EasyCare erleichtert den Alltag Senior*innen und pflegenden Angehörigen und erhöht die Lebensqualität
Stellen Sie sich und das Startup EasyCare doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Lars Jagemann, Mitgründer und CEO der Easy Care Technology UG. EasyCare bietet eine App-Lösung, die Senior*innen und pflegenden Angehörigen den Alltag rund um die Uhr durch verschiedene Funktionen, beispielsweise Vitaldaten-Monitoring, Notfall-Erkennung und Organizer-Funktionen, erleichtert.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir kennen die Bedürfnisse älterer Menschen sowie die Herausforderungen pflegender Angehöriger aus eigener Erfahrung. Nur eine smarte, digitale Lösung für das schwierige Thema häusliche Versorgung älterer Menschen konnten wir nicht finden. Mit EasyCare entwickeln wir daher nun eine App-Lösung, die die Bedürfnisse der Senior*innen und pflegenden Angehörigen zusammenbringt: ein selbstbestimmtes, sicheres Leben älterer Menschen im eigenen Zuhause und eine stressfreierer Versorgungs-Alltag für pflegende Angehörige.
Welche Vision steckt hinter EasyCare?
Wir wollen das Älterwerden im eigenen Zuhause für alle Beteiligten erleichtern, indem wir neue Technologien in der technologie-armen häuslichen Versorgung älterer Menschen nutzbar machen. Dadurch erhoffen wir uns, dass ältere Menschen möglichst lange, selbstbestimmt und sicher in ihrem eigenen Zuhause leben können.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größt Herausforderung als Software-Startup war bislang die Entwicklung unserer App-Lösung. Im Entwicklungsprozess gibt es immer Probleme und Fehler, die man überwinden muss, um an das Ziel eines fertigen Produkts zu gelangen – das kostet Zeit, Geld und Nerven! Insbesondere der Datenschutz ist als digital health Startup natürlich kompliziert. Glücklicherweise wurden wir auf unserem Weg finanziell und ideell durch Experten und unser Accelerator-Programm des Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland GmbH unterstützt. Zur Zeit sind wir damit ausschließlich durch Fördergelder des Landes NRW finanziert.
Wer ist die Zielgruppe von EasyCare?
B2C: Mit EasyCare richten wir uns an die Millionen pflegenden Angehörigen und älteren Menschen – egal ob mit oder ohne Pflegegrad –, die durch unsere Funktionen mehr Sicherheit und mehr Leichtigkeit beim Älterwerden erlangen wollen.
B2B: Zusätzlich wollen wir Lizenzen unserer App-Lösung an große Unternehmen vergeben. Denn: Bis zu 20 Prozent der Arbeitnehmer kümmern sich direkt oder indirekt um einen älteren Angehörigen. Von diesen Arbeitnehmern leiden bis zu 60 Prozent unter krankhaftem Stress. Wenn Unternehmen EasyCare beispielsweise über Bonusprogramme anonym an ihre pflegenden Mitarbeiter verteilen, können sie bis pro Mitarbeiter bis zu 15.000 Euro an Krankenfolgekosten einsparen.
Wie funktioniert EasyCare? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Durch die Kombination aus einer Smartwatch für Senior*innen und unserer EasyCare App behalten Angehörige das Wohlbefinden ihrer Liebsten jederzeit im Blick. Im Notfall bietet EasyCare ein standortunabhängiges Notrufsystem. Durch die Organizer-Funktionen wird die Organisation der Pflege & die Koordination zwischen pflegenden Angehörigen verbessert. Im Gegensatz zu bestehenden Assistenz-Systemen – beispielsweise stationären Notrufknöpfen – nutzt EasyCare neue Technologien, um ein standortunabhängige, intelligente und datengetriebene Echtzeit-App-Lösung für Senior*innen und pflegende Angehörige zu bieten. EasyCare ist damit die erste vollumfängliche Gesundheits- und Organizer-App, die das Älterwerden im eigenen Zuhause nachhaltig erleichtert.
EasyCare, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Anfang 2021 wollen wir uns zunächst im deutschsprachigen Markt etablieren sowie mit Akteuren im Gesundheits- und Pflegebereich kooperieren. Anschließend werden wir eine internationale Version für den weltweiten Markt entwickeln. Wir glauben, dass wir zwei weltweite Mega-Trends (Digitalisierung & demografischer Wandel) verbinden und eine smarte Lösung für ein Thema gefunden haben, dass uns alle irgendwann mal betreffen wird. Daher blicken wir der Zukunft sehr positiv entgegen!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Wir empfehlen zukünftigen Gründern…
…nehmt Euch genügend Zeit, Eure Idee auszugestalten, ein funktionsfähiges Business-Modell zu entwickeln und ein kompetentes Gründer-Team aufzubauen.
…nutzt die vielen Fördermöglichkeiten auf europäischer, Bundes-, Landes-, und kommunaler Ebene. Verschafft Euch einen Überblick, welche Programme in Frage kommen; die Teilnahme an einem passenden Accelerator-Programm ist gerade für Startup-Neulinge sehr sinnvoll.
…validiert Euer Produkt während der Produktentwicklung regelmäßig mit Eurer Zielgruppe, um die wahren Bedürfnisse Eurer Kunden zu erfüllen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Lars Jagemann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder