Mittwoch, September 17, 2025
StartGründerTalkWussten Sie, dass dieses Luxusgut auch direkt vor unserer Haustür wächst?

Wussten Sie, dass dieses Luxusgut auch direkt vor unserer Haustür wächst?

Cher Pierre ist ein Food-Startup, das sich dem regionalen Trüffelanbau widmet und die edle Knolle mit Genuss, Nachhaltigkeit und handverlesener Qualität erlebbar macht.

Können Sie uns Cher Pierre vorstellen und erzählen, wer hinter dem Unternehmen steht und wie die Idee zum Trüffelanbau entstanden ist?

Cher Pierre ist ein Food-Startup, zwischen Natur, Luxus und Genuss. Mit regionalen Wurzeln macht Cher Pierre die edle Trüffel in der Region erlebbar. Die Gründer Thomas Schäfer, Agrarwirt (b.sc.), Dr. Dominik Güneri, Anwalt und Juliette Descharmes, Anwältin, geben dem Unternehmen mit Leidenschaft, Know-How und Tatkraft, Wachstum. Bereits 2013 starteten die Gründer mit dem Anbau der ersten Trüffelpflanzen, angetrieben von der Idee eine Trüffel mit regionalen Wurzeln und edlem Geschmack wachsen zu lassen.

Welche Vision verfolgen Sie mit Cher Pierre und wie möchten Sie den nachhaltigen Trüffelanbau in Deutschland etablieren?

Unsere Vision „mit einem lachenden Auge“ ist ein reiche Trüffelernte, die unsere italienischen und französischen Trüffelfreunde neidisch macht J. Trüffel wachsen in Harmonie mit dem Trüffelbaum. Cher Pierre steht ebenso für eine wertschätzenden Umgang mit unseren Partnern. Nachhaltigkeit im Trüffelanbau und nachhaltiger Aufbau des Unternehmens gehen Hand in Hand.

Wie sieht der Alltag auf Ihrer Plantage mit rund 1.000 Haselnusssträuchern, Hainbuchen und Eichenbäumen aus?

Der Trüffelanbau unterliegt zum Einen den Jahreszeiten, was die Trüffel jederzeit zu einem puren und deshalb auch sehr exklusiven Naturprodukt macht. Im Alltag bedeutet das größtmögliche Flexibilität in der Pflanzung, Pflege, Ernte und Vermarktung der Trüffel und der leckeren Trüffelprodukte. Wenn es im Juni Trüffel „en masse“ gibt, bedeutet das leider nicht, dass es auch im August welche geben wird. Trüffel machen was sie wollen – Augenzwinkern.

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe und wie schaffen Sie es, deren Ansprüche an Qualität und Exklusivität zu erfüllen?

Zu unserer Zielgruppe gehören Genussmenschen sowie alle, die Neugierig sind auf die reiche Vielfalt an Geschmacksmöglichkeiten.

Welche Rolle spielen die speziell ausgebildeten Hunde bei der Suche nach den Trüffeln und wie wichtig ist dieser Prozess für Sie?

Nach dem Motto: „Mit dem Hund kommt der Fund“, so in etwa lief es bei uns J. Denn erst mit unserer Trüffelhündin Giuli kam der erste Trüffelfund im Jahr 2022 – nach fast 10 Jahren Wartezeit! Seitdem ist die clevere „Giuli“ im Trüffeleinsatz. Die kleinen Trüffel isst sie meist schon selbst, wenn wir nicht schnell genug hinter her kommen. Die großen Trüffel bringt sie uns sehr zuverlässig und wir sind sehr dankbar dafür, dass wir so eine wunderbare Trüffelsucherin bei uns im Team haben.

Was waren bisher die größten Herausforderungen beim Aufbau und der Pflege einer Trüffelplantage und wie sind Sie damit umgegangen?

In den vergangenen 12 Jahren haben wir im Trüffelanbau schon so einige Höhen und Tiefen erlebt. Viele der ersten Trüffelbäume aus den Jahren 2013 und 2014 sind der Hitze zum Opfer gefallen. Dann wuchsen die Bäume nur sehr langsam und jahrelang war keine einzige Trüffel aufzuspüren. Klar gab es auch Zweifel an dem gesamten Unterfangen. Dennoch blieb der Glaube daran, dass die Trüffel wachsen werden. 2021 kam unsere Trüffelhündin Giulietta zu uns, die damals schon in Italien auf Trüffelsuche war. Mit dem Hund kam dann der Fund im Jahr 2022. Die ersten Prachtexemplare an Trüffel erschienen und die Freude war groß, alle Zweifel beseitigt und die Vermarktungsmaschine lief an – von Juni bis September 2022. Während wir Gründer davon ausgingen, jetzt sei es geschafft, stoppte die Trüffelernte von 0 auf 100 oder von 100 auf 0. Es gab einfach keine Trüffel mehr. Alle Vermarktungsmöglichkeiten mussten wir gefrustet absagen. Mit diesen Turbulenzen hatten wir bis zu diesem Jahr zu kämpfen. Seit diesem Sommer jedoch gibt es Trüffel, wohin das Auge reicht und wir ernten bisher noch immer regelmäßig.

Cher Pierre hebt sich durch Regionalität, Nachhaltigkeit und handverlesene Qualität ab. Wie setzen Sie diese Werte konkret um?

Wir leben in der Region und Cher Pierre macht die Trüffel in der Region und für die Region erlebbar. Unsere feine Trüffelbutter produzieren wir persönlich und zwar von Hand aus der Holzform in Kooperation mit dem Aspichhof gGmbH in Ottersweier. Unsere leckere Trüffeleiscreme wird von der Firma Kälte Rudi GmbH & Co. KG in Dietlingen-Keltern für uns produziert. Die Trüffel kommen von unseren Flächen, werden von unserer Hündin gefunden, von Thomas gewaschen und kommen in die Butter und ins Eis. Das wars!

Neben dem Onlinehandel bieten Sie mit der Trüffelgarage in Pforzheim auch ein besonderes Erlebnis. Welche Bedeutung hat dieser direkte Kontakt zu den Kunden?

In der Trüffelgarage wird gelacht, getrascht, getrüffelt, gefachsimpelt, probiert und natürlich eingekauft. Im Advent wird es wieder die berüchtigten Trüffel-Adventstastings in der Trüffelgarage geben… Kurzum: Die Trüffelgarage macht richtig Spaß!

Welche weiteren Schritte planen Sie, um Cher Pierre in Zukunft weiterzuentwickeln und Ihre Reichweite auszubauen?

In den kommenden Monaten werden wir die Richtung unseres Startups festigen und aus dem Startup ein Unternehmen für die Zukunft machen: Trüffel, Natur und Unternehmertum – eine Genussreise, die Ihre Werte aus Regionalität und Nachhaltigkeit schöpft.

Wie wollen Sie den Genuss rund um Trüffel noch stärker mit Events oder Erlebnissen verbinden?

Cher Pierre macht die edle Trüffel sehr lokal erlebbar: Über Trüffelevents direkt auf den wunderschönen Trüffelflächen im Enzkreis oder auch in der Trüffelgarage in Pforzheim. Cher Pierre setzt aber auch auf regionale Genussmessen wie die Plaza Culinaria in Freiburg vom 07. – 09. November oder auch die Kulinart Stuttgart am 15. Und 16.11.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern geben, die wie Sie mit Leidenschaft ein Nischenprodukt aufbauen möchten?

Für uns zählen Know How, Leidenschaft und eine begleitende Expertise beispielsweise über das RKW Baden-Württemberg zu den wesentlichen Gründungsschritten.

Wie schätzen Sie das Potenzial von regional angebauten Trüffeln in Deutschland ein und welche Chancen ergeben sich daraus?

Die regionale angebaute Trüffel hat ein wunderbare Qualität. Dabei ist jede Trüffel geschmacklich einzigartig. Die Trüffel in ihrem Terroir ist schon deshalb eine ganz feine Sache und trägt viele Chancen für Trüffelliebhaber und Trüffelanbauer in sich! Das wirtschaftliche Potenzial von regional angebauten Trüffeln wird sich jedoch in den kommenden Jahren erst noch zeigen müssen, denn Trüffel werden bisher importiert und der Markt für regionale Trüffel darf geschaffen werden!

Wir bedanken uns bei Juliette Descharmes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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