Daniel Anselment gestaltet Massivholzobjekte, wie Tischvasen oder Schneidebretter in Handarbeit
Stellen Sie sich und das Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Daniel Anselment und ich bin gelernter Designer, Schreiner und selbständiger Produktdesigner. Vor knapp zwei Jahren habe ich mein Startup „Daniel Anselment gestaltet“ gegründet. Ich fertige in meinem Unternehmen Massivholzobjekte, wie Tischvasen oder Schneidebretter, in Handarbeit in meiner eigenen Werkstatt an und vertreibe meine Produkte über meinen Onlineshop oder über Unverpackt-Läden. Mit meinem Startup will ich elegante, zeitlose und hochwertige Produkte herstellen, die für längere Zeit nutzbar sind und sich so vielleicht zu Lieblingsstücken oder Erbstücken hin entwickeln können. Ich möchte so den konsumgetriebenen Kauf von Möbeln und Accessoires für die Wohneinrichtung entgegenwirken und dafür stilvolle Unikate aus Naturmaterialien mit Bedeutung, Sinn und Emotion schaffen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich möchte selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben und meine kreativen Ideen in meiner Werkstatt vielfältig ausleben. Hierfür brauche ich Flexibilität und Freiraum, um meine Kreativität ausleben zu können. Diese beiden wichtigen Faktoren bietet mir meine Selbständigkeit. Zu Beginn gibt es sicherlich vielfältige Herausforderungen, wenn man ein Unternehmen gründen möchte. Aber diesen Schritt wollte ich mutig wagen und an dieser Entscheidung und den neuen Erfahrungen beruflich und persönlich wachsen.
Welche Vision steckt dahinter?
Als Produktdesigner habe ich die Möglichkeit, die Welt mitzugestalten. Mit meinen Produkten, wie ich diese gestalte und herstelle, kann ich die Umgebung meiner Kunden beeinflussen – das hat mich schon immer am Handwerkbetrieb begeistert und fasziniert. Ich kann bei meinen hergestellten Produkten selbst entscheiden, wie nachhaltig, langlebig und reparaturfähig diese sind und wie lange meine Kunden diese Objekte schlussendlich nutzen. Auf diese Weise kann ich etwas bewegen und verändern auf der Welt im Handeln und im Denken der Menschen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung zu Beginn meiner Selbstständigkeit war die Deckung aller meiner Kosten, sowohl in meinem Startup als auch in meinem Privatleben. Umsätze müssen in kürzester Zeit erreicht und erhöht werden, um alle anfallenden Ausgaben decken zu können. Mein Unternehmen habe ich mit meinem Eigenkapitel aufgebaut und mich durch generierte Umsätze weiterentwickelt, sodass die Entwicklung meines Unternehmens stetig verläuft. Um dennoch mehr Sicherheit auf meiner Seite zu haben, bin ich neben meiner Selbständigkeit an zwei Tagen in der Woche in einer festen Anstellung. Gerade diese Kombination aus Angestellter und Selbstständiger bietet mir momentan die Sicherheit, Flexibilität und Finanzierungsmöglichkeit, um mein Startup auszubauen.
Wer ist die Zielgruppe?
Meine Zielgruppen sind Menschen, die Einzigartigkeit von Produkten schätzen und Nachhaltigkeit, Regionalität und Qualität wichtige Merkmale beim Produktkauf sind. Personen, die nicht konsumgetrieben handeln, sondern die auf Genuss aus sind und die in Produkten Emotionen, Bedeutung und Sinnhaftigkeit erkennen. Genau diese Personen möchte ich mit meinen designten Produktunikate begeistern.
Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Bei meinen designten und hergestellten Produkten lege ich viel Wert auf die Qualität und den nachhaltigen Gedanken. Ein zeitloses Design und eine edle Optik, die sich zurücknimmt, das zeichnet meine Produkte aus. Aus diesem Grund sind alle Produkte durch ihr schlichtes und zeitloses Design langlebig und reparaturfähig. Aufgrund der Materialität sowie die Art und Weise der Fertigung sind auch alle meine Produkte Unikate. Jedes Produkt ist ein Einzelstück, welches von mir und anderen kleineren Handwerksbetrieben von Hand gefertigt wird und in dem sehr viel Zeit, Arbeit, Mühe und Handwerkkunst stecken. Diesen Gedanken der Wertschätzung möchte ich in der Gesellschaft bekräftigen und mit meinen Produkten zu einem Umdenken beim konsumgetriebenen Kauf von Produkten anregen.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In der Zukunft möchte ich mein Startup auf dem Markt weiter festigen. Meine Produkte, Designs und Angebote sollen sich stetig vergrößern und weiterentwickeln und in neue spannende Richtungen einschlagen. Denkbar ist hier zum Beispiel die Kooperation mit ausgewählten Freelancern, die mit mir zusammen weitere Produkte herstellen und vertreiben, sodass ein kreativer Austausch stattfinden kann. Ich möchte mehr, als nur Produkte zu entwerfen, herstellen und verkaufen. Ich möchte meine Denkweise über langlebige Produkte zum Beispiel durch Workshops auch an andere interessierte Personen weitergeben.
Da mir außerdem meine Heimat und die Region sehr wichtig sind und mir Offenburg und der Schwarzwald viel bedeuten, möchte ich mit meinem Unternehmen „Daniel Anselment gestaltet“ auch meine Heimat gut repräsentieren und die Schönheit und Besonderheit der Region durch meine Produkte aus Holz und Glas unterstreichen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ich empfinde es als sehr wichtig, dass einem Gründer im eigenen Unternehmen eine gesellschaftlich intrinsische Motivation zu Grunde liegt. Das Ziel eines Gründers sollte es, etwas in unserer Gesellschaft verändern und bewegen zu wollen und das unter Einsatz des eigenen Wissens und Könnens. Dadurch entsteht eine andere Art der Motivation, da man überzeugt von allen seinen Handlungen und Ideen ist.
Als Gründer muss man sich auch bewusst sein, dass es finanzielle Schwankungen im eigenen Unternehmen geben kann. Diese Situationen kann man aber immer verändern und aktiv angehen, da man als Selbstständiger genau diese Freiräume hat, sie aber auch nutzen muss.
Für mich persönlich ist auch mein eigenes Netzwerk für Rat und Tat sehr wichtig. Man sollte sich mit Gleichgesinnten umgeben, sich gegenseitig unterstützen und aktiv Netzwerke aufbauen. Aus solchen Netzwerken ergeben sich oftmals die besten Ideen, darum ist ein kollegialer Austausch sehr wichtig und für mich essenziell.
Wir bedanken uns bei Daniel Anselment für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder