Daumenschmaus feste Handcreme biologisch, regional und plastikfrei aus Bienenwachs
Stellen Sie sich und das Startup Daumenschmaus doch kurz unseren Lesern vor!
Wir, das sind Fritz, Marc, Lennart und Benno, wir haben die erste feste sozialökologische Hamdcreme entwickelt: Daumenschmaus. Diese ist seit Oktober 19 auf dem Markt. Wir produzieren händisch in der Nähe von Hamburg, nutzen nur natürliche und biologische Zutaten und das plastikfrei. Auf unser Bienenwachs setzen wir einen besonderen Fokus. Dieses beziehen wir ausschließlich aus Bioland- und Demeter- Imkereien aus Norddeutschland und wir kennen unsere ImkerInnen persönlich. Zudem wird nach Möglichkeit eine wesensgerechte Bienenhaltung angestrebt.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir stellen uns dem Problem fehlender nachhaltiger Produkte mit einem Mehrwert. Daher haben wir beschlossen, vorerst eine GbR und nun eine UG – die 4peoplewhocare UG- zu gründen. Letztenendes ist es doch ein schöner Gedanke, für seine eigene Idee einzustehen, diese zu verwirklichen und davon vielleicht auch leben zu können.
Welche Vision steckt hinter Daumenschmaus?
Kern unserer Idee ist ein sinnvoller Kreislauf mit Mehrwert. Deshalb reinvestieren wir pro Produkt in 3qm Bienenweide bei unseren KooperationspartnerInnen in Hamburg, Hessen, Bayern. So schaffen wir Lebensraum für die Bienen, von denen wir das Wachs beziehen und nehmen unsere KundInnen dabei mit. Bis jetzt konnten wir so schon über 10.000 qm Bienenweide schaffen!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Am Anfang war noch alles recht schwammig. Die Idee hat erst Hand und Fuß bekommen nach einer finanziellen Spritze durch das Ideen-Förderprogramm Yooweedoo an der Christian-Albrechts-Universität Kiel (yooweedoo.org), das nachhaltige Startups in der Gründerphase begleitet und unterstützt. Die größte Herausforderung war hier das Koordinieren von Aufgaben untereinander und Dinge wie vorab die rechtlichen Voraussetzungen für unsere Idee herauszufinden.
Wer ist die Zielgruppe von Daumenschmaus?
Daumenschmaus wurde aus dem Kletter- und Bouldersport heraus entwickelt, weil die Hände hier besonders stark beansprucht werden. Daher eignet sich die Creme für jede und jeden, der/die stark strapazierte und trockene Haut hat, sei es durch’s Handwerken, Gärtnern, schwammige Hände durch zu viel Wasser oder einfach so.
Was ist das Besondere an der Handceme? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Daumenschmaus riecht angenehm nach Zeder & Bienenwachs, da wir unbehandeltes Wachs verwenden. Unsere Metalldose ist fast unendlich wiederverwendbar, passt in jede Hosen- und Handtasche und kann nicht auslaufen. Außerdem bieten wir unseren KundInnen eine stark vergünstigte Nachfülloption an, sodass Sie nur einmal die Dose erwerben brauchen. Die Creme ist fest und dabei wie ein Stück Seife geformt. Es kann besser dosiert werden und die Creme hält so länger als herkömmliche Handcremes. Darüber hinaus vermitteln wir mit Daumenschmaus unsere Werte und Vision. Wer Daumenschmaus erwirbt, unterstützt uns in diesen und setzt ein Zeichen für Artenschutz und Nachhaltigkeit in der Kosmetik.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Durch Corona hat sich die Teamarbeit stark verbessert, da der Fokus auf interne Optimierungsprozesse gelegt wurde. Zudem haben wir das vermehrte Hände-Waschen und Desinfizieren wahrgenommen, da die Nachfrage nach alternativen Handcremes gestiegen ist.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Vorherst haben wir nicht viel geplant, es gab ja auch keine „Eingewöhnungsphase“. Wir mussten aber natürlich die Sicherheits- und Hygienebedingungen verschärfen – etwa bei Meetings oder beim Versand.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Wir sehen die Chance bei Regionalität in der Krise. Wir haben keine Lieferengpässe, weil wir nicht auf weite Transportwege angewiesen sind. Desweiteren scheint die Krise das Thema Umweltschutz und Artenvielfalt zwar nicht voranzutreiben, jedoch scheinen viele für dieses sensibilisierter. Daher erhoffen wir, mit unserem natur- und artenfreundlichen Umgang bei vielen neuen KundInnen gut anzukommen.
Daumenschmaus, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Das ist eine gute Frage. Schön wäre es, wenn wir von unserer Idee Leben können und nicht auf andere Jobs angewiesen sind. Wir alle arbeiten nebenher in unterschiedlichen Berufen. Vielleicht haben wir dann auch weitere Produkte auf den Markt gebracht und mit weiteren Kooperationen einen großen Schritt für den Natur- und Artenschutz getan.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Machmal muss man einfach irgendwo anfangen, um sich einen Überblick zu schaffen. Als Sportwissenschaftler mit Fokus auf Prävention und Therapie war das Aufbauen eines Unternehmens für mich komplettes Neuland. Davon sollte man sich nicht also nicht einschüchtern lassen – man wächst mit seinen Aufgaben. Außerdem: Fragen kostet nichts. Alle, die bereits ein Unternehmen aufgebaut haben, hatten dabei bestimmt Hilfe und helfen sicherlich auch gerne neuen Start-ups mit tollen Ideen – Kooperationen untereinander sind viel hilfreicher als Konkurrenzen und auch beides schließt sich nicht unbedingt aus.
Bild: von links nach rechts: Fritz, Marc, Benno und Lennart
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Wir bedanken uns bei Benno Hinrichsmeyer für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder