doyo ist eine App für digitale Stadtführungen, die Menschen ermöglicht, Städte flexibel, interaktiv und auf eigene Faust zu entdecken
Können Sie uns doyo vorstellen und erzählen, wer die Gründer sind?
doyo ist eine App für digitale Stadtführungen, mit der man Städte auf eigene Faust und interaktiv erkunden kann – und zwar im eigenen Tempo. Alles, was man braucht, ist ein Smartphone und die kostenlose doyo-App. Das Besondere: Unsere Touren kombinieren Navigation, Geschichten, Gamification-Elemente und professionelle Vertonung. Die App ist intuitiv, barrierefrei und ganz einfach zu bedienen. Entwickelt und an den Start gebracht wurde doyo 2022 von uns drei Freunden: Sebastian Brähler, Sascha Kurth und Daniel Knorn. Wir kommen aus dem Bereich Softwareentwicklung und E-Learning – wir brachten also alles mit, was es gebraucht hat, um eine App für digitale Stadtführungen zu bauen.
Wie entstand die Idee, eine App für interaktive Stadtführungen zu entwickeln?
Die Idee kam uns im Sommer 2021. Wir wollten spontan eine digitale Stadtführung machen und haben uns durch die bestehenden Angebote geklickt. Das Ergebnis: enttäuschend. Entweder langweilige Texte, unübersichtliche Apps oder Formate, die mehr an PDF-Dokumente erinnerten als an ein Erlebnis. Es fehlte die Leichtigkeit, der Spaß und die Neugier. Genau das war der Moment, als wir dachten: das muss doch besser gehen!
Mit doyo wollten wir ein Format entwickeln, das Menschen wirklich abholt und Stadtführungen auf eigene Faust unvergesslich und zum Erlebnis macht.
Welche Vision verfolgen Sie mit doyo und wie möchten Sie diese in den nächsten Jahren realisieren?
Unsere Vision ist klar: doyo soll die App für Stadtführungen werden. Für alle, die Städte auf eigene Faust entdecken und trotzdem mehr erfahren wollen, als beim bloßen Vorbeigehen. Wir wollen weg von reiner Wissensvermittlung. Hin zu Erlebnissen, die Spaß machen und Lust auf Geschichte, Architektur und Kultur wecken. Geschichten, die im Kopf bleiben. Konkret heißt das: Wir bauen doyo stetig aus, bringen Touren in immer mehr Städte und vergrößern unsere Reichweite. Nicht nur in Deutschland. Auch international – wie zuletzt mit unserer Tour in Zürich-Oerlikon.
Wer ist Ihre Hauptzielgruppe und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?
Unsere Touren richten sich an Menschen, die Städte flexibel und spontan erkunden möchten. Touristen, die abseits von Standardführungen unterwegs sein wollen. Aber auch Einheimische, die Lust haben, ihre Stadt nochmal neu und von einer ganz anderen Seite zu erleben. Um die Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu erfüllen, arbeiten wir eng mit Städten, Tourismusbüros und Historikern zusammen. Gleichzeitig testen wir unsere Touren intensiv und nutzen Feedback, um die Inhalte und doyo so zu gestalten, dass sie unterhaltsam, informativ und leicht zugänglich sind.
Welche Rückmeldungen erhalten Sie bisher von Nutzerinnen und Nutzern Ihrer App?
Das Feedback ist durchweg positiv. Unsere Nutzer:innen schätzen die Mischung aus Unterhaltung, Wissen und Edutainment. Das macht unsere Touren abwechslungsreich, modern und spannend. Besonders beliebt ist unsere Tour „Fulda im Hexenwahn: Das Schicksal von Merga Bien“. Dort wird Geschichte erlebbar. Mit KI haben wir die Charaktere aus dem 17. Jahrhundert in animierten und von Synchronsprechern vertonten Animationen lebendig werden lassen. So entstand eine immersive Tour, die die tragische Geschichte einer Frau erzählt, die unschuldig Opfer der Hexenverfolgung wurde. Das Ergebnis: ein Erlebnis, das weit über eine klassische Stadtführung hinausgeht. Genau dieser Anspruch prägt alle unsere Touren.
Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen im Markt für digitale Stadtführungen und wie gehen Sie damit um?
Der Markt für digitale Stadtführungen ist noch jung. Viele bestehende Angebote haben die Erwartungen nicht erfüllt – Nutzer:innen waren oft enttäuscht, so wie wir damals auch. Unsere Antwort darauf ist Qualität. Jede doyo-Tour wird individuell konzipiert und hochwertig umgesetzt. Das kostet Zeit, macht aber letztlich den Unterschied. Unsere Erfahrung aus E-Learning und Softwareentwicklung hilft uns, Inhalte didaktisch klug, spannend und leicht verständlich aufzubereiten. Damit wir in Zukunft schneller Touren realisieren können, investieren wir in ein leistungsfähiges CMS und setzen auf noch enger verzahntere Co-Creation mit unseren Partnern.
doyo integriert Features wie Augmented Reality und interaktive Inhalte. Wie reagieren die Menschen auf diese Innovationen?
Sehr gut. Wir nutzen Augmented Reality und interaktive Elemente nicht als Spielerei, sondern gezielt, um Inhalte erlebbarer zu machen. Unsere Erfahrung aus E-Learning, Softwareentwicklung und UX-Design hilft uns, diese Features sinnvoll einzusetzen. Dadurch tauchen Nutzer:innen noch tiefer in die Geschichten ein, erinnern sich besser und empfinden die Touren als unterhaltsamer. Wir wissen, wie man komplexe Informationen so aufbereitet, dass sie Spaß machen – und genau das spüren die Menschen.

Was macht Ihr Angebot aus Ihrer Sicht einzigartig im Vergleich zu klassischen Stadtführungen?
doyo bedeutet maximale Flexibilität. Niemand muss einen Termin buchen oder sich an eine Gruppe anpassen. Jede:r entscheidet selbst, wann und wie er oder sie eine Stadt erlebt – discover on your own (doyo). Und: Wir schaffen Erlebnisse. Unsere Touren sind mehr als Wissensvermittlung – durch Interaktionen, Gamification und spannende Geschichten wird jede Führung zu einem Erlebnis.
In welche Richtung möchten Sie doyo in Zukunft weiterentwickeln?
Wir wollen doyo zu der Plattform für digitale Stadtführungen ausbauen, die wirklich Spaß machen und einzigartige Erlebnisse sind. Dazu gehört auch, dass Nutzer:innen in der App zukünftig Empfehlungen zu Aktivitäten und Erlebnissen in den Städten erhalten, z.B. zu Cafés, Bars, Museen oder Konzerten. Dabei spielt natürlich auch KI eine Rolle.
Welche Chancen sehen Sie durch die Möglichkeit, dass auch Dritte eigene Touren entwickeln können?
Das ist eine spannende Chance, birgt aber Probleme. Offene Plattformen haben bei anderen Anbietern gezeigt, dass die Qualität der Inhalte, also der Touren, stark darunter leidet. Genau das wollen wir vermeiden. Wir setzen deshalb auf gezielte Co-Creation: Gemeinsam mit Partnern wie Städten, Museen oder Kulturinstitutionen entwickeln wir Touren, die ihre Inhalte und Geschichten mit unserer E-Learning Expertise kombinieren. Das bringt Reichweite – und gleichzeitig stellen wir sicher, dass jede Tour den hohen Qualitätsstandard von doyo erfüllt.
Wie möchten Sie das Thema Barrierefreiheit und Nutzerfreundlichkeit künftig noch stärker verankern?
Barrierefreiheit ist für uns kein Bonus, sondern ein fester Bestandteil. Wir haben doyo im engen Austausch mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen in Fulda entwickelt und daher viele grundlegende Funktionen zur Barrierefreiheit integriert. doyo funktioniert z.B. mit Screenreadern, verfügt über eine Navigation mit Sprachausgabe und enthält Meta-Informationen zu Bildern und Interaktionen. Weitere Funktionen, wie die rollstuhlgerechte Navigation oder leichte Sprache sind gerade in Arbeit. In Zukunft wollen wir diesen Bereich weiter ausbauen. Unser Team bei kaleidos:code bringt dafür viel Erfahrung aus UX-Design und E-Learning mit. Wir wissen, wie man Inhalte so gestaltet, dass sie für alle zugänglich und gleichzeitig unterhaltsam sind. Unser Anspruch ist, doyo für jede und jeden nutzbar zu machen – unabhängig von Vorkenntnissen oder Einschränkungen.
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben, die selbst ein digitales Produkt auf den Markt bringen möchten?
Baut euch ein starkes Netzwerk auf. Nutzt lokale Programme, Netzwerkevents, Beratung und Fördermöglichkeiten.
Stellt ein Gründerteam zusammen, das breit aufgestellt ist. Technik, Design und Projektmanagement im (Gründer-)Team zu haben, macht vieles leichter und auch finanziell einfacher.
Sprecht über eure Idee und haltet sie nicht geheim. Nur wer die Ideen teilt, bekommt Feedback, Aufmerksamkeit und kann daraus lernen.
Bild vlnr Sebastian Brähler, Sascha Kurth und Daniel Knorn
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Premium Start-up: kaleidos:code

Kontakt:
kaleidos:code GmbH
An Vierzehnheiligen 9
D-36039 Fulda
https://www.kaleidoscode.de/
https://getdoyo.app/
sebastian.brähler@kaleidoscode.de
Ansprechpartner: Sebastian Brähler