CheWOW fleischfreie Convenience-Produkte, die reich an Proteinen sind
Stellen Sie sich und das Startup CheWOW doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Marlo Kockerols und Federico Krader und haben gemeinsam das Food Startup CheWOW gegründet. Mit CheWOW bieten wir leckere, fleischfreie Convenience-Produkte, die reich an Proteinen sind und besonders umweltschonend hergestellt werden. Dabei spielen Regionalität und Nachhaltigkeit für uns eine große Rolle: So beziehen wir unsere Zutaten aus Deutschland und unseren Nachbarländern und achten sowohl auf kurze Produktionswege als auch auf kurze Zutatenlisten.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Ursprünglich hatten wir beide den Plan, unseren Weg in der Finanzbranche zu gehen. Als an einem viel zu heißen Sommertag fast schon schicksalshaft ein großer Fleischlieferanten-Laster an uns vorbeifuhr, haben wir den Entschluss gefasst, etwas zu verändern. Die Fleischindustrie ist einer der Haupttreiber für die Klimakrise, Fleisch ist weiterhin stark gefragt. Wie kann man hier zum Umdenken bewegen? Nach vielen Stunden Recherche ist uns klar geworden, dass wir die Welt mit rundum guten Fleischalternativen auf unsere Art ein wenig besser machen können. Von dem Gedanken waren wir so begeistert, dass wir kurzerhand unsere Jobs gekündigt und unser eigenes Food-Unternehmen gegründet haben – um die Zukunft unseres Planeten selbst in die Hand zu nehmen und etwas zu verändern. Von dort an war es allerdings noch ein gutes Stück Arbeit, viel Recherche und Probieren bis wir die fertigen Produkte entwickelt hatten.
Welche Vision steckt hinter CheWOW?
Innovation, Nachhaltigkeit und der Hunger nach einer besseren Welt sind die treibenden Kräfte hinter CheWOW. Unsere Vision ist es, mit unseren Produkten eine echte Alternative zum Fleischgenuss zu bieten und dadurch möglichst viele Menschen zum Fleischverzicht zu bewegen. Wir glauben, dass jeder einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann, jeder auf seine eigene Art. Mit unseren leckeren Produkten wollen wir zeigen, dass fleischfreie Alternativen gleichzeitig umweltschonend, aber auch aufregend und vielfältig sein können – und dass echte Nachhaltigkeit lecker und sexy ist.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Unsere größte Herausforderung bisher war der erste Produktlaunch, bei dem wir 2019 noch unter dem Namen Bold Foods unsere ersten Insektenburger auf den Markt gebracht haben. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dabei sehr viele Fäden auf einmal zusammenlaufen und alles auf Anhieb richtig sein muss – ohne, dass man weiß, was alles schieflaufen kann. Finanziert haben wir uns anfangs durch Bootstrapping, also aus unseren eigenen Ersparnissen und mit Hilfe unserer Familien und Freunde. Insbesondere bei der ersten Produktion haben sie uns mit einem Darlehen unter die Arme gegriffen.
Als wir kurz nach unserem Produktlaunch im April letzten Jahres erste schwarze Zahlen geschrieben haben, konnten wir das Geld wieder zurückzahlen. Ende 2019 haben wir dann unsere erste Finanzierungsrunde für unsere neue Marke CheWOW abgeschlossen und haben seitdem ein norddeutsches Family Office als Investor mit an Bord. Mit deren Unterstützung launchen wir als CheWOW diesen Sommer unser erweitertes Produktsortiment – mit noch mehr innovativen Convenience-Produkten auf Basis nachhaltiger Proteinquellen.
Wer ist die Zielgruppe von CheWOW?
Unsere Zielgruppe ist jeder, der Lust auf guten Geschmack mit gutem Gewissen hat. Ob Vegetarier, Veganer oder Flexitarier – unsere Produkte richten sich an alle, die eine wirklich nachhaltige Alternative zu Fleisch probieren möchten.
Welche Produkte haben Sie? Aus welchen Zutaten werden die Produkte gefertigt? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Bei unseren Produkten ist für jeden etwas dabei, sie sind lecker und einfach zuzubereiten. Wir bieten vegane Nugg*ts und Gyr*s sowie zwei Burg*r auf Basis von Insektenprotein – den Spinat Burg*r und den TexMex Burg*r. Bei unseren veganen Produkten verzichten wir auf die häufig eingesetzten Rohstoffe Soja und Erbse, da diese nicht wirklich ressourcenschonend bzw. nicht wirklich schmackhaft sind. Stattdessen haben wir lange daran getüftelt, leckere Produkte aus innovativen Basisrohstoffen zu entwickeln, die möglichst wenig Ressourcen verbrauchen. Und das ist uns gelungen! Mit Ackerbohnen aus Norddeutschland, Kürbiskernen aus der Kürbiskernölproduktion und Buffalowürmern aus den Niederlanden setzen wir auf regionale Produktion und kurze Wege. Neben der umweltfreundlicheren Herstellungsweise unterscheidet uns auch der leckere Geschmack unserer Produkte. Durch die sorgfältige Auswahl unserer Zutaten stellen wir sicher, dass jedes unserer Produkte zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis wird – CheWOW eben.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Die Corona-Krise hat Prozesse auch für uns langwieriger gemacht – eigentlich hatten wir geplant, unsere Produkte schon im Frühsommer in den Handel zu bringen, dies verschiebt sich jetzt auf den Hoch- bzw. Spätsommer. Da wir seit Anfang des Jahres auch intern stark gewachsen sind, hatten wir – wie andere Unternehmen auch – die Herausforderung, neue Mitarbeiter*innen remote an Bord zu holen. So langsam normalisiert sich aber alles wieder und wir freuen uns auf einen erfolgreichen Produktlaunch.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Vegane bzw. fleischfreie Produkte sind gerade noch stärker gefragt, nicht zuletzt durch die letzten Entwicklungen zum Thema Billigfleisch. Wir sind uns sicher, dass immer mehr Menschen umdenken und das stimmt uns sehr positiv.
CheWOW, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Die Food-Revolution, die wir starten wollen, ist in fünf Jahren raus aus ihren Startlöchern und in vollem Gange. Denn Nachhaltigkeit und die Erhaltung unseres Planeten sind Themen, mit denen wir uns alle langfristig und gemeinsam beschäftigen müssen. Wir glauben, durch unseren positiven Ansatz mit Lösungen statt Belehrungen in den nächsten Jahren viele Menschen dazu motivieren zu können, auch mal fleischlose Alternativen zu probieren, sich davon begeistern zu lassen und dauerhaft in den Speiseplan zu integrieren. Wir arbeiten außerdem kontinuierlich an neuen CheWOW Produkten aus innovativen Rohstoffen – hiervon wird es sicherlich in fünf Jahren noch weitere geben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- Einfach machen.
- Beziehungen sind alles.
- Recruiting, Recruiting, Recruiting und Financing.
- Es wird viele “Fuckups“ geben – aber bleibt dran und lasst euch davon nicht beirren.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Marlo Kockerols und Federico Krader das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder