Freitag, Dezember 8, 2023
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Carjump: Carsharing schnell und flexibel

Carjump: bündelt Carsharing Angebote in einer App

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Carjump doch kurz vor!
Das Berliner Startup Carjump wurde im Dezember 2012 mit dem Ziel gegründet, alle Carsharing-Angebote in einer App zu bündeln, um dem Nutzer so die Möglichkeit zu geben, ein Fahrzeug entsprechend seiner individuellen Ansprüche zu buchen – schnell, flexibel, immer in der Nähe und auf einen Blick. Heute ermöglicht Carjump das Finden und Reservieren von Autos der meistgenutzten Carsharing-Anbieter in Deutschland, wie beispielsweise car2go, DriveNow, Multicity oder Cambio. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 21 Mitarbeiter.
Zu meiner Person: Ich bin Michel Stumpe und seit Februar 2015 – nach einem Gesellschafter- und Führungswechsel – gemeinsam mit Fabian Kofler Gründer und Geschäftsführer von Carjump. Nach meinem Studium in internationaler BWL habe ich meine Karriere bei der schwedischen Kinnnevik Gruppe als Executive Trainee begonnen, wo ich diverse Stationen im Projekt- und Produktmanagement in Amsterdam, Stockholm und Wien durchlief. Zudem war ich Assistent des Market Area Director Western Europe mit Fokus auf Telekommunikation und MVNO. Anschließend wechselte ich zu dem Londoner Startup MobileIQ, wo ich als SalesDirector für die erfolgreiche Internationalisierung verantwortlich war. Nach dem erfolgreichen Exit wechselte ich zu dem Berliner Startup PressMatrix, wo ich sowohl den nationalen als auch den internationalen Vertrieb leitete.

Wie ist die Idee zu Carjump entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Fabian und ich kennen uns bereits seit elf Jahren. Wir haben uns während unseres Studiums in Rotterdam kennengelernt und sind nach einigen Jahren dann beide in Berlin angekommen. Wir wollten schon immer gemeinsam ein Unternehmen gründen. Im Oktober 2014 ergab sich dann die Möglichkeit, gemeinsam mit Henri Kühnert bei Carjump einzusteigen. Carjump hat uns von Anfang an begeistert, da es alle Carsharing-Anbieter in einer App vereint und das lästige Suchen nach freien Autos der Vergangenheit angehört.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir haben Carjump gemeinsam mit dem Business-Angel Henri Kühnert im Februar 2015 gekauft. Anfänglich haben wir selbst Geld investiert und dann innerhalb von vier Monaten die Seed Finanzierung abgeschlossen. Eine unserer größten Herausforderung ist es, ein Produkt zu entwickeln, das Führerscheine und Personalausweise digital verifiziert, wodurch für den Nutzer eine vor Ort-Registrierung bei den einzelnen Carsharing-Anbietern entfällt – ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Anbietern!

Wer ist die Zielgruppe von Carjump?
Unsere Zielgruppe sind alle Personen, die bereits Carsharing nutzen und auch diejenigen, die Carsharing künftig nutzen wollen. Um unseren Nutzern anbieterübergreifend immer das passende Fahrzeug für seine ganz individuelle Mobilitätssituation zur Verfügung zu stellen, werden wir weitere Carsharing-Anbieter gewinnen, um unseren „Fuhrpark“ für unsere Kunden zu vergrößern.

Wie funktioniert Carjump? Wie findet der Nutzer Fahrzeuge in seiner Nähe?
Carjump bündelt Deutschlands Top-Carsharer in einer App und bietet dem Nutzer das Finden, Reservieren und Buchen aller in unmittelbarer Nähe verfügbaren Fahrzeuge. Wir bieten den registrierten Nutzern die Möglichkeit, ihre verschiedenen Accounts in einer App zu verwalten, um ihnen so eine größere Auswahl an Fahrzeugen – je nach Mobilitätssituation – zur Verfügung zu stellen. Neben Freefloating-Anbietern und stationären Anbietern können unsere Nutzer auf alternative Transportmittel wie Scooter und Bikes zurückgreifen, welche wir in unserer App integriert haben.

In welchen Städten ist Carjump verfügbar?
Die App ist in Deutschland und Österreich verfügbar. Die meisten Fahrzeuge befinden sich in den urbanen Ballungszentren wie Berlin, München, Hamburg, Frankfurt oder Wien. Vor allem die stationären Angebote sind in ländlichen Regionen stark aufgestellt. Diese möchten wir weiter integrieren, um unser flächendeckendes Angebot auszubauen.

Wie groß ist das Angebot von Carsharing Anbietern? Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen?
Momentan bündelt Carjump neben den Freefloating-Anbietern car2go, DriveNow und Multicity, die stationsgebundenen Anbieter Cambio, CiteeCar und stadtmobil Berlin sowie Fahrzeuge der Peer2Peer-CommunitiesCarUnity und Tamyca. Aber auch alternative Transportmittel, wie das Anmieten eines Motorrollers von eMio sowie eines Fahrrades von nextbike sind in unserer App eingebunden. In Zukunft werden noch weitere Anbieter hinzugefügt. Bei uns findet jeder sein für sich passendes Mobilitätsangebot.

Wo sehen Sie die Zukunft von Carsharing?
Carsharing wird besonders in den Großstädten immer attraktiver. Während der Kauf eines eigenen Autos abnimmt, wachsen die Miet- und Carsharing-Angebote kontinuierlich. Diesen Trend belegen auch aktuelle Zahlen des Bundesverbands CarSharing e.V. So sind momentan mehr als 16.000 Carsharing-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen registriert. Davon ca. 9.000 Stationsgebundene und etwa 7.000 Stationsunabhängige. Neben dem klassischen Carsharing, wo die Fahrzeuge eines Anbieters an bestimmten Standorten in der Stadt verteilt sind, gibt es seit Beginn des Jahrzehnts das Freefloater-Geschäftsmodell. Letzteres funktioniert besonders gut in Metropolregionen, wo viele Nutzer die Fahrzeuge von A nach B bewegen und so ein fester Standort überflüssig wird. Vorteil der Freefloater: Es wird weder eine Mindestmietdauer, noch ein fixer Rückgabeort vorgegeben. Aufgrund der Möglichkeit zur Spontannutzung und einer minutengenauen Abrechnung sind die sogenannten „Freefloater“ fünf bis sechs Mal höher frequentiert als die stationsgebundenen Fahrzeuge, welche dafür für deutlich längere Zeiträume angemietet werden.

Carjump, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Kurzfristig werden wir über den Tellerrand Deutschlands hinaus schauen. Die Vision ist unseren Nutzern jedes gewünschte Auto über die Carjump-App zugänglich zu machen. Und natürlich schauen wir uns die großen Themen der Industrie an wie connectedcar und autonomes Fahren.

Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es gibt viele Phasen die sehr intensiv sind. Diese kann man nur schaffen, wenn man die Akkus hin und wieder auflädt. Gründet nicht alleine, sondern mit Jemanden, dem ihr blind vertraut und der zu euren Fähigkeiten komplementär ist. Als nächste ist es wichtig, sich industrienahe Mentoren zu suchen. Diese können besonders am Anfang viele Türen öffnen. Und last but not least: Baut euch ein Umfeld aus erfolgreichen Unternehmern auf, um andere Gedanken, Sichtweisen und Erfahrungen zu sammeln, von denen ihr profitieren könnt!

Wir bedanken uns bei Michel Stumpe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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