Green Home Living: Ecotab Reinigungstabs plastik- und mikroplastikfrei
Stellen Sie sich und das Startup Green Home Living doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Jannes Meier und Nicolas Pless, Gründer und Geschäftsführer von Green Home Living. Unsere Mission: Unnützes Plastik, ressourcen-fressende Produkte und alle Chemiekeulen raus aus den Haushalten der Menschen holen und durch nachhaltige, wirksame und dabei für alle erschwingliche, smarte Produkte ersetzen, ohne dass ich mich als Konsument großartig umstellen muss. Ecotab, unser erstes Produkt, mit dem wir in den Markt gestartet sind, erfüllt genau diese Kriterien.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Nicolas und ich haben uns 2017 bei einem Startup kennengelernt und viel bewegen können, was natürlich sehr motivierend war. Diese Freiheit, die eigenen Themen in Eigenverantwortung umzusetzen und den direkten Einfluss der eigenen Arbeit sehen zu können, lässt einen zudem viel über die eigenen Arbeitsweise lernen und man entwickelt sich persönlich schnell weiter. Die Lernkurve in diesen Phasen ist enorm. Seitdemstanden wir in Kontakt und haben immer mal wieder Geschäftsideen entwickelt. Als Nicolas dann während seiner Zeit in China den verantwortungslosen Umgang mit dem Thema Plastik und die Verschwendung erlebte, fingen wir an Ideen zu besprechen, die sich mit dem Thema Plastikvermeidung auseinandersetzen. Durch Nicolas‘ Ausbildung kamen wir dann zum Thema Waschmittel und darüber recht schnell zu der Idee zu unseren ecotabs. Ich glaube ecotab trifft das aktuelle Lebensgefühl und das Verantwortungsbewusstsein vieler Menschen.Mit unserem Produkt ist es möglich, Milliarden an Plastikflaschen zu sparen.
Welche Vision steckt hinter ecotab?
Wir wollen die Reinigung des Haushaltes komplett plastikfrei gestalten. Jede Reinigungsmittelflasche ist eine unnötig produzierte Plastikflasche, ob aus Recyclingmaterial oder herkömmlich produziert macht da keinen Unterschied. Außerdem wird unnötigerweise viel Leitungswasser transportiert, das kann man ändern und seine eigene CO2 Bilanz starkverbessern. Die Veränderung der Gesellschaft und des Konsumverhaltens fängt bei einem selbst an. Wir wollen, dass wirklich jeder diese Veränderung seines Konsumverhaltens umsetzen kann, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen. Und eine solche Möglichkeit haben wir mit ecotab geschaffen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die erste kleinere Hürde zum Start war eher organisatorisch: Wir waren als Gründer nicht am gleichen Ort und die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und China hat uns etwas mehr Schlaf gekostet, als geplant.
Aktuell beschäftigt uns natürlich auch das Corona Virus. Die Menschen achten im Moment noch mehr auf Hygiene, da gehört das Putzen zuhause auf jeden Fall dazu. Das ist gut für uns. Auch unser Online-Shop macht die Bestellung von zuhause sehr einfach. Trotzdem beobachten wir die gesamtwirtschaftliche Lage sehr genau. Junge Unternehmen stehen nicht unter einem besonderen finanziellen Schutzschirm und Ungewissheit im Markt ist für niemanden gut.
Finanziert haben wir uns anfangs durch Familie und Freunde, wir beide haben uns das Geld geliehen. Mit externem Kapital wollten wir zunächst noch warten. Allerdings konnten wir nun doch durch die schnelle operative Umsetzung unserer Idee und gute Prognosen Anfang März eine unternehmerisch sehr starke Gruppe von Business Angels aus dem deutschen Startup-Umfeld überzeugen. Die mittlere sechsstellige Pre-Seed Finanzierungsrunde gibt uns viel Rückenwind, um das Geschäft schnell auszubauen.
Wer ist die Zielgruppe von ecotab?
Der Umsatz mit nachhaltigeren, ökologischen Produkten stieg laut IRI Marktforschung um 17,4 Prozent. Dass es Sinn macht etwas für die Umwelt zu tun, ist für junge genauso wichtig, wie für ältere Menschen, die auch gern an die Zukunft ihrer Enkel denken. Das Thema bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen – die eine Zielgruppe gibt es also so gar nicht. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen zu ecotab wechseln.
Wie funktioniert ecotab? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wasser. Tab. Fertig. Das Prinzip erklärt sich von selbst. Die Kunden nehmen eine eigene, noch vorhandene Sprühflasche, füllen diese mit normalem Leitungswasser und packen einen ecotab hinzu. Nach kurzer Auflösezeit ist das entsprechende Reinigungsmittel fertig und der Hausputz kann beginnen. Komplett plastik- und mikroplastikfrei, mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen, vegan und mit einem deutlich geringerem CO2-Abdruck, da nicht Tonnen an Plastik und Wasser hin und hergefahren werden müssen.Das alles mit hervorragender Putzleistung und einem Preisvorteil gegenüber herkömmlichen Reinigungsmitteln.
Wir bieten außerdem auch unsere sogenannten everbottles an, um den Badezimmer- oder Spülenschrank in der Küche auch optisch aufzuwerten.
Green Home Living, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir möchten den Menschen Produkte anbieten, die den eigenen Haushalt komplett frei von Einwegplastik und Chemikeulen machen. ecotabs als Allzweck-, Glas-, und Badreiniger sind erst der Anfang. Unsere Ideenpipeline ist sehr gut gefüllt. Wichtig für uns ist: die Produkte, die wir entwickeln, sollen von der Leistung und Wirkung entweder genauso gut sein, wie ihre umweltschädlicheren Alternativen, oder besser. Und: nachhaltig und ökologisch bedeutet auch nicht, dass man auf gutes und stylisches Produktdesign verzichten muss – im Gegenteil.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Gib Dich nicht dem Wunschdenken hin, dass Du alle Geschäftsentwicklungen bis in das letzte Detail kontrollieren kannst. Fang einfach an, starte dein Projekt. Die ersten drei Leute denken, dass es kein Potential hat, das kann entmutigen. Die nächsten zehn lieben es.
Geh auf die Straße und sprich mit echten Menschen, zeig Ihnen deine Idee und nimm das Feedback ungefiltert auf. Danach setzt du dich hin und verbesserst deinen Ansatz und gehst damit wieder auf die Straße.
Gründet im Team. Es gibt wahrscheinlich keine bessere Möglichkeit euch auf dem richtigen Weg zu halten als mit jemandem auf täglicher Basis Entscheidungen zu hinterfragen.
Macht euch von Anfang an klar, wofür ihr steht und wo ihr hinwollt. So könnt ihr immer sicherstellen, dass ihr alle am gleichen Strang zieht.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Jannes Meier und Nicolas Pless für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder