBonus“ und den Businessplan Wettbewerb Berlin-Brandenburg haben wir viel Unterstützung bekommen und dann kam auch der Hinweis, sich doch für die Lange Nacht der Startups zu bewerben. Und diese Chance, calimoto auch mal der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, haben wir uns dann nicht nehmen lassen.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen die es auf die Lange Nacht der Startups geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie und was versprechen Sie sich von dem Event?
Wir sind natürlich super happy darüber, dass wir unter den zahlreichen Bewerbungen ausgewählt wurden. Das ist die ideale Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und Feedback von anderen Gründern, Investoren und natürlich auch den Besuchern zu bekommen. Und weil wir ja unser Firmenmotorrad auf dem Messestand haben, sollte auch jeder leicht auf uns aufmerksam werden.
Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Jungunternehmer? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch das Event viele Interessenten und auch Medien auf Sie aufmerksam werden?
Super wichtig. Calimoto wurde erst im April 2016 gegründet und das ist quasi die erste, große Gelegenheit um auf uns aufmerksam zu machen. Die Lange Nacht der Startups stellt dafür die ideale Bühne dar. Denn das öffentliche Interesse ist auch gerade für uns als B2C-Business sehr wichtig. Deswegen sind wir sehr froh, diese Chance zu bekommen.
Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?
Am besten auf einem Motorradtreffen, auf dem jeder Motorradfahrer sein Smartphone am Lenker hat und auf dem calimoto läuft. Wie gesagt, wir haben uns erst vor 6 Monaten gegründet und wir konnten noch lange nicht alle unsere Visionen und Ideen für calimoto umsetzen. Gerade der Aufbau der Community und der damit einhergehenden Onlineplattform wird für uns in den nächsten Monaten besonders wichtig. Außerdem wollen wir calimoto nach und nach in alle Länder bringen, in den gern Motorradgefahren wird. Wir denken da zunächst an Italien, Frankreich und Spanien, aber es ist auf jeden Fall auch fest eingeplant, außerhalb von Europa zu expandieren. Ich habe gehört, in Nordamerika wird auch gern Motorrad gefahren…
Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Glaubt an eure Idee und nehmt jede Hilfe an die ihr bekommen könnt. Gerade in Berlin, aber auch in anderen Regionen, gibt es tolle Unterstützungen durch öffentliche Einrichtungen um schnell mit erfahrenen Beratern und Experten in Kontakt zu kommen. Gerade für die ganz normalen Startschwierigkeiten wie Finanzierung, Teammitglieder finden und wie fange ich eigentlich an, finden sich da eigentlich immer Lösungen. Nehmt jedes Angebot dazu an und bleibt vor allem neu- und wissbegierig. Denn einen guten Gründer zeichnet es nicht nur aus, was er bereits über sein Business weiß, sondern wie offen und bereit er ist, sich in neue Themen einzuarbeiten und von anderen zu lernen.
Wir bedanken uns bei Hans-Joachim Allenfort für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder