CUTISS stellt personalisierte Haut für Hauttransplantationen im Labor her
Stellen Sie sich und das Startup CUTISS kurz unseren Lesern vor!
Wir sind ein junges Bio-tech Startup, welches 2017 als Spin-off der Universität Zürich gegründet wurde.
Weltweit leiden Millionen von Menschen an schweren Hautdefekten, welche chirurgisch behandelt werden müssen um die Funktion der Haut wiederherzustellen. Die heutigen Behandlungsmethoden dafür führen häufig zu permanenten, schmerzhaften, entstellenden und einschränkenden Narben. Diese Narben können die Beweglichkeit und das Wachstum behindern, was oft mit vielen Nachfolgeoperationen, intensiver Betreuung zu Hause und psychosozialer Rehabilitation verbunden ist. Wir haben uns zum Ziel gemacht, diesen Menschen zu helfen und eine bessere Alternative zu den herkömmlichen Behandlungsmethoden zu bieten. Wir stellen personalisierte Haut im Labor her, für Patienten die eine Hauttransplantation benötigen. Momentan wir diese Haut in klinischen Studien getestet. Zudem arbeiten wir an der Optimierung und Automatisierung der Herstellung.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Unsere Forschung an einem Hautersatz war lange Zeit auf das universitäre Umfeld beschränkt. Um den Patienten den Zugang zu unserem Produkt aber effektiv zu ermöglichen, war der nächste logische Schritt ein Spin-off zu gründen und die Marktzulassung von unserem patienteneigenen Hautsubstitut anzustreben.
Welche Vision steckt hinter CUTISS?
Unsere Vision ist es den Patienten die bestmöglichste Therapie zu bieten, das heisst eine Ersatzhaut mit nur minimaler Narbenbildung und möglichst wenigen Folgeoperationen und Folgekosten. Dieser Hautersatz soll sicher in der Anwendung und für alle Patienten zugänglich sein.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
An der Umsetzung der Idee wurde über 18 Jahre getüftelt. Neben der Forschung brauchte es aber auch eine Person welche die Initiative zur Firmengründen ergriffen hat; Frau Dr. Daniela Marino. Die Initialfinanzierung war ein Preisgeld, welches unser CEO bei einem schweizer Start-up Event gewonnen hat. Schub bekamen wir im Anschluss durch eine sog. «Seed-Financing-Round» der Universität Zürich und momentan finanzieren wir uns mittels verschiedenen Investoren.
Wer ist die Zielgruppe von CUTISS?
Unsere Zielgruppe sind Patienten mit grossflächigen akuten Verbrennungen, aber auch Patienten welche zum Beispiel eine Narbenkorrektur benötigen oder ein grossflächiges Muttermal entfernen lassen müssen.
Wie funktioniert CUTISS? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unser Hautersatz denovoSkin besteht aus patienteneigenen Zellen, und ist wie die normale Haut in zwei Schichten strukturiert, der unteren Dermis und darüberliegend die äussere Epidermis. Da die Dermis auch mittransplantiert wird erwarten wir weniger Narbenbildung als bei der herkömmlichen Methode, die fast keine Dermis verpflanzt. Weil es Zellen vom Patienten sind, erwarten wir keine Abstossungsreaktion. Aktuell gibt es auf dem Markt kein vergleichbares Produkt.
Wie ist das Feedback?
Da wir uns erst in den klinischen Studien befinden sind produktbezogene Feedbacks noch vertraulich.
CUTISS, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir hoffen die klinischen Studien erfolgreich abschliessen zu können und für unser erstes Produkt europaweit die Marktzulassung zu erhalten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Das Team ist der Schlüssel zum Erfolg in Verbindung mit einer guten Kommunikation auf allen Ebenen.
2. Fehler akzeptieren und daraus lernen.
3. Offen sein für Veränderungen und wenn nötig Hilfe suchen und annehmen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Fabienne Hartmann-Fritsch und Claudia Sax Steffen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder