Freitag, November 22, 2024
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cult.care innovative natürliche und nachhaltige Kosmetikprodukte

Stellen Sie sich und das Startup cult.care doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Kira Laut und ich bin die Gründerin von cult.care. Uns gibt es seit Anfang 2019 und bei uns geht es um innovative Kosmetikprodukte, die gleichzeitig die höchsten Ansprüche an Natürlichkeit und Nachhaltigkeit erfüllen. Unser erstes Produkt am Markt ist eine probiotische Gesichtscreme, die mit einer hochdosierten bakteriellen Kultur das Mikrobiom der Haut pflegt und zu natürlich gesunder Haut führt. Als Unternehmen leben wir täglich die Werte Transparenz und Ehrlichkeit.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Für meine Unternehmensgründung gab es zwei Motive: Zum einen wollte ich Kosmetikprodukte kreieren, die meine eigene Hautpflege vereinfachen. Ich bin selbst seit Jahren Kosmetiknutzerin und hatte bis dato noch kein Produkt gefunden, das meiner Haut wirklich guttut. Bei der Suche nach Wirkstoffen zählt bei cult.care daher immer: wissenschaftlich nachweisbare Wirkung und 100% sinnvoll für die Haut. 

Zum anderen wollte ich ein ehrliches und transparentes Kosmetikunternehmen gründen. Ich habe selbst über sechs Jahre in der Kosmetikbranche gearbeitet und musste entlang der gesamten Wertschöpfungskette Dinge erleben, die die Endnutzerin in der Regel nicht weiß. Von Inhaltsstoffen bis hin zu Marketing-Claims. Das wollte und will ich anders machen. Um mit „anders“ meine ich „besser“!

Was war bei der Gründung von cult.care die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung für mich war es, diverse Aufgaben aus allen Bereichen gleichermaßen motiviert und ordentlich zu bewältigen. Meine Passion ist es, Produkte zu konzipieren, mit Produzenten über deren Umsetzung zu diskutieren und innovative Verpackungselemente einzubringen. Bei der Unternehmensgründung musste ich mich aber auch mit Finanzen, Logistikprozessen und rechtlichen Themen auseinandersetzen (und noch viel mehr…). Diese Dinge an sich machen mir keine große Freude. 

Aber, um ein Produkt an Endkunden verkaufen zu können, muss man all diese Themen richtig angehen und vor allem lösen. Und wenn man gerade mal wieder „stolz“ ein unbekanntes Thema gelöst hat, kommt das nächste neue Thema um die Ecke, mit dem man sich vorher nie befasst hat. Das ist ein Aspekt an der Gründung, den ich sehr herausfordernd finde. Er gibt einem aber auch eine unglaublich steile Lernkurve und man lernt sich bei manchen Themen Hilfe zu holen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja! Perfektion ist für eine Gründung generell keine gute Zielgröße. Aus meiner Sicht sollte all das, was letztlich an den Kunden geht, den höchstmöglichen Grad an Qualität haben, der zum Zeitpunkt der Gründung realisierbar ist. Denn das Produkt (in unserem Fall die Creme) soll ja gekauft werden und die Kunden glücklich machen. Mit dem Feedback der ersten Kunden kann man dann weiter am Produkt feilen. Die Dinge Drumherum, die nicht verkaufsrelevant sind, können später noch perfektioniert werden. Das aus meiner Sicht Wichtigste zum Start ist es, schnell den Fit zwischen Kundennutzen und Produkt zu finden. Der Rest sortiert sich dann.

Welche Vision steckt hinter cult.care?

Wir etablieren cult.care als innovative und nachhaltige Brand am Kosmetikmarkt. Dabei steht cult.care für hochwirksame und sinnvolle Kosmetikprodukte, die einen guten Lebenslauf vorweisen und über die unsere KundInnen eine Geschichte erzählen können, an der sie gerne teilhaben.

Wer ist die Zielgruppe von cult.care?

Unsere Zielgruppe (im Marketingsinne) sind Frauen zwischen 25-40 Jahren, die auf der Suche nach einer simplen, verständlichen Lösung für eine gesunde Haut sind und dabei einen minimalen ökologischen Fußabdruck hinterlassen wollen. 

Das heißt aber nicht, dass wir eine Alters- oder Geschlechtsbeschränkung haben. Ganz im Gegenteil! Mehr als 10% unserer Käufer sind männlich und unsere älteste Kundin ist über 80 Jahre. Was unsere Zielgruppe ausmacht und unsere Kunden vereint ist, dass sie keinen Schnickschnack bezüglich Inhaltsstoffen und keine leeren Marketing-Versprechungen erwarten. Stattdessen schätzen sie es, wenn sie ein Produkt im Ganzen nachvollziehen können.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir spielen ernsthaft und bewusst mit offenen Karten. Jeder Interessierte kann die Namen unserer Lieferanten – von Rohstoff bis zur Verpackung – auf unserer Website nachlesen. Wir veröffentlichen regelmäßig Blog-Artikel mit Lieferanten-Interviews, Informationen zu unserem Lager, etc. Wir wollen damit erreichen, dass Endkunden sich mehr mit den Lebensläufen ihrer Konsumprodukte auseinandersetzen und ihre Konsumentscheidung bewusst treffen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Allen voran unsere Umsätze sind durch die Corona-Pandemie zurückgegangen. Im März 2020 fielen die online Verkaufszahlen deutlich. Wir sind davon überzeugt, dass die Konsumenten in den ersten, unsicheren Tagen von Corona ihren Fokus auf den Kauf von (über)lebenswichtigen Produkten gelegt haben, anstatt online Kosmetik einzukaufen. Aus unserer Sicht sehr nachvollziehbar. Im April 2020 – sicher auch dank Ostern – stiegen die Verkaufszahlen wieder an. Der erste Schock-Moment scheint überwunden zu sein und das „neue Normal“ beginnt sich einzustellen.

Eine positive Entwicklung sehen wir in unseren „offline“ Verkaufsstellen vor Ort. Seitdem der Einzelhandel wieder eröffnet hat (~ Ende April 2020), beobachten wir einen vergleichsweise starken Anstieg der physischen Verkäufe. Ein echt schöner Trend, dass regionale, oft kleine Einzelhändler nun besonders unterstützt werden.

Ansonsten hat sich operativ bei uns nicht allzu viel verändert. Das „neue Normal“ mit weniger physischen Meetings, ab und an kleineren Verzögerungen in der Logistik und erstmal keinen Messen ist nicht optimal, aber es trifft uns ja alle. Daher machen wir einfach das Beste aus der Situation!

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Anders als wahrscheinlich andere Marken, haben wir die Corona-Pandemie nicht genutzt oder besser benutzt. Das ist für uns eine ethische Frage. Im März haben wir unsere Marketingaktivitäten bewusst reduziert, damit die Menschen sich auf die neue Corona-Situation einstellen konnten. Marketing in solchen Zeiten fühlte sich schlichtweg falsch an. Seit April fokussieren wir uns vergleichsweise mehr auf den lokalen, offline Verkauf. Denn der Trend, lokale Ladengeschäfte zu unterstützen, ist in unseren Augen sehr wertvoll für die Zukunft vieler Stadtkerne.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir sehen keine „Chance“ in der Covid-19 Krise. Bleiben bei unseren ethischen, ehrlichen und transparenten Grundsätzen und fokussieren unserer Energie darauf, sinnvolle Produkte zu verkaufen. Wir sind uns sicher, unsere Kunden werden diese Einstellung wertschätzen.

cult.care, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahre hat sich cult.care erfolgreich auf dem europäischen Kosmetikmarkt etabliert und das Produktportfolio um 2-3 weitere Produkte erweitert. Mich selbst sehe ich in Seoul, gerade auf der Suche nach den neuesten, sinnvollen Hautpflege-Trends! 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Mein erster Tipp wäre, behalte deinen Mut bei. Es gibt immer Momente – auch nach der Gründung – in denen man zweifelt, ob das wirklich alles richtig war. Als zweites würde ich empfehlen: Lieber einmal „richtig“ machen als zu schnell etwas finalisieren zu wollen! Am Ende lohnt sich die Mühe . Und an meinem letzten Tipp arbeite ich schon immer selbst: Geduld haben. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Kira Laut für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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