Dienstag, November 19, 2024
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Die 5 größten Hebel im E-Mail Marketing

Das Marketing-Instrument E-Mail Marketing befindet sich seit der allerersten Marketing-E-Mail im Jahr 1978 ständig im Wandel. Früher arbeiteten Newsletter-Versender häufig mit Kauf-Botschaften in Verbindung mit Rabatten. Heute landen lieblose Verkaufsmails mit Sonderangeboten meist im Spam-Ordner. Aber es gibt sie noch: E-Mails die begeistern. Und dabei helfen diese fünf Hebel im E-Mail Marketing.

1. Persönlichkeit

Einer der größten Fehler im E-Mail Marketing ist die Anonymität. Viele E-Commerce-Unternehmen wollen mit anonymen E-Mails ohne klaren Absender dafür sorgen, dass bei einem Personalwechsel nicht auch das E-Mail Marketing umgebaut werden muss.

Dadurch verlieren diese Unternehmen aber eine wichtigen Eigenschaft: Die Authentizität. Statt beim Absender einfach nur den Markennamen zu nennen und bei der Absenderadresse im schlimmsten Fall newsletter@startupxyz.deoder info@startupabc.dezu schreiben, ist es viel sinnvoller eine echte Person im Unternehmen zu nutzen. 

Das ist gar nicht so schwierig. Schließlich schreibt ja eine Person diese E-Mail. Warum also nicht auch die Person nennen und der E-Mail dadurch eine Persönlichkeit geben. 

Der Vorteil: E-Mails von echten Menschen werden um ein Vielfaches häufiger geöffnet. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Antworten auf eine E-Mail, wenn den Abonnent:innen bewusst ist, wer die E-Mail verfasst hat. 

2. Dialoge

Das E-Mail Marketing ist eine Disziplin des Dialog-Marketings. Ziel ist dabei, ein Feedback oder eine Interaktion zu erhalten und in einen Austausch mit der Zielgruppe zu kommen. Dieser Austausch kann dabei auf unterschiedliche Arten erfolgen. 

Beispielsweise kaufen die Empfänger aufgrund einer E-Mail ein Produkt, klicken auf einen Blogartikel oder füllen ein verlinktes Formular aus. Die höchste Form des Feedbacks ist eine direkte Antwort auf eine E-Mail.

Wie können wir schnell und einfach den Austausch mit unserer Zielgruppe im E-Mail Marketing erhöhen? Das ist relativ simpel. 

Durch fiktive Dialoge bringen wir die Leser eines Newsletters dazu, schon mit der E-Mail zu interagieren, bevor ein Button oder ein Link gedrückt wird. Beispielsweise indem wir sie zum “Ja” sagen oder zum Nicken bringen. 

Ein klassisches Mittel ist die rhetorische Frage. Wenn wir Fragen in die E-Mails einbauen, die in der Regel von der Zielgruppe mit Ja beantwortet werden, fühlen sich Abonnent:innen verstanden. Dies alleine reicht aber nicht aus. Stattdessen beantworten wir die Frage direkt noch in der E-Mail. 

Wir könnten in einer E-Mail in der Vorweihnachtszeit fragen: 

Sie freuen sich doch bestimmt schon auf die Feiertage und das leckere Essen, oder? Ja? Sehr gut, dann haben wir hier ein Nachtisch-Rezept für Ihre Familie, das Sie umhauen wird.

Solche Dialoge sorgen dafür, dass wir eine noch größere Verbindung zu unseren Abonnent:innen aufbauen. Zusätzlich ist es sinnvoll, auch Fragen an die Abonnent:innen zu stellen, die sie direkt beantwortet können.

Auf welches Weihnachts-Gericht freuen Sie sich schon am meisten? Klicken Sie einfach auf Antworten und erzählen Sie mir, was bei Ihrer Familie auf keinen Fall fehlen darf. 

Ziemlich einfach, oder? Statt einen Monolog zu halten, lockern Dialoge unsere E-Mail ordentlich auf und sorgen auch bei längeren E-Mails dafür, dass sie nie langweilig werden. 

3. Exklusivität

Unsere Abonnent:innen wollen nicht nur alte Blogartikel und Youtube-Videos aufgewärmt bekommen. So in der Art: 

Hast du schon unser neuen Blogartikel zum Thema XYZ gelesen?

In der Regel haben E-Mail Abonnent:innen schon unsere YouTube-Kanäle abonniert und schauen auch regelmäßig nach neuen Blogartikeln. Statt einfach nur einen Newsletter als Recycling-Format zu betrachten, sollten wir vor allem einen echten Mehrwert schaffen. 

Zum Beispiel in dem wir im Newsletter über Dinge sprechen, die nicht in dem Blogartikel stehen. Weiterführende Informationen und exklusive Inhalte sorgen nicht nur dafür, dass unsere Abonnent:innen unsere E-Mail lesen, sondern bringen auch unsere YouTube-Community dazu, unseren Newsletter zu abonnieren. 

Joko Winterscheidt und Paul Ripke haben das mit ihrem Podcast sehr schön gelöst. In der wöchentlichen E-Mail fassen Sie noch einmal alles Wichtige aus der Woche zusammen und erzählen vorher im Podcast, dass es in dem Newsletter einen Link geben wird. 

Zusammengefasst sollten wir nicht dafür sorgen, dass unsere E-Mail Abonnent:innen unsere anderen Kanäle besuchen, sondern dass unsere Kanäle alle auf unseren Newsletter leiten.

Das klappt auch im Produktverkauf. Statt einfach nur zu einem besonderen Sneaker zu verlinken, können wir beispielweise in unserem Newsletter den Sneaker so richtig hochleben lassen. Wie ist der Schuh entstanden. Wer hat ihn schon alles getragen. Warum ist er so besonders. Dann wird der Link zum Sneaker-Angebot dankend angenommen, weil ich ihn nun unbedingt haben muss. 

4. Eine Botschaft pro Newsletter

Jetzt tief einatmen. Das kostet immer viel Überwindung. Die meisten Newsletter sind vollgestopft mit Angeboten, Buttons und Links. Da werden die Top10 Produkte vorgestellt oder die drei besten Reisedeals im Januar. 

Das ergibt mittel- und langfristig keinen Sinn. Warum? Weil wir Menschen keine oberflächlichen Zusammenstellungen wollen. Zumindest nicht in Form von E-Mails. Stattdessen funktionieren E-Mails mit einem klaren Fokus um Einiges besser. 

Irgendwie ist das auch klar. Schließlich wollen wir als Konsumenten geführt werden. Wenn ich mich erst durch ein unendlich großes Angebot klicken muss, bin ich überfordert. Was ich will, ist eine klare Empfehlung. 

Im E-Mail Marketing kommt es nicht auf die Quantität an, sondern auf die Qualität. Einen Newsletter, in dem es nur um ein Thema, eine Erkenntnis und eine Information geht, können Leser in der Regel viel besser folgen. 

Die Reduzierung auf diese eine Botschaft, die unserer Abonnent:innen in der individuellen Situation benötigen, ist die Kunst im E-Mail Marketing. Dafür brauchen wir entweder eine sehr homogene Zielgruppe oder eine gute Segmentierungs-Strategie. 

5.  Segmentierung

Je größer die E-Mail-Liste, desto kleiner die Öffnungs- und Klickrate? Das ist nur bedingt richtig.. Wenn ich natürlich allen Abonnent:innen die gleichen Botschaften sende, werde ich bei großen Listen früher oder später nicht mehr alle Menschen gleich stark abholen. 

Deshalb ist eine frühzeitige Segmentierung extrem wichtig im E-Mail Marketing. Segmentierung bedeutet, dass wir die Abonnent:innen gezielt ansprechen sollten. Dies können wir nur erreichen, indem wir Informationen nutzen. 

Beispielsweise ist für ein Schuhhandelsunternehmen wahrscheinlich interessant, welche Schuhgröße die Kundin trägt, wie alt sie ist, welchen Stil sie interessant findet (Sneaker vs. Elegant), bevorzugter Tragekomfort, Lieblingsmarke und so weiter. Diese Informationen können wir aus vergangenen Bestellungen und aus den Klickverhalten in vergangenen Newslettern und aus Befragungen erfahren und ins Profil der Kundin eintragen. Natürlich nur, wenn wir die Informationen laut DSGVO und eigener Datenschutzerklärung nutzen dürfen. 

Wenn wir nun eine neue E-Mail-Kampagne aufsetzen, können wir diese Informationen berücksichtigen und haben am Ende ein viel besseres Ergebnis. Gleichzeitig steigt die Zufriedenheit der Abonnent:innen, weil wir überwiegend relevante Angebote und Informationen schicken. 

Ist es so einfach?

E-Mail Marketing funktioniert heutzutage sehr viel besser, als viele Marketer denken. Wir müssen in diesem Rahmen nur unsere Möglichkeiten kennen und die Hebel nutzen. Leider verschenken gerade größere Startups und eCommerce-Unternehmen viel Geld mit der falschen Art des E-Mail Marketings. Diese fünf Hebel sorgen dafür, dass E-Mail Marketing interessant für uns und unsere Abonnent:innen bleibt. 

Autor:

Der Diplom-Ökonom und zweifache Vater Alex Wiethaus unterstützt mit den E-Mail Marketing Helden Unternehmen und Selbstständige seit 2016 dabei, durch E-Mail Marketing ihre Zielgruppe zu begeisterten Kunden zu machen. Dabei lehrt er kein 0815-E-Mail-Marketing, sondern vor allem, wie man Storytelling-Elemente ganz nach dem Motto “Send Love Not Spam” in spannende E-Mails umbaut. Seit 2016 konnte er mit seinen Onlinekursen, Workshops und Beratungen mehr als 1000 Kunden dabei unterstützen, nachhaltige E-Mail- Marketing Strategien aufzubauen und oftmals überdurchschnittliche „Conversion-Rates“ von fünf bis zehn Prozent zu erzielen. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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