Freitag, November 22, 2024
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Dieter Mohn Gründer die Gafferwand : Sichtschutzwand schützt die Opfer vor Gaffern

Stellen Sie sich und die Gafferwand doch kurz vor!

Mein Name ist Dieter Mohn und ich bin 62 jahre alt. Ich wohne in Prislich, einem kleinem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Mein Unternehmen ist im Moment noch ein Einzelunternehmen. Die GmbH Gründung wird gerade vorbereitet. Die Gründung erfolgte im Okt. 2017.Das Hauptprodukt ist  die Gafferwand, patentiert in der EU und den USA.

Zum heutigen Stand der Entwicklung des Unternehmens:

Ca. 50 Gafferwände sind ausgeliefert in die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, NRW, Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg. Niedersachsen bekommt seine ersten sieben Gafferwände noch in diesem Monat. Ins Ausland, nach Österreich, die Schweiz, Niederland und USA, wurde schon geliefert.  Auch in meinem Heimat-Bundesland McPomm gibt es eine Gafferwand. Sie wurde von mir gesponsert ans THW Ludwigslust. Was zählt schon der Prophet im eigenen Land. Die Fertigung ist jetzt wieder komplett in Deutschland. (Ich hatte auch schon teilweise in Polen produzieren lassen). 

Wie ist die Idee zu Gafferwand entstanden?

Durch eigenes Erleben bei einem Unfall im Nov. 2016 auf der A24 nähe HH.

Welche Vision steckt hinter Gafferwand?

Dieter Mohn: Alle reden nur über Gaffer – nicht über die Opfer!  Wir schützen die Opfer und schaffen Raum damit die Einsatzkräfte in Ruhe ihren Job machen können. Die Vision war es, einen neuartigen Sichtschutz für Einsatzkräfte herzustellen. 

Schnell, sicher, simpel und einfach zu bedienen. Dazu noch leicht und platzsparend. Sie kann an jedem Ort, zu jeder Zeit und bei jedem Wetter durch zwei Personen in weniger als zwei Minuten errichtet werden. 20- 30m Länge 2 – 2,4 m Höhe 

Wer ist die Zielgruppe von Gafferwand?

Unsere Abnehmer sind Feuerwehren, das THW, Flughäfen, Abschleppunternehmen,Rettungsdienste. Es gibt auch schon Anfragen von der Polizei. Evtl. wäre  auch der Staatsschutz zu nennen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Dieter Mohn: Ich brauche Kapital. Fördermittelanträge etc. wurden vor Antragstellung schon abgelehnt. Ich habe das Unternehmen nur gründen könne weil ich finanziell und logistisch von Freunden, Bekannten und Unternehmern unterstützt wurde

Sie haben das getan weil sie von diesem Produkt überzeugt sind. Ohne jegliche Ansprüche und Gegenleistungen. Also kam die Idee mich zu bewerben. Die Höhle der Löwen ist halt nicht nur eine Unterhaltungssendung.

Sie bietet auch erstaunliche Möglichkeiten, neue Produkte vorzustellen und an Kapital und Investoren zu kommen. Eine Chance die sich kein Gründer entgehen lassen sollte.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Im Vorfeld hatte ich ehrlich gesagt erst wenige Sendungen gesehen. Ich bin also irgendwie darein gestolpert.  Nein, natürlich nicht. Das Produktionsteam bereitet einen schon sehr gut und kompetent darauf vor.

Die vielen Gespräche, mit der Redaktion, den Unternehmensberatern und vielen Beteiligten in der Vorbereitung sowie die Betreuung am Set waren einfach toll und auch eine schöne Erfahrung. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Dieter Mohn: Ich war sehr freudig überrascht. Eigentlich habe ich mir keine großen Chancen ausgerechnet. Mein Produkt ist, sagen wir mal, etwas ausgefallen. Ein 62jahriger der noch mal kurz ein Startup gründet ?!  Als dann aber die Nachricht kam das es los geht, habe ich mich sehr gefreut. Alle Entbehrungen und kleinen Niederlagen die das Unternehmerleben so mit sich bringen, waren vergessen. Jetzt zählte nur eins. Diese Chance so gut wie möglich nutzen.    

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf die Gafferwand aufmerksam werden?

Dieter Mohn: Geht es um Werbung? Das gesamte Spektrum der Werbung lässt sich mit einem kurzen Satz definieren: Werbung ist die zweckbezogene Beeinflussung mit zwanglosen Mitteln. Die Sendung -Die Höhle der Löwen- ist da schon etwas Besonderes! Alles ist echt, der Ausgang offen. Das hatte ich so nicht erwartet. Alleine daran teilzunehmen ist eine große Anerkennung. Ich hoffe das ich auch viele Zuschauer für meine Idee begeistern kann. Wie gesagt, es geht mir um die Opfer und so steht es auch auf meiner Webseite: 

Die Gafferwand – schützt die Opfer 

Die Lust an der Katastrophe ist kein Phänomen unserer Zeit, dass Leute so pietät- und respektlos das Leid anderer verfolgen. Im digitalen Zeitalter nimmt diese jedoch extreme Formen an. Bei vielen Schaulustigen sei jegliche Hemmschwelle gefallen. Empathie und Anstand geraten dabei in Vergessenheit. Ohne Rücksicht auf die Opfer wird gefilmt, fotografiert und online gestellt. Das alles dient den Gaffern der Selbstinszenierung im Internet.

Letztendlich möchte ich mit meinem Produkt auch Gewinne erzielen. Ich bin Unternehmer. Das Unternehmerleben ist natürlich mit einem Produkt, das auch irgendwie einen gesellschaftlichen Nutzen erbringt, schon sehr interessant.  

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Es gibt ein uraltes russisches Sprichwort : Wer zuerst aufsteht, dem gehören die Pantoffeln! Also, der Löwe der als erstes meinem Unternehmen sein Vertrauen geschenkt hätte wäre mein Investor geworden.  

Gafferwand, wo geht der Weg hin? 

Der Weg heiß weiter machen. Es gibt Aufträge, es gibt Anfragen, es gibt neue Produkte. Es fängt an Spass zu machen. Also sage ich mir immer: Das Leben ist schön – von einfach war nie die Rede!

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Dieter Mohn: In fünf Jahren bin ich 67Jahre alt.  Rente, welche Rente? Ich komme aus Ostdeutschland und war ständig selbstständiger Unternehmer. Da kann sich jeder vorstellen wie hoch sie ausfällt. Also weitermachen. Ich möchte dann noch fit und gesund sein, neue Produkte entwickelt haben und natürlich auch gutes Geld verdienen. Spass am Leben zu haben ist dann ja auch möglich.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Gebt niemals auf, eure Ideen und Träume zu leben und umgebt Euch mit Menschen die Ideen und Träume haben.

Geld ist niemals nicht da! Es ist nur woanders. Sei ehrlich, fleißig und kreativ. Es findet Dich und kommt zu Dir. 

Faulheit und Bequemlichkeit sind die am meisten unterschätzten Triebkräfte der Menschheit. – Wir würden heute noch zu Fuß durch die Steppe laufen. 

Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dieter Mohn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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