CoWomen Coworking Space für Vernetzung und Inspiration speziell für Frauen in Berlin
Stellen Sie sich und das Startup CoWomen doch kurz unseren Lesern vor!
CoWomen ist der Community Club und Coworking Space für Vernetzung und Inspiration speziell für Frauen. Im Herzen Berlins arbeiten Frauen zusammen und bauen sich die Karriere, die sie lieben, und ein Leben, das zu ihnen passt. CoWomen bietet alles, damit aufstrebende Frauen ihre Ziele erreichen: Einen Arbeitsraum mit schöner Atmosphäre, Unterstützung durch Experten und Workshops zur Entwicklung der professionellen und persönlichen Fähigkeiten und inspirierende Community Events um Ideen und Motivation für große Ziele zu finden. All das ist eingebettet in eine starke Community, die bei CoWomen ihre Heimat hat.
Und CoWomen hat eine Vision: Wir glauben fest an den positiven Einfluss von starken Frauen im Beruf. Nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf unsere Gesellschaft. Wir bieten Frauen nicht nur den Platz zum Arbeiten sondern die Gemeinschaft und Möglichkeiten, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.
Wir unterstützen andere Personen dabei, eigene Spaces aufzumachen, ihre Spaces „weiblicher“ zu machen oder eine nachhaltige Community aufzubauen.
Zudem begleiten wir auch Organisationen und Unternehmen dabei, sich für die Zukunft stark aufzustellen und nachhaltig mehr Diversität in ihre Unternehmenskultur zu bringen.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Wie bei vielen Ideen für eine Selbstständigkeit gab es eine Art Schmerz, einen Bedarf, den wir nicht nur bei uns gesehen haben. Dass wir mal ein Unternehmen gründen würden, hätten wir vor zweieinhalb Jahren vielleicht zunächst nicht gedacht. Wir alle drei sind unterschiedliche Wege gegangen, um hier bei CoWomen anzukommen.
Der erste Impuls, andere Arbeitsräume zu schaffen, kam Hannah als ihr erster Sohn drei Monate alt war und sie wieder in den Beruf einsteigen wollte. Dies war nur schwer möglich, da Henry für viele Babysitter zu jung war, für die Kita sowieso (und es gibt ja kaum Plätze in Berlin). Dann erfuhr sie von dem Konzept Coworking mit Kinderbetreuung, das sie umsetzen wollte. Kurz darauf wurde sie auf Coworking Spaces speziell für Frauen aufmerksam (Hera Hub, The Hivery) und fing an, Netzwerkveranstaltungen für Frauen zu besuchen. Und einfach mal nur unter Frauen zu sein, macht so viel Spaß! Ob Kinderbetreuung oder nicht, ein Raum für die Themen dieser Netzwerke hat gefehlt. Bei CoWomen gibt es heute keine Kinderbetreuung, aber den Diskurs darüber, warum dies überhaupt noch ein „Frauenproblem“ ist.
Hannah war Beraterin in einem Software-Unternehmen. Sie hat sich schon immer dafür eingesetzt, die Welt zu verändern und Gemeinschaften aufzubauen und die Mitglieder zu unterstützen, ihr volles Potenzial zu entfalten und mutig zu sein. Sie bewegt etwas, weil sie das anpackt und durchzieht, wovon sie überzeugt ist.
Sara und Kat kamen kurz danach zum Team. Sara hatte eine Führungsrolle in ihrem Unternehmen und war als Beraterin und Projektleiterin erfolgreich. In diesen Rollen war sie auf der Suche nach mehr weiblichen Role Models und nach einer Antwort auf die Frage, warum immer noch so wenig Frauen in verantwortungsvolle Positionen streben.
Kat macht sich schon lange für Frauen stark. Sie wuchs in sehr unterschiedlichen Ländern dieser Welt auf – umgeben von starken Frauen. Bereits ihr Podcast „Leading Rebels“ schafft es, den Stimmen von großartigen weiblichen Führungspersonen Gehör zu verschaffen und andere zu inspirieren. Mit einem Hintergrund in Journalismus und Medien ist es ihre Mission, Frauen mehr Sichtbarkeit zu geben.
Und so bringen wir alle unsere Ziele mit zu CoWomen und verändern die Welt!
Was war bei der Gründung von CoWomen die größte Herausforderung?
Drei Dinge: Team, Finanzierung und Team.
Die allerersten Schritte mit CoWomen ist Hannah mit zwei anderen, tollen Frauen gegangen. Allerdings haben die beiden sich nach kurzer Zeit für ihre Rückkehr nach Elternzeit sowie die wissenschaftliche Arbeit entschieden. Mit Sara und Kat hatte sich dann das richtige Team zusammengefunden und wir haben schnell Großes zusammen angepackt. Bis heute sind wir unschlagbar!
Team bedeutet für uns alles! Ein starker Kern ist für den Aufbau einer großen Gemeinschaft an Frauen ein wichtiger Baustein.
Herausfordernd waren daher die berufliche Situation und die Finanzierung. Kat war auf dem Weg aus ihrer Führungsposition bereits in die Selbstständigkeit, Sara hat ihr Team und ihre Projekte in Vollzeit geleitet und Hannah hat schwanger in Elternteilzeit viele Überstunden als Beraterin gemacht. Nach und nach haben wir uns aus unseren Anstellungen und Projekten zurückgezogen und uns innerhalb eines halben Jahres voll auf CoWomen konzentriert – die beste Entscheidung! Anfang 2018 haben wir den ersten Coworking Space für Frauen in Deutschland eröffnet! Und Ende 2018 sind wir schon größer geworden und von der Torstraße weggezogen.
Finanziert haben wir uns durch Bootstrapping. Wobei das vermutlich nicht mal stimmt, da wir in den ersten sechs Monaten einfach nur das rein gegeben haben, was wir uns angespart hatten, und fast gar keinen Umsatz gemacht haben. „Hilfe, das Konto ist wieder leer. Hat noch jemand irgendwo ein bisschen was liegen?“
Alles oder nichts? Wir haben uns für Alles entschieden, einen Kredit bei der Bank aufgenommen und sind Ende des Jahre 2018 in die wunderschöne Kuppel in der Alten Münze gezogen.
Die Finanzierung ist weiterhin eine große Herausforderung. Unsere Unternehmung ist aufgrund der Raummiete mit sehr hohen Fixkosten verbunden und nicht per se attraktiv für Investoren. Zumal wir hier sowieso sehr zurückhaltend wären. Uns liegt viel daran, unsere gemeinsame Vision nachhaltig aufzubauen. In Deutschland sind Coworking Spaces für Frauen neu, auch wenn in Berlin fast jeder etwas mit dem Begriff „Coworking“ anfangen kann. Alle Frauen finden die Idee großartig, aber die Hürde, eine Mitgliedschaft abzuschließen, ist noch vergleichsweise hoch. Es ist ein Zusammenspiel aus mehreren Aspekten: Frauen wissen meist nicht so sehr um den Wert eines guten Netzwerks.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Kann und sollte man anders starten? Und wann ist etwas schon perfekt? Das ist ja etwas, das vor allem Frauen beschäftigt, und auch wir mussten über viele Schatten springen, als wir mit unserer Idee rausgegangen sind. Oder eben einfach schon mal losgegangen sind, schon mal nach Netzwerken geschaut haben, angefangen haben zu netzwerken, um voranzukommen. Wenn wir heute zurückblicken, dann lächeln wir. Na klar – mit einer Idee rausgehen ist das Beste, das man machen kann. Man findet Verbündete, bekommt Feedback, Mentoren und so viel mehr!
Und dann fängt man an, die Idee zu testen. Wären wir gleich mit einem großen Space gestartet, wären wir ziemlich sicher grandios gescheitert.
Die ersten Schritte sind schwierig, man hat Angst zu scheitern, man will nicht einfach starten und ausprobieren. Was ist, wenn es jemandem nicht gefällt? Aber man muss nicht allen gefallen und die Produkte und Dienstleistungen sind nun mal nicht für alle gemacht. Man wächst, das Produkt reift und auch das Unternehmen. Do it anyway!
Welche Vision steckt hinter CoWomen?
Wie verändern die (Arbeits-)Welt! Wir drei Gründerinnen arbeiten mit viel Herz und Vision daran, den Frauen das zu ermöglichen, was sie weiterbringt, ob als Gemeinschaft oder in ihrer persönlichen und professionellen Entwicklung. Unsere Leidenschaft für die Themen spüren und erleben die Frauen, die zu uns kommen und dann immer wiederkommen. Und sie steckt in den Räumen. Diese Leidenschaft steckt an und motoviert zu Veränderung, egal an welchen Aufgaben unsere CoWomen gerade arbeiten.
Wir Frauen verändern viel, vor allem die Arbeitswelt. Wir nutzen das Momentum und sind die Keimzelle für viele Netzwerke, Projekte und Ideen. Zusammen mit Partnern und unseren Mitgliedern entwickeln wir neue Ideen und Konzepte. Wir beraten zudem Unternehmen und Organisationen, wie sie sich für die Herausforderungen der Zukunft wappnen können – und da sind Frauen ein essentieller Hebel, den wir nutzen. Als Unternehmen bin ich nicht bereit für die Zukunft, indem ich einen Workshop zu Leadership oder Mindfulness anbiete. Ich muss es mit der Beteiligung von mehr Frauen in Verantwortung ernst meinen und die richtige Basis schaffen.
Zwei CoWomen Circle unterstützen die Frauen zudem: Einer zu Female Leadership und einer zum Aufbau der eignen Selbstständigkeit. Für den Female Leadership Circle haben wir mit der Erfahrung unserer Events und dem Feedback unserer Community die besten Trainer zusammengetrommelt, trainieren und begleiten die Frauen über ein halbes Jahr hinweg und bringen sie auch mit anderen Netzwerken zusammen.
Und bei uns an der Wand hängt der „Code of CoWomen“, der deutlich macht, welche Werte und Ziele wir als Community verfolgen. Der Code ermutigt auch in einem professionellen Raum man selbst zu sein und sich bei dem, was man macht wohl zu fühlen. Wir leben damit das vor, was wir auch von anderen Arbeitsumfeldern und Arbeitgebern erwarten.
Wer ist die Zielgruppe von CoWomen?
Bei uns sind Frauen mit einem gewissen „Drive“, die vielleicht manchmal nicht wissen, was sie wollen, aber die Energie haben, dies herauszufinden und zu verfolgen.
Unsere Mitglieder kommen aus verschiedenen Branchen und befinden sich in allen möglichen beruflichen Situationen. Wir haben auch viele Mitglieder, die keinen Coworking Space brauchen, allerdings die Community schätzen und zu unseren vielen Veranstaltungen kommen. Wir bieten auch viel für angestellte Frauen an.
Es ist vor allem eine Gemeinschaft ambitionierter Frauen, die sich in anspruchsvollen Räumlichkeiten vernetzt und sich gegenseitig voranbringt. Es sind also Frauen, die einen Wert schaffen wollen für die Wirtschaft und Gesellschaft. Frauen, welche die Bedeutung von Netzwerken kennen und die Werte des Codes leben möchten. Übrigens gehört Brigitte Zypries auch zu unseren Fans!
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unser Coworking Space ist speziell für Frauen. Und hier stehen wir für eine sehr starke Community, für viel Drive, Veränderung, Inspiration, Motivation und Zusammenhalt. Wir leben die Werte und unsere Vision. Das spüren und erleben die Menschen, die herkommen. Und dann bleiben sie halt.
Auch Unternehmen und andere Netzwerke sind begeistert von dem Raum, den wir kreiert haben, der zum Arbeiten, Verweilen und Netzwerken anregt. Unsere Community Manager sind zudem speziell darin ausgebildet, zum Netzwerken zu ermutigen und alle dazu zu bringen, sich nicht nur wohl zu fühlen sondern auch Fragen zu stellen und Sorgen und Ideen zu teilen.
CoWomen, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir bauen ein Imperium. Wir haben in Deutschland in Heidelberg zusammen mit Johannah Illgner bereits den zweiten Space eröffnet und es kommen weitere – nicht nur in Deutschland. Uns liegt hierbei allerdings viel daran, unsere Vision nachhaltig aus- und aufzubauen.
Zudem sind wir Expertinnen im Bereich Diversity, Female Leadership & Entrepreneurship,
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Seid mutig!!! Denkt groß! Passt auf euch auf und haltet durch. Und achtet auf das Team, das ist so wichtig. Das muss flutschen. Das Motto „if there is doubt, there is no doubt” ist etwas, woran man sich halten kann. Zudem müssen wir als Frauen aufpassen, mit all den Enttäuschungen, denen man als Unternehmerinnen begegnet, gut umzugehen.
Wir können es mit unseren Slogans sagen:
Go big & enjoy the ride!
Do it anyway!
We rise by lifting each other!
Bilder: Ana Torres: https://www.anatorresphotography.com/
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Hannah für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder